Hessen-kasselsches Infanterieregiment No. 6 (1756)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Grenadierregiment/Garde/2. Garde/Gardegrenadiere


Schematische Darstellung der Uniform 1756 von Frédéric Aubert bei Kronoskaf[1]
Aktiv 1697/1702 bis 1806/1866
Streitkräfte Hessen-kasselsche Armee
Truppengattung Infanterie
Typ Garde
Stammliste Hessen-Kassel
Stammnummer No. 6 (inoffiziell)

Das Hessen-kasselsche Infanterieregiment No. 6[2] war eine 1702 als Grenadier-Regiment gegründete militärische Einheit in der Landgrafschaft Hessen-Kassel. Das Regiment führte unterschiedliche Namen. Meist wurde es als Garde bezeichnet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1697 wurden einzelne Grenadierkompanien in Hessen-Kassel ausgehoben. Sie wurden 1702 zu einem Grenadier-Regiment zusammengefasst, um auf kaiserlicher Seite am Spanischen Erbfolgekrieg teilzunehmen. Von 1727 bis 1751 war Prinz Wilhelm Regimentschef. Er blieb auch als Landgraf bis zum Tode 1760 Inhaber. Im Siebenjährigen Krieg stand das Regiment im britischen Sold und kämpfte in der Alliierten Armee meist gegen französische Truppen. 1760 wurde das Regiment in 2. Garde umbenannt. Seine Grenadiere wurden im „Stehenden Grenadierbataillon Pappenheim“ gemeinsam mit den Grenadieren von „No. 12“ eingesetzt und nahmen unter anderem an der Schlacht bei Warburg teil.

Mützenblech der Grenadiere, Kronoskaf

1763 hieß das Regiment Garde und bildete das 2. Bataillon.[3] Regimentschef war Carl von Bose. 1784 lautete die Bezeichnung 2. Garde (Garde-Grenadier-Regiment) und 1785 Garde-Grenadier-Regiment. 1789 wurde es mit dem hessen-kasselschen Infanterieregiment No. 14 zusammengelegt. Dieses Regiment wurde mit der Besetzung des Landes durch Napoleon 1806 durch den nun im Exil befindlichen Kurfürsten Wilhelm I. beurlaubt. 1813 wurde es als „Regiment Kurfürst“ der kurhessischen Armee wiedererrichtet, 1821 umbenannt in „1. Linien-Infanterieregiment“, 1824 „1. Linien Kurprinz von Hessen“, 1831 „Leib-Regiment“, 1835 „1. Infanterieregiment, Leib-Regiment“, 1856 „1. Infanterieregiment Kurfürst“. Nach der Annexion Kurhessens wurde das Regiment zum preußischen Füsilier-Regiment „von Gersdorff“ (Kurhessisches) Nr. 80.

Prominente Angehörige des Regiments[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Landgrafschaft Hessen-Kassel (Hrsg.): Hochfürstl.-Hessen-Casselischer Staats- und Adreß-Calende. Waisen- u. Findelhaus, Kassel 1774 (Volltext in der Google-Buchsuche).
  • Georg Tessin: Die Regimenter der europäischen Staaten im Ancien Régime des XVI. bis XVIII. Jahrhunderts. 3 Bände (1986–1995). Biblio Verlag, Osnabrück, ISBN 3-7648-1763-1.
  • Rudolf Witzel: Hessen Kassels Armee in der Alliierten Armee 1762. BoD – Books on Demand, 2008, ISBN 978-3-8334-7531-3 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hesse-Cassel Grenadier-Regiment Uniform. Kronoskaf, abgerufen am 1. Januar 2012.
  2. Inoffizielle Nummerierung nach Hans Bleckwenn und Rudolf Witzel.
  3. Das Regiment bestand aus dem 2. und 3. Bataillon. Das erste Bataillon bildete das Regiment Erste Garde.