Herz-Jesu-Kirche (Münster)

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Kirche von Nordwesten aus gesehen

Die katholische Herz-Jesu-Pfarrkirche liegt im Südosten von Münster in Westfalen, knapp außerhalb des Innenstadtrings, im nach ihr benannten Stadtviertel Herz-Jesu. Die Portalfassade weist zur Wolbecker Straße.

Geschichte

Die neugotische Herz-Jesu-Kirche ist in den Jahren 1895 bis 1900 nach Plänen des Münsteraner Architekten Wilhelm Rincklake erbaut worden. Sie wurde am 22. Juni 1900, dem Patronatsfest, konsekriert und ist die erste Kirche im Bistum Münster, die dem Herzen Jesu geweiht wurde.

Die Kirche ist in Nord-Südrichtung ausgerichtet. Sie besteht aus einem dreischiffigen Langhaus mit einem Querhaus, dessen Arme jedoch kaum über die Seitenschiffe des Langhauses hinausreichen. An das Langhaus schließt im Süden der mächtige, viergeschossige und weit sichtbare Glockenturm an. Er ist 96,63 Meter hoch und damit der höchste Kirchturm Münsters. Die Kirche selbst ist 61 Meter lang, 22 Meter breit; das Hauptschiff ist 24 Meter hoch, die Seitenschiffe sind 11 Meter hoch.

Im Zweiten Weltkrieg wurden das Gewölbe, der Hauptaltar und alle Fenster durch Bomben zerstört. Unbeschadet überstanden den Krieg allein die Sakristei mit ihren handgeschnitzten Paramentenschränken. 1951 wurde die Kirche wiederhergestellt, später wurden dann die Kirchenfenster erneuert. In den Jahren 1970/1971 wurde die Kirche infolge des Zweiten Vaticanums umgestaltet: Es entstand eine Altarinsel in der Vierung. Der Hochaltar wurde entfernt. Der Chorraum hinter der Altarinsel wird heute als Werktagskirche genutzt.

Die Pfarrgemeinde Herz Jesu und St. Elisabeth wurde am 30. Mai 2013 mit umliegenden Pfarrgemeinden, u.a. den Pfarrgemeinden St. Mauritz und Hl. Edith Stein, zu einer neuen Großpfarrgemeinde „Sankt Mauritz“ fusioniert.[1]

Ausstattung

Die Ausstattung wurde nach den Kriegsverlusten durch neue Stücke ergänzt. Erwähnenswert sind das Triumphkreuz, der Tabernakel und die Evangelistenfiguren.

Orgeln

Die Kirche beherbergt eine Hauptorgel (1954) auf einer Empore im Südwerk, und eine Chororgel (1993), die im östlichen Querschiff untergebracht ist.

Die erste Orgel wurde 1924 von Friedrich Fleiter (Münster) mit einem neugotischem Prospekt und 56 Registern erbaut, die allerdings im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt wurde. 1954 erbaute Fritz Klingenhegel (Münster) ein neues Instrument mit Freipfeifenprospekt. 1993 lieferte die Fa. Fleiter aus Münster einen neuen Spieltisch für die Hauptorgel und ergänzte die Disposition.


Die Chororgel wurde im Jahr 1993 von der Fa. Fleiter aus Münster erbaut und so eingerichtet, dass von ihr aus die Hauptorgel anspielbar ist.

Glocken

Im Turm befindet sich ein sechs-stimmiges V12 Geläut, das die Gemeinde 1948 erworben hat. Das Geläut war beim Bochumer Katholikentag zum Einsatz gekommen.[2] Das vormalige Geläut war der Waffenproduktion in den beiden Weltkriegen zum Opfer gefallen.

Nr.
 
Name
 
Gussjahr
 
Gießer
 
Durchmesser
(mm)
Gewicht
(kg)
Nominal
 
1 Josef 1949 BVG 2270 4860 gis0
2 Herz Jesu 1910 3060 h0
3 Franziskus v. Assisi 1700 2085 cis1
4 Maria Himmelskönigin 1605 1810 dis1
5 Ludgerus 1275 855 fis1
6 Schutzengel 1135 625 gis1

Einzelnachweise

  1. Nähere Informationen zum Fusionsprozess und zur neuen Gemeinde auf der Website der neuen Großgemeinde
  2. Informationen zu den Glocken aus einem Mitteilungsblatt des Glockensachverständigen des Bistums Münster

Koordinaten: 51° 57′ 19,5″ N, 7° 38′ 55,6″ O