Jagdschloss Wartenberg (Oberbayern)

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Lageplan von Jagdschloss Wartenberg auf dem Urkataster von Bayern
Gedenkstele an die abgegangene Burg Wartenberg von 1855 (2012)

Das Jagdschloss Wartenberg ist ein ehemaliges Wittelsbacher-Jagdschloss im Markt Wartenberg im Landkreis Erding in Bayern. „Untertägige spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Befunde im Bereich des ehem. herzoglichen Jagdhauses in Wartenberg und seiner Vorgängerbauten“ werden als Bodendenkmal unter der Aktennummer D-1-7537-0400 geführt.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Anwesen wurde Anfang des 15. Jahrhunderts als Jagdhaus der Wittelsbacher errichtet. Das Schloss kam dann in den Besitz von Ferdinand von Bayern. Er hatte in morganatischer Ehe am 26. September 1588 in München die erst 15-jährige Maria Pettenbeck (* 1573/1574; † 4. Dezember 1614/5.12. Dezember 1619) geheiratet. In 19 Ehejahren entsprossen aus dieser Ehe 16 Kinder; damit wurde die Wittelsbachische Seitenlinie der Grafen von Wartenberg begründet. Der letzte männliche Nachkomme war Maximilian Emanuel Graf von Wartenberg (* 22. Februar 1718; † 3. August 1736), der in der Ettaler Ritterakademie in Folge eines Unfalls – bei Schießübungen war dem Neunzehnjährigen ein Kirschkern ins Auge geschossen worden – verstarb.[2]

Das Gebäude kam 1809 in den Besitz eines Schulmeisters, der hier eine Schule errichtete. Diese kam in den Besitz der Marktgemeinde Wartenberg, wobei das Gebäude erheblich erweitert wurde. Nach der Aufgabe des Schulbetriebs im Jahr 1972 kam dort eine Textilfabrik unter, später lebten und arbeiteten Künstler in dem alten Jagdhaus. Das baufällige Gebäude war vom Verfall bedroht, aber eine Renovierung und Neunutzung als Mehrgenerationenhaus mit Veranstaltungssaal konnte letztlich erreicht werden.[3][4] Die Geschichte des Schlosses wird in romanhafter Weise von Gustav Weltrich geschildert.[5]

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Anwesen liegt südlich der Burg Wartenberg und 100 m östlich der Pfarrkirche Mariae Geburt von Wartenberg.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Denkmalliste für Wartenberg, Markt (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege (PDF; Stand: 23. August 2023).
  2. Bernhard Peter: Wappen bei morganatischen Ehen (4). Das Haus Wittelsbach und die Grafen von Wartenberg, abgerufen am 10. Oktober 2023.
  3. Rätselraten ums Jagdhaus, Merkur.de vom 30. August 2010.
  4. Wartenberg · Das Wittelsbacher Jagdhaus hat wieder eine Zukunft Wochenanzeiger vom 4. Dezember 2015, abgerufen am 10. Oktober 2023.
  5. Der aufrechte Löwe oder Die Grafen von Wartenberg meine-anzeigenzeitung vom 20. November 2012, abgerufen am 10. Oktober 2023.

Koordinaten: 48° 24′ 14,7″ N, 11° 59′ 28″ O