Jenaer Volksblatt
Das Jenaer Volksblatt war eine lokale Zeitung für den Raum Jena und erschien zwischen 1890 und 1941.[1] Die erste Ausgabe erschien am 15. April 1890. Die von Ernst Abbe gegründete Zeitung sollte ein sozialliberales Gegengewicht zur konservativen "Jenaischen Zeitung" darstellen und wurde u. a. von Otto Schott und Siegfried Czapski unterstützt.
Seit September 1891 wurde die Zeitung bis zur zwangsweisen Einstellung am 31. Mai 1941 vom Jenaer Verleger Bernhard Vopelius herausgegeben und im eigenen Haus in der Saalbahnhofstraße 3–5 gedruckt. Spätestens 1934 übertraf die Auflage von 9000 Exemplaren die Auflagenhöhe der Jenaischen Zeitung. Nach Abbes Tod 1905 tendierte sie unter dem Einfluss von Friedrich Schomerus zum Nationalliberalismus. Ab 1919 war sie das Organ der Deutschen Demokratischen Partei (DDP), ab 1926 mit dem Abspruch "Unabhängige demokratische Tageszeitung für Thüringen" (Untertitel). Populär war die Beilage zur Jenaer Heimatkunde und Geschichte ("Altes und Neues aus der Heimat"), die vor allem aus der Feder seines Mitherausgebers Herbert Koch stammte.
Die letzte Ausgabe liegt für den 31. Mai 1941 vor; begründet wird das Einstellen der Zeitung in der letzten Ausgabe mit der Kriegswirtschaft und "um Menschen und Material für andere kriegswichtige Zwecke freizumachen."
Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt er keine Zulassung mehr. Der Verlag von Bernhard Vopelius wurde an Otto Lochmann (1920–2006) verkauft. Den Namen übernahm 2004 Bernd Rolle für die Neugründung seines Verlages unter der Bezeichnung Verlag Vopelius.[2]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kristian Philler: Art. Jenaer Volksblatt In: Matias Mieth, Rüdiger Stutz (Hrsg.): Jena. Lexikon zur Stadtgeschichte. Tümmel-Verlag, Berching 2018, S. 325f.
- Jenny Brys: Spiritus Rector Ernst Abbe. Das Jenaer Volksblatt – Sprachrohr des Linksliberalismus in Thüringen. In: Zeitschrift für thüringische Geschichte, Bd. 66/2012, S. 177–204.
- Kristian Philler: "Für Einigkeit und Recht und Freiheit". Der Verleger Bernhard Vopelius (1864–11952) in Jena. In: Die große Stadt. Das kulturhistorische Archiv von Weimar-Jena. Bd. 1/2008, Jena, S. 7–25.
Digitale Ausgabe
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In einem Gemeinschaftsprojekt der Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek Jena (ThULB) und des Stadtarchivs Jena wurden die Ausgaben des Jenaer Volksblatts in der UrMEL-Zugangsplattform für Multimedia-Angebote der ThULB online zugänglich gemacht.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Jenaer Volksblatt - JPortal. Abgerufen am 10. Dezember 2024.
- ↑ Wir verlegen Geschichte. Seit 1891. Abgerufen am 10. Dezember 2024.