Hieronymus Heer

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Hieronymus Heer (* um 1615 in Hamburg; † nach 1690 ebenda) war ein deutscher Jurist und Oberaltensekretär der Hansestadt Hamburg.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Hamburg geboren, besuchte Heer die Gelehrtenschule des Johanneums und ab 1631 das Akademische Gymnasium. Hier verfasste er 1632 eine Disputation bei Bernhard Werenberg (1577–1643). Nach seiner Schulbildung studierte er Jurisprudenz bei Heinrich Hahn (1605–1668)[1] an der Universität Helmstedt und schloss sein Studium am 19. Dezember 1644 als Lizenziat beider Rechte, des kanonischen und weltlichen Rechts, ab.

Nach seinem Studium kehrte er zurück nach Hamburg und ließ sich hier als Advokat nieder. Später wurde er Syndikus in Buxtehude. Am 10. September 1652 wurde er als Oberaltensekretär und Hofmeister des Hospitals zum Heiligen Geist in Hamburg vereidigt. Während der Unruhen zwischen dem Rat und der Bürgerschaft fiel Heer bei den Oberalten in Ungnade und wurde von seinem Amt suspendiert. Im März 1674 bat er den Rat und den kaiserlichen Gesandten Graf Gottlieb von Windisch-Grätz, der am 19. Februar 1674 nach Hamburg kam, um die Streitigkeiten zu schlichten, um Vermittlung in der Angelegenheit. Diese setzten sich auch für ihn und seine alte Stellung ein. Die Oberalten aber lehnten ab. Im November 1674 wurde ein Abkommen geschlossen und Heer pensioniert. Während des Windischgrätzer-Rezesses[2] vertrat Petrus Graumann[3] interimistisch das Amt des Oberaltensekretärs. Erst 1676 wurde Heers Nachfolger Jakob von Anthen im Amt vereidigt. Heer lebte noch im Jahr 1690 in Hamburg.

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Disputatio de Germana indole artis. Hamburg 1632.
  • Disputatio juridica inauguralis de Legitima. Helmstedt 1644 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Karl Johann Fogel: Bibliotheca Hamburgensis Tripartita, Nempe Theologico - Medico - Philosophica Comprehendens Disputationes, A Viris, Hamburgi Natis Exercitii Gratia Et Pro Obtinendo Gradu In Academiis Et Gymnasiis Habitas Una Cum Indicibus Alphabeticis Dnn. Respondentium Et Denominatione Academiarum, Annorumque Summa Cum Studio Et Animi Causa Ab Annis MDLVI. Theologic., MDLXXXIII. Medic., MDXXXII. Philosophic., Usque Ad Nostra Tempora, In Memoriam Dnn. Hamburgensium Sempiternam Et Excitamentum Studiosorum Hamb. Indefessum. Trausold, Hamburg 1732, S. 56 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).[4][5]
  • Johannis Moller: Cimbria Literata. Tomus Primus. Scriptores universos Indigenas, hisque immistos complures, quorum Patria explorari necdum potuit, comprehendens. In: Cimbria literata, sive scriptorum ducatus utriusque Slesvicensis et Holsatici, quibus et alii vicini quidam accensentur, historia literaria tripartita. Orphanotrophium Regium, Kopenhagen 1744, S. 239 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  • Hans Schröder: Heer (Hieronymus). In: Lexikon der hamburgischen Schriftsteller bis zur Gegenwart. Band 3, Nr. 1482. Perthes-Besser & Mauke, Hamburg 1857 (Faksimile auf den Seiten der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg).
  • Friedrich Georg Buek: Hieronymus Heere (Here). In: Die Hamburgischen Oberalten, ihre bürgerliche Wirksamkeit und ihre Familien. Perthes-Besser & Mauke, Hamburg 1857, S. 382–383 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Heinrich Hahn im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  2. Johann Heinrich Bartels: Windischgrätzischer Receß von 1674. In: Nachtrag zum neuen Abdrucke der vier Haupt-Grundgesetze der Hamburgischen Verfassung. Betreffend 1) die älteren Recesse, 2) die Buhrsprache, und 3) Zusätze zu der den vier Haupt-Grundgesetzen vorausgeschickten erläuternden Uebersicht. August Campe, Hamburg 1825, S. 178–238 (Digitalisat auf den Seiten der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg).
  3. Friedrich Georg Buek: Petrus Graumann. In: Die Hamburgischen Oberalten, ihre bürgerliche Wirksamkeit und ihre Familien. Perthes-Besser & Mauke, Hamburg 1857, S. 383 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  4. Hans Schröder: Fogel (Karl Johann). In: Lexikon der hamburgischen Schriftsteller bis zur Gegenwart. Band 2, Nr. 1055. Perthes-Besser & Mauke, Hamburg 1854 (Faksimile] auf den Seiten der [[Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg] (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive)).
  5. Karl Johann Fogel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
VorgängerAmtNachfolger
Matthäus LeviusOberaltensekretär zu Hamburg
1652–1674
Jakob von Anthen