Heinrich Schrörs
Johann Heinrich Schrörs (* 26. November 1852 in Krefeld; † 11. Juni 1928 in Bonn) war ein deutscher römisch-katholischer Priester und Theologe.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Er studierte Theologie in Bonn, Würzburg und Innsbruck, wo er bei Josephus Jungmann studierte. 1877 wurde er in Innsbruck zum Priester geweiht und 1885 Professor für kanonisches Recht in Freiburg im Breisgau. Im folgenden Jahr erhielt er mit Unterstützung Friedrich Althoffs den Lehrstuhl für Kirchengeschichte an der Universität Bonn. In Bonn war er fünfmal Dekan der Universität (1891/1892, 1900/1901, 1902/1903, 1906/1907, 1914/1915).
1887 gründete er eines der ersten kirchengeschichtlichen Seminare in Deutschland und baute eine gut ausgestattete Seminarbibliothek auf, die im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde. Schrörs widmete sich Fragen der Hochschulpolitik, insbesondere im Hinblick auf sein Beharren auf dem Prinzip der wissenschaftlichen Ausbildung für Theologen. Seine Ansichten zur Bildung führten zu jahrelangen offenen Konflikten mit der Erzdiözese Köln.
Anerkennung fand Schrörs auch in der liberalen Presse. Die Magdeburgische Zeitung machte 1907 Werbung für sein Buch Kirche und Wissenschaft. Zustände an einer katholisch-theologischen Fakultät.[1] Die Kölnische Zeitung schrieb 1910 anlässlich des Erscheinens seiner Gedanken über zeitgemäße Erziehung und Bildung der Geistlichen: „Schrörs ist [...] ein Mann der strengen Kirchlichkeit und des katholischen Gedankens in all seiner Reinheit und Unvermischtheit; aber er ragt über die anderen Anhänger des starren Prinzips weit hinaus, weil er auch der Zeit und ihren Bedürfnissen ihr Recht wahren will, weil er sich mit starker Kraft aus dem Mittelalter in die Gegenwart gerettet hat.“[2]
Der Kölner Erzbischof Fischer veröffentlichte im Kirchlichen Anzeiger für die Erzdiözese Köln eine Stellungnahme zu Schrörs' Buch Kirche und Wissenschaft. Zustände an einer katholisch-theologischen Fakultät.[3]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Der Existenzkampf einer theologischen Fakultät gegen die Hierarchie, in: Magdeburgische Zeitung Nr. 532, 19. Oktober 1907, S. 1.
- ↑ Der Katholizismus und die neue Zeit, in: Kölnische Zeitung Nr. 169, 16. Februar 1910, S. 1.
- ↑ Die Antwort des Kardinals, in: Magdeburgische Zeitung Nr. 541, 24. Oktober 1907, S. 1.
Schriften (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Konstantins des Großen Kreuzerscheinung. Eine kritische Untersuchung. Bonn 1913.
- Der Krieg und der Katholizismus. Kempten 1915.
- Das christliche Gewissen im Weltkriege. Freiburg im Breisgau 1916.
- Deutscher und französischer Katholizismus in den letzten Jahrzehnten. Freiburg im Breisgau 1917.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Hubert Jedin: Zum 100. Geburtstag von Heinrich Schrörs. In: Kirche des Glaubens. Kirche der Geschichte. Ausgewählte Aufsätze und Vorträge. Bd. 1: Kirchengeschichtsschreibung. Italien und das Papsttum. Deutschland, Abendland und Weltkirche. Freiburg/Basel/Wien 1966, S. 107–117.
- Gregor Klapczynski: Katholischer Historismus? Zum historischen Denken in der deutschsprachigen Kirchengeschichte um 1900. Heinrich Schrörs – Albert Ehrhard – Joseph Schnitzer., Stuttgart 2013, ISBN 978-3-17-023426-0.
- Stefan Jordan: Schrörs, Heinrich. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 23, Duncker & Humblot, Berlin 2007, ISBN 978-3-428-11204-3, S. 582 (Digitalisat).
Personendaten | |
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NAME | Schrörs, Heinrich |
ALTERNATIVNAMEN | Schrörs, Johann Heinrich |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher römisch-katholischer Theologe |
GEBURTSDATUM | 26. November 1852 |
GEBURTSORT | Krefeld |
STERBEDATUM | 11. Juni 1928 |
STERBEORT | Bonn |