Isaak Iossifowitsch Schwarz

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Isaak Iossifowitsch Schwarz (russisch Исаак Иосифович Шварц; * 13. Mai 1923 in Romny, Ukraine; † 27. Dezember 2009 in Siwerski, Oblast Leningrad, Russland) war ein russischer Komponist.

Schwarz wuchs in einer jüdischen Familie in Romny auf und zog 1930 mit der Familie nach Leningrad, wo er Klavierspielen zu lernen begann. Schwarz verlor seinen Vater in der stalinistischen „Großen Säuberung“. Er selbst wurde mit dem Rest seiner Familie 1937 nach Kirgisien verbannt. Dort war er in Frunse als Privatmusiklehrer tätig. Im Zweiten Weltkrieg leitete er einen Chor der Roten Armee. In der Nachkriegszeit wurde Schwarz von Dimitri Schostakowitsch gefördert, der die Studiengebühren für sein Kompositionsstudium am Leningrader Konservatorium übernahm. 1951 schloss er das Konservatorium mit dem Diplom ab. Ab 1959 war Schwarz vor allem als Filmkomponist erfolgreich: zu über 100 sowjetischen Filmen schrieb er die Musik, u. a. zu Akira Kurosawas Uzala, der Kirgise. Zu Schwarz’ Werk gehören auch Ballett- und Theatermusiken.

Das siebensätzige Orchesterkonzert Gelbe Sterne – Purimspiel im Ghetto (Uraufführung 2000 in St. Petersburg; Deutsche Erstaufführung 23. Oktober 2007 in Friedrichshafen) komponierte Schwarz nach der Lektüre von Aufzeichnungen aus dem Ghetto in Kaunas im Andenken an die Opfer des Holocaust. In Verbindung mit einer Film- und Fotocollage der Medienkünstlerin Joan Grossman (2004) wurde das Werk auch auf einer DVD veröffentlicht.

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