Martin Hrabě de Angelis

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Martin Hrabě de Angelis
Martin Hrabě de Angelis

Martin Hrabě de Angelis (* 29. Oktober 1964 in Gießen[1]) ist ein deutscher Genetiker und Leitender Direktor des Instituts für Experimentelle Genetik am Helmholtz Zentrum München sowie Direktor des Europäischen Maus-Mutanten-Archivs (EMMA) in Monterotondo. Seit 2003 hat er den Lehrstuhl für Experimentelle Genetik an der Technischen Universität München inne.[2] Er ist Mitbegründer, Sprecher und Vorstandsmitglied des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung e. V. (DZD). Seine Forschungsschwerpunkte sind Metabolismus und Diabetes, Large Scale Functional Genomics/Genetics sowie Epigenetik.

Hrabě de Angelis studierte Biologie an der Philipps-Universität in Marburg und promovierte 1994 über den Einfluss von Wachstumsfaktoren auf die frühe Embryonalentwicklung (1985–1994). Von 1994 bis 1997 war er als Postdoktorand am Jackson Laboratory in Bar Harbor (USA). Dort analysierte er die Deltagene der Maus und untersuchte Mausmutationen als Modell für die Somitogenese. Von 1997 bis 2000 war Hrabě de Angelis Leiter der Arbeitsgruppe „Funktionelle Genetik“ am Institut für Säugetiergenetik der damaligen Gesellschaft für Strahlenforschung, GSF, (heute Helmholtz Zentrum München).

Seit 2000 leitet er als Direktor das Institut für Experimentelle Genetik am Helmholtz Zentrum München, 2003 wurde er auf den Lehrstuhl für Experimentelle Genetik an der Technischen Universität München berufen. Zugleich ist er Direktor des gesamteuropäischen Forschungskonsortiums INFRAFRONTIER. 2001 gründete Hrabě de Angelis die German Mouse Clinic (GMC) zur systemischen Analyse von menschlichen Erkrankungen. Forschungsschwerpunkt ist die Aufklärung von genetischen und epigenetischen Faktoren des Diabetes mellitus. Hrabě de Angelis war 2009 Mitbegründer des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung e. V. (DZD) und ist Sprecher und Vorstandsmitglied. 2017 übernahm er die Präsidentschaft der International Mammalien Genome Society.

Am Mausmodell hat Hrabě de Angelis nachgewiesen, dass durch Ernährung verursachte Fettleibigkeit und Diabetes sowohl über Eizellen als auch über Spermien epigenetisch an die Nachkommen vererbt werden können.[3] Durch Untersuchungen an Knockout-Mäusen, denen jeweils ein genau ausgewähltes Gen fehlte, gelang es ihm ein Netzwerk aus Genen zu identifizieren, die eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Stoffwechselerkrankungen wie beispielsweise Diabetes spielen könnten.[4]

Hrabě de Angelis publizierte mehr als 500 wissenschaftliche Artikel (Google Scholar Zitate: 26.271[5]) sowie zahlreiche Beiträge in Fachbüchern.

Auszeichnungen und Ehrungen (Auswahl)

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Mitgliedschaften in wissenschaftlichen Gesellschaften (Auswahl)

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  • Seit 1999 Mitglied des „Mutagenesis Scientific Advisory Board“ (SAB), Jackson Laboratory
  • 2006–2009 Sprecher des Projektausschusses des „National Genome Research Network“
  • Seit 2008 Koordinator „INFRAFRONTIER – Functional Genomics in the Mouse as a Model“
  • Seit 2009 Vorstandsmitglied des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung e.V. (DZD)             
  • Seit 2009 Präsidiumsmitglied des „International Mouse Phenotyping Consortium (IMPC)“

Einzelnachweise

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  1. Genforschung Aktuell. (PDF; 1.9 MB) Nationales Genomforschungsnetz (NGFN), 14. September 2006, S. 45, abgerufen am 12. Oktober 2019.
  2. Professorenprofile: Hrabe de Angelis Martin. Abgerufen am 16. April 2019.
  3. Helmholtz Zentrum München: Du bist, was deine Eltern gegessen haben! – Helmholtz Zentrum München. Abgerufen am 16. April 2019.
  4. 404 - page not found. Abgerufen am 16. April 2019.
  5. Martin Hrabe de Angelis - Google Scholar Citations. Abgerufen am 16. April 2019.
  6. Paula und Richard von Hertwig-Preis für interdisziplinäre Zusammenarbeit für neue Erkenntnisse in der Diabetes-Forschung – Helmholtz Zentrum München. Abgerufen am 16. April 2019.
  7. Ehrendoktorwürde für DZD-Vorstand. Abgerufen am 16. April 2019 (englisch).
  8. Doppelte Ehrendoktorwürde für Martin Hrabě de Angelis – Helmholtz Zentrum München. Abgerufen am 16. April 2019.
  9. Das große Ganze im Blick behalten - Ehrendoktorwürde für Professor Dr. Martin Hrabě de Angelis. Abgerufen am 16. April 2019.