Hutschnur
Eine Hutschnur ist eine kreisförmig um den Hut am Zusammenstoß von Hutkappe und Krempe angebrachte Schnur. Sie diente ursprünglich der Stabilisierung und dem Halt des Hutes auf dem Kopf und vermied ein Auseinandergehen des Hutmaterials. Einen ähnlichen Zweck erfüllt das Hutband. Hutschnüre erfuhren teils fantasievolle modeabhängige Gestaltungen.
Im Mittelalter verwendete man die Hutschnur auch als Maßeinheit zur Kontrolle der Dicke von Wasserleitungen. Der Wasserstrahl durfte bei der Wasserentnahme aus Gründen der Wassereinsparung nicht dicker als eine Hutschnur sein. Dass die deutsche Redewendung: Das geht (mir) über die Hutschnur für das übersteigt das Maß des Erlaubten darauf zurückgeht, ist laut Duden fraglich.[1]
Die Hutschnur kann jemandem im Zorn oder Affekt redensartlich aber auch hochgehen oder platzen.[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Lutz Röhrich: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. Directmedia Publ., Berlin 2004, ISBN 3-89853-442-1, CD-ROM
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fangschnur: Sie diente beim Militär, beispielsweise bei schnellem Ritt, als Sicherung gegen den Verlust der Kopfbedeckung.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Duden, Abschnitt Wendungen und Redensarten
- ↑ Ammon, Kyvelos: Variantenwörterbuch des Deutschen; S. 361