Institut für Musik- und Bewegungspädagogik/Rhythmik sowie Musikphysiologie
Institut für Musik- und Bewegungspädagogik/Rhythmik sowie Musikphysiologie | |
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Gründung | 2002 |
Trägerschaft | staatlich |
Ort | Wien |
Land | Österreich |
Institutsvorständin | Klaus Göhr |
Mitarbeiter | etwa 44 |
davon Professoren | 4 |
Website | www.mdw.ac.at/mbm |
Das Institut für Musik- und Bewegungspädagogik/Rhythmik sowie Musikphysiologie ist eine universitäre Ausbildungsstätte und Teil der staatlichen Universität für Musik und darstellende Kunst Wien in Österreich.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit der Neugliederung der Universität in 24 Institute im Jahr 2002 war das „Institut für Musik- und Bewegungserziehung sowie Musiktherapie“ das Institut 13 und bestand aus drei Abteilungen mit unterschiedlichen Aufgabenfeldern.[1] Im Oktober 2016 wurde der Bereich Musiktherapie in ein eigenständiges Institut ausgegliedert.[2] Dies führte zur Umbenennung in Institut für Musik- und Bewegungspädagogik/Rhythmik sowie Musikphysiologie mit zwei Abteilungen. Es bietet ein breit gefächertes Lehrveranstaltungsangebot im künstlerischen, pädagogischen, therapeutischen und wissenschaftlichen Bereich. Der Zusammenschluss zweier Bereiche mit unterschiedlichen historischen Vorläufern ist als administrative Einheit zu sehen, deren Abteilungen eigenständig weiterwirken. Aufgebaut und geleitet wurde das Institut von 2002 bis 2022 von Angelika Hauser-Dellefant.
Die administrative Hauptstelle befindet sich in der Singerstraße 26 im ersten Bezirk. Das Gebäude wurde 2010 renoviert und ist Teil des ehemaligen Franziskanerkloster. Weitere Unterrichtsräume sind am Rennweg 8, in der Lothringerstr. 18, der Metternichgasse 8, Johannesgasse 8 und am Campus der Universität am Anton-von-Webern-Platz 1.
Abteilung für Musik- und Bewegungspädagogik/Rhythmik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Abteilung ist die weltweit größte Ausbildungsstätte für Musik- und Bewegungserziehung (Rhythmik) und feierte 2010 ihr 50-jähriges Jubiläum.[3]
Rhythmik ist eine künstlerisch-pädagogische Arbeitsweise. Sie fördert die Persönlichkeitsentwicklung und die Kreativität, differenziert die Wahrnehmung, vertieft die Körpererfahrung und erweitert die Kommunikationsfähigkeit des Menschen. Sie arbeitet mit den verbindenden Elementen von Musik und Bewegung und setzt Stimme und Materialien ein. Rhythmik erlaubt das Spielerische, gibt Raum für das Experiment.[4]
Die Studienrichtung Musik- und Bewegungserziehung / Rhythmik dient der künstlerisch-pädagogischen und wissenschaftlichen Berufsvorbildung für die Lehrtätigkeit an berufsbildenden höheren Schulen, in musik-, sozial- und sonderpädagogischen Einrichtungen, in der Vorschulerziehung und im schulischen Bereich, in der Jugend- und Erwachsenenbildung sowie im freien Beruf.
Abteilung Musikphysiologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 1974 gründete Hilde Langer-Rühl den „Lehrgang für Atem-, Stimm- und Bewegungserziehung für InstrumentalistInnen“, aus dem im Jahre 2002 die Abteilung für Integrative Atem-, Stimm- und Bewegungsschulung hervorging. Erstmals in Österreich fand unter der Leitung von Bernhard Riebl ein Zusammenschluss der Lehrenden im Bereich der Musikphysiologie und Musikermedizin statt. Im Oktober 2016 fand eine Umbenennung in "Abteilung Musikphysiologie" statt.
Die Lehrveranstaltungen und der Lehrgang Atem-, Stimm- und Bewegungsschulung für Instrumentalisten dienen allen Studierenden der Universität. Durch die Arbeit an Atem, Stimme, Bewegung, Konzentration, Kontakt- und Bewegungsgestaltung sollen die künstlerischen Qualitäten für die Konzerttätigkeit, Aufführungspraxis und/oder die pädagogische Tätigkeit weiterentwickelt werden. Das Ziel besteht neben der Unterstützung im künstlerischen Schaffen auch in der Verringerung der Inzidenz und der Erkrankungsdauer von musikerspezifischen Problemen, d. h. Prävention und Sekundärprävention für die Studierenden.
Zunehmend etabliert sich "Performance Science" als interdisziplinäre, naturwissenschaftlich geprägte Forschungsrichtung an der Abteilung. Diese Musizierwissenschaft verbindet die Teilbereiche der systematischen Musikwissenschaft (Musikalische Akustik, Musikpsychologie und Musikphysiologie) mit praxisrelevanten Fragestellungen der Sensomotorik (Zusammenspiel von sensorischen und motorischen Leistungen), der Ergonomie (Schaffung geeigneter Ausführungsbedingungen), der Erfassung von körperlichen und mentalen Belastungsfaktoren, der akustischen und physiologischen Optimierung von Musikinstrumenten. Seit 2009 hat die Österreichische Gesellschaft für Musik und Medizin (Musikermedizin, Musikphysiologie, Musikpsychologie) den Sitz an der Abteilung.[5]
Lehrende
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zu den Lehrenden und Wissenschaftern, die am Institut für Musik- und Bewegungserziehung an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien als Professoren, Abteilungsleiter und prägende historische Persönlichkeiten einschließlich der Vorgängerinstitutionen mit den heutigen Aufgabenfeldern tätig sind oder waren, zählen unter anderem: Angelika Hauser-Dellefant und Hilde Langer-Rühl.[6]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Irmgard Bankl, Monika Mayr, Eleonore Witoszynskyj: Lebendiges Lernen durch Musik, Bewegung, Sprache. G & G Verlagsgesellschaft, Wien 2009, ISBN 978-3-7074-1111-9.
- Sabine Skopal: Hilde Langer-Rühl: Leben und Werk. Re Di Roma-Verlag, Remscheid 2011, ISBN 978-3-86870-403-7.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ MDW.AC.AT
- ↑ Institut Musiktherapie. Abgerufen am 19. Januar 2017
- ↑ Zaghafte Fragen nach der zukünftigen Ausrichtung. In: Neue Musikzeitung. 3/10 - 59. Jg.
- ↑ ÖBR Österreichischer Berufsverband für Rhythmik/Musik- und Bewegungspädagogik. Abgerufen am 4. März 2013.
- ↑ ÖGfMM Newsletter Journal Wien: OeGfMM. ISSN 2218-2780.
- ↑ Liste aller Personen am Institut für Musik- und Bewegungserziehung/Rhymthmik sowie Musikphysiologie Abgerufen am 19. Januar 2017
Koordinaten: 48° 12′ 6″ N, 16° 23′ 6″ O