Hardware-Erkennung

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Hardware-Erkennung ist ein Fachausdruck aus dem Bereich der Computertechnik. Man versteht darunter, dass Betriebssysteme mit Hilfe von Firmwarekomponenten selbständig herausfinden können, welche Bauteile, wie z. B. Steckkarten und Peripheriegeräte, an der Hauptplatine (mainboard) angeschlossen sind. Hardware-Schnittstellen, wie ATA, PCI und USB, haben im Kommunikationsprotokoll die zusätzliche Funktion Gerätedaten von angeschlossenen Bauteilen abzufragen und an das System zu leiten. Hardware-Schnittstellen sind auch dafür zuständig bei Nachfragen des Systems von dem Bauteil eine Informationskette auszulesen, die die Gerätekategorie, den Hersteller und eine Herstellerspezifische Bezeichnung enthält. Diese Information wird mit den in den installierten Gerätetreibern verglichen, bei Übereinstimmung wird der Treiber eingebunden. Wird ein Gerät erkannt, das in der zuletzt abgespeicherten Konfiguration nicht vorhanden ist, erfolgt die Einbindung nach Rückfrage.

Moderne Betriebssysteme haben bereits im Hochfahrprozess oftmals einen Systemdienst der für die Hardwareerkennung gestartet wird. Bei Hotplug-fähigen Schnittstellen wird so – mit dem Systemdienst – auch ein Wechsel der angeschlossenen Peripherie erkannt.

Hardwareinformation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es existieren Hilfsprogramme, welche die Anzeige der Informationen für verschiedene Zielgruppen besonders aufbereiten, diese nutzen aber meist denselben Mechanismus zur Erfassung der Daten.

Linux[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei vielen Linux-Distributionen, etwa SuSE und Debian, heißt das Programm hwinfo.[1] Dieses Programm kann nur als root ausgeführt werden. Bei Red Hat heißt das Programm Kudzu. Große Desktopumgebungen wie GNOME und KDE enthalten jeweils eigene Programme zur benutzerfreundlichen Anzeige dieser Daten ohne root-Zugriff.

Windows[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch unter Windows gibt es eine automatische Geräteerkennung. Diese kann auch manuell als Gerätemanager aufgerufen werden. Unter WinNT4 heißt das Programm ntdetect.com. Auf der WinNT4-Setup-CD befindet sich die Datei unter: \i386\debug\ntdetect.chk. Für Windows-Rechner existiert eine Version von hwinfo, die nach Installation ähnliche Ergebnisse liefert.

Plug-and-Play-Karten erleichtern dem Betriebssystem die Hardwareerkennung. Probleme haben die Programme der Hardwareerkennung mit exotischen oder alten Bauteilen, wie manchen ISA-Karten.

Insbesondere unter Übertaktern beliebt sind übersichtliche Darstellungen von Hardwareinformationen, wie sie etwa durch das Programm CPU-Z erzeugt werden.

Limitierungen durch die Prozessorarchitektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rechner mit der x86-Architektur haben üblicherweise Firmware, die es dem Betriebssystem ermöglicht während der Laufzeit weitere wichtige Systembauteile zu erkennen. Bei Prozessor-Architekturen wie Arm muss das Betriebssystem jedoch schon im Voraus die wichtigsten internen Komponenten des Rechnersystems wissen, da es ohne diese Informationen gar nicht erst startet.[2] Geräte der Arm-Architektur bieten im Vergleich zu der x86-Architektur keine Möglichkeit für eine automatische Hardwareerkennung der internen Hauptplatinenkomponenten.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • lshw, Kommando unter Unix und GNU/Linux, das sehr detaillierte Informationen über die Peripheriegeräte eines Computers anzeigt

Belege[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Informationen über Paket hwinfo in buster, bei Debian.org (hier abgerufen am 28. März 2024)
  2. ARM war ein Fehler! gnulinux.ch, 9. Dezember 2021, abgerufen am 28. März 2024.