Isenburg (Sachsen)
Isenburg | ||
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Ruinen der Isenburg mit Bergfried | ||
Staat | Deutschland | |
Ort | Hartenstein und Bad Schlema-Wildbach | |
Entstehungszeit | 12. Jahrhundert | |
Burgentyp | Höhenburg, Spornlage | |
Erhaltungszustand | Ruine | |
Geographische Lage | 50° 38′ N, 12° 40′ O | |
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Die Isenburg ist eine Burgruine im Westerzgebirge zwischen Hartenstein und dem Bad Schlemaer Ortsteil Wildbach hoch über dem Tal der Zwickauer Mulde in Sachsen.
Geschichte
Im Zuge der Besiedelung des Erzgebirges wurde auf dem Felssporn, der sich an der Mündung des Wildbaches in die Zwickauer Mulde erhebt, eine Wehranlage erbaut. Archäologische Funde weisen darauf hin, dass die Anlage bereits im 12. Jahrhundert vorhanden war. Der Name Isenburg geht auf den Namen Eisenburg zurück und weist entweder auf den Eisenbergbau hin, der in der Nähe stattfand (siehe auch: Besucherbergwerk Bad Schlema), oder aber er hatte die Bedeutung von eisern im Sinne von uneinnehmbar.
Nur wenig ist über die Geschichte der Spornburg und deren gewaltsame Zerstörung bekannt. Gesicherte urkundliche Erwähnungen sind nicht bekannt. Die Überlieferungen - die erste Beschreibung erfolgte 1738 - bezeichnen die Isenburg als "Raubschloss", "Altes Schloss" oder "Eisenburg", wovon sich auch der heutige Name ableitet. Eine mittelalterliche Quelle gibt es dafür jedoch nicht. Bereits im 14. Jahrhundert wurde die Burg zerstört und nicht wieder aufgebaut. Die Ruinen dienten vom 15. bis 17. Jahrhundert vermutlich als Unterschlupf für die ansässige Bevölkerung während kriegerischer Auseinandersetzungen. Um 1750 wurden die Reste der Burg gesprengt, um mit den Steinen die Wildbacher Kirche zu errichten.
1934 wurden die Reste der Wallanlage durch den Reichsarbeitsdienst freigelegt. Die Fundamente der Ringmauer sowie die Reste des runden Bergfrieds wurden 1993 restauriert.
Anlage
Man kann eine Vorburg sowie einer Unter- und einer Oberburg unterscheiden, außerdem existierte eine Zisterne. Die Anlage umschließt eine Fläche von 51 x 33 Metern, der Turm hat an der Basis einen Durchmesser von etwa 9 Metern bei einer Mauerstärke von 3 Metern. Die als einzige gut zugängliche Westseite der Burg war zusätzlich durch einen Graben geschützt. Die innere und die äußere Schale bestehen aus horizontal geschichteten Bruchstein, während der Kern mit fischgrätenartig versetzten Steinlagen (Opus spicatum) ausgemauert ist.
Sonstiges
Für einen Besuch der Ruinen ist ein etwa 30-minütiger Fußmarsch ab dem Hartensteiner Bahnhof zu empfehlen. Nur etwa 200 Meter von hier befindet sich die Burg Stein. An dieser Stelle überquert man die Zwickauer Mulde und steht nun direkt unterhalb von Schloss Wolfsbrunn. Hier biegt man links ab und wandert durch den Poppenwald parallel zur Mulde flussaufwärts. Nach einem kurzen aber steilen Anstieg, der "Sanfter Heinrich" genannt wird, gabelt sich der Weg: Hält man sich rechts, erreicht man zunächst die Wildbacher Kirche über einen bequemen Waldweg. Hier folgt man dem Wegweiser und erreicht die Ruinen nach weiteren 700 m.
Wählt man den linken Weg, gelangt man über einen wildromantischen, schmalen Pfad am Steilufer der Mulde zum Ziel. Dieser Weg ist als "Raubrittersteig" bekannt und zählt zu den schönsten Wanderwegen im Muldental.
Ganz in der Nähe der Isenburg, aber am gegenüber liegenden Muldenufer, befindet sich die Prinzenhöhle. Folgt man dem Pfad weiter flussaufwärts in Richtung Bad Schlema, erreicht man nach etwa 1 km eine Radiumquelle.
Literatur
- Matthias Donath: Schlösser im westlichen Erzgebirge, Meißen 2010, S.57f.
Weblinks
- Die Isenburg - Private Homepage
- Burgruine Isenburg - Kugelpanorama