Janenschia

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Janenschia

Fossilien von Janenschia im Berliner Naturkundemuseum

Zeitliches Auftreten
Oberjura (Tithonium)[1]
152,1 bis 145 Mio. Jahre
Fundorte
Systematik
Sauropoden (Sauropoda)
Neosauropoda
Macronaria
Titanosauriformes
Titanosaurier (Titanosauria)
Janenschia
Wissenschaftlicher Name
Janenschia
(Fraas, 1908)
Art
  • Janenschia robusta

Janenschia ist eine Gattung der sauropoden Dinosaurier (Sauropoda) aus der Großgruppe der Titanosaurier. Einzige bekannte Art ist Janenschia robusta, die im späten Oberjura (Tithonium) in Ostafrika lebte.

Janenschia war einer der beiden ersten Dinosaurier, die in der berühmten Fundstelle Tendaguru in Tansania gefunden wurden. Eberhard Fraas beschrieb den Fund ursprünglich als Gigantosaurus robustus. Später entdeckte man, dass der Name Gigantosaurus bereits vergeben war und benannte die Art in Tornieria robusta um. Schließlich stellte sich heraus, dass das Tier nicht zur selben Gattung gehörte wie Tornieria africana, und so schlug Rupert Wild 1991 den neuen Namen Janenschia vor, zum Gedenken an Werner Janensch, den Leiter der deutschen Tendaguru-Expedition.

Anatomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Janenschia war ein typischer Sauropode, groß und mit langem Hals und Schwanz. Er war sehr robust gebaut und erreichte so bei etwa 17 Meter Länge ein Gewicht von 15 bis 20 Tonnen.[1]

Das Tier ging auf vier säulenförmigen Beinen; allein der Oberschenkel (Femur) war 1,38 Meter lang. Janenschia mag, wie andere Titanosaurier, von gepanzerten Platten bedeckt worden sein, aber hierfür gibt es bisher keine fossilen Beweise.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Janenschia ist einer der primitivsten sowie der älteste bekannte Vertreter der Titanosauria, womit ihm eine besondere Bedeutung für das Verständnis des Ursprunges dieser Gruppe zukommt. Die Titanosauria waren die bei weitem erfolgreichste Gruppe der Sauropoden in der Kreidezeit und anscheinend auch die einzige Gruppe, die bis zum Ende dieser Periode überlebte. Sie waren insbesondere in Gondwana sehr häufig und weit verbreitet, und das Vorkommen ihres ältesten Vertreters Janenschia in Afrika mag darauf hindeuten, dass hier auch ihr Ursprung zu suchen ist. Eine andere manchmal zur gleichen Gattung gestellte Form ist „Gigantosaurus“ dixeyi aus der Unterkreide von Malawi. Dieser Titanosaurier wird aber inzwischen einer eigenen Gattung – Malawisaurus – zugerechnet.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • José F. Bonaparte, Wolf-Dieter Heinrich, Rupert Wild: Review of Janenschia Wild, with the description of a new sauropod from the Tendaguru beds of Tanzania and a discussion on the systematic value of procoelous caudal vertebrae in the Sauropoda. In: Palaeontographica. Abteilung A: Paläozoologie, Stratigraphie. Bd. 256, Nr. 1/3, 2000, ISSN 0375-0442, S. 25–76.
  • Eberhard Fraas: Ostafrikanische Dinosaurier. In: Palaeontographica. Bd. 55, Lfg. 2, 1908, ZDB-ID 207560-x, S. 105–144, Digitalisat.
  • Werner Janensch: Material und Formengehalt der Sauropoden in der Ausbeute der Tendaguru-Expedition. In: Werner Janensch (Hrsg.): Wissenschaftliche Ergebnisse der Tendaguru-Expedition 1909–1912 (= Palaeontographica. Supplement. Bd. 7, Reihe 1, Tl. 2, Lfg. 1, ISSN 0085-4611). NF, Reihe 1, Tl. 2, Lfg. 1. Schweizerbart, Stuttgart 1929, S. 3–34.
  • Rupert Wild: Janenschia n. g. robusta (E. Fraas 1908) pro Tornieria robusta (E. Fraas 1908) (Reptilia, Saurischia, Sauropodomorpha) (= Stuttgarter Beiträge zur Naturkunde. Serie B: Geologie und Paläontologie. Nr. 173, ISSN 0341-0153). Staatliches Museum für Naturkunde, Stuttgart 1991, Digitalisat.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Gregory S. Paul: The Princeton Field Guide To Dinosaurs. Princeton University Press, Princeton NJ u. a. 2010, ISBN 978-0-691-13720-9, S. 204, Online.