Guilelmus de Lancea

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Guilelmus de Lancea (auch Lanicia, Lanicea, Lanitia, Lavicea, Canitia, oder Lancra) war ein Minderbruder aus Aquitanien, der vor etwa 1310 ein Handbuch für Prediger verfasste.

Der Name seines Herkunftsortes ist in den Handschriften in mehreren Varianten überliefert und daher nicht zu identifizieren. Einige Handschriften vermerken, er sei ein Franziskaner aus Aquitanien. In seinem Buch Dietae salutis (Tagesmärsche zum Heil) werden zunächst die Sünden, dann die Buße behandelt, danach die göttlichen Gebote, die evangelischen Räte, die theologischen und Kardinaltugenden, die Gaben des Heiligen Geistes, sieben Seligpreisungen, die Früchte des Heiligen Geistes, das Jüngste Gericht und im zehnten und letzten Abschnitt Hölle und Paradies erörtert. In einem Anhang werden schließlich die Themen dieses Werkes für den Predigtgebrauch erschlossen. Da dieses Werk von Johannes Rigaldi für sein Compendium pauperis (entstanden an einem Zeitpunkt zwischen 1311 und 1317) benutzt wurde, muss es vor diesem entstanden sein.[1] Es ist in zahlreichen Handschriften überliefert, darunter auch eine Handschrift mit einer französischen Übersetzung.[2] Schon im fünfzehnten Jahrhundert wurden die Dieta salutis mehrfach gedruckt, mit einigen dieser Drucke begann die Zuschreibung an Bonaventura, unter dessen gesammelten Werken sie bis ins neunzehnte Jahrhundert gedruckt wurden.[3]

Edition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bonaventura: Opera omnia, ed. Adolphe Charles Peltier. Band 8, Paris 1866, S. 247–358 (Hathi Trust).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Silvia Pane: Guillelmus de Lanicia. In: Compendium Auctorum Latinorum Medii Aevi V.1 (2015) S. 61 (Mirabile).
  • Bertrand-Georges Guyot: La « Dieta salutis » et Jean Rigaud. In: Archivum Franciscanum Historicum 82 (1989) S. 360–393.
  • Willibrord van Dijk: Guillaume de Lanicia. In: Dictionnaire de Spiritualité 6 (1967) Sp. 1218–1219.
  • Histoire litteraire de la France. 26. Quatorzième siècle. Paris 1873, S. 552–555 (Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek).
  • Giovanni Giacinto Sbaraglia: Supplementum et castigatio ad scriptores trium ordinum S. Francisci a Waddingo, aliisve descriptos […]. Rom 1806, S. 692 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bertrand-Georges Guyot: La « Dieta salutis » et Jean Rigaud. In: Archivum Franciscanum Historicum 82 (1989) S. 360–393, hier bes. S. 361–365.
  2. Die Handschriftenlisten bei Johannes Baptist Schneyer: Repertorium der lateinischen Sermones des Mittelalters für die Zeit von 1150–1350. (Autoren E - H). Aschendorff, Münster 1970, S. 475 und Bertrand-Georges Guyot: La « Dieta salutis » et Jean Rigaud. In: Archivum Franciscanum Historicum 82 (1989) S. 376–384 lassen sich ergänzen.
  3. Bertrand-Georges Guyot: La « Dieta salutis » et Jean Rigaud. In: Archivum Franciscanum Historicum 82 (1989) S. 384–388.