Jaan Puhvel

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Jaan Puhvel (* 24. Januar 1932 in Tallinn) ist ein estnisch-amerikanischer Altorientalist und Sprachwissenschaftler.

Leben

Jaan Puhvel flüchtete 1944 gemeinsam mit seinen Eltern vor der Besetzung Estlands durch die Sowjetunion nach Schweden.[1] Dort machte er sein Abitur. Von 1949 bis 1952 studierte Puhvel an der McGill University im kanadischen Montreal sowie von 1952 bis 1954 an der Harvard University. 1954/55 ging er mit einem Stipendium an die Universitäten in Paris und Uppsala.

Anschließend war Puhvel als Dozent für klassische Sprachen an der McGill University in Montreal und an der Universität von Austin (Texas) tätig. 1959 promovierte er in Harvard zum Dr. phil. Ab 1958 lehrte er klassische Sprachen und vergleichende indoeuropäische Sprachwissenschaft an der University of California, seit 1964 mit dem Titel eines Professors. Seit den 1990er Jahren ist er darüber hinaus Gastprofessor an der Universität Tartu.[2]

Jaan Puhvel ist mit der estnischen Mikrobiologin Sirje Madli Puhvel (* 1926) verheiratet. Sein Bruder ist der estnisch-kanadische Literaturwissenschaftler und Altskandinavist Martin Puhvel (* 1933).

Werk

Jaan Puhvel veröffentlichte zahlreiche Untersuchungen zur Indogermanistik. Sein bekanntestes Werk ist das noch nicht abgeschlossene etymologische Wörterbuch des Hethitischen, das seit 1984 erscheint. Als Schüler Georges Dumézils forschte Puhvel außerdem ausführlich zur vergleichenden Mythologie.

Werke (Auswahl)

  • Laryngeals and the Indo-European verb (Berkeley, Los Angeles 1960)
  • Hittite Etymological Dictionary (Berlin, New York, Amsterdam)
    • 1984, Vol. 1 (A)
    • 1984, Vol. 2 (E, I)
    • 1991, Vol. 3 (H)
    • 1997, Vol. 4 (K)
    • 2001, Vol. 5 (L)
    • 2004, Vol. 6 (M)
    • 2007, Vol. 7 (N)
    • 2011, Vol. 8 (PA)
  • Comparative mythology (Baltimore, London 1987, ISBN 978-0801839382)
  • Indoeuropaea. Delectus operum minorum annos 1952-1977 complectus (Innsbruck 1989)
  • Homer and Hittite (1991)
  • Studies in Honor of Jaan Puhvel (1997, ISBN 978-0941694544)

Einzelnachweise

  1. http://www.tlu.ee/?LangID=1&CatID=927&ArtID=9217&action=article
  2. Eesti Elulood. Tallinn: Eesti Entsüklopeediakirjastus 2000 (= Eesti Entsüklopeedia 14) ISBN 9985-70-064-3, S. 381