Handelsmaß (Stroh)

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Das Handelmaß mit Stroh war vom Stichtag anhängig und war vorwiegend ein altes Stückmaß. Entweder richtete man sich nach dem 11. November (Martinstag)[1] oder nach dem 4. September und die Menge war größer oder kleiner. Es galt auch für Heu. Mit Fiemen wurden im Freien aufgestellte Getreidegarben benannt. Je nach Region waren andere Begriffe wie Fehmen, Fimm, auch Feimen, gebräuchlich. In Hamburg bezeichnete man es mit Dymen, in Pommern mit Miete, auch mit Triste oder Schober. So wurden in Stettin 100 Bund oder 1 Schock Stroh zum Dachdecken mit 1 Fuß Dicke als ein Bund gehandelt.

Beziehungen der Maße[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bremen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1 Stroh = 125 Stück[2]

Stettin und Stralsund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1 Mollen = 30 Bund Stroh
  • 1 Fiemen oder Fimm = 100 Bund Stroh = 1 Schock Stroh

Nürnberg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1 Schober Stroh = 60 Bund Stroh = 60 Garben
  • 1 Schöberlein = 10 Bund Stroh = 10 Garben
  • 1 Schoof oder Bund = 1/60 Schock Stroh

London[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1 Last = 36 Bund (Truss) Stroh = 1296 Pfund

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Johann Friedrich Krüger: Vollständiges Handbuch der Münzen, Maße und Gewichte aller Länder der Erde. Verlag Gottfried Basse, Quedlinburg/Leipzig 1830.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Leopold Carl Bleibtreu: Handbuch der Münz-, Maaß- und Gewichtskunde, und des Wechsel-, Staatspapier-, Bank- und Actienwesens europäischer und außereuropäischer Länder und Städte. Verlag von J. Engelhorn, Stuttgart 1863, S. 420.
  2. Fr. Silber: Die Münzen, Maße und Gewichte aller Länder der Erde einzeln berechnet nach ihren Werthen und Verhältnissen zu allen deutschen Münzen, Maßen und Gewichten. Nebst Angabe der Handelsplätze und deren Rechnungsverhältnisse. Moritz Ruhl, Leipzig 1861, S. 419.