Jenseits von Klein Wanzleben

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Film
Titel Jenseits von Klein Wanzleben
Produktionsland DDR
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1989
Länge 41 Minuten
Stab
Regie Andreas Dresen
Drehbuch Egbert Lipowski, Andreas Dresen
Produktion Robert Nagel
Kamera Andreas Höfer
Schnitt Rita Reinhardt
Besetzung
  • Ronald Koch
  • Annette Koch
  • Oliver Koch
  • Jörg Stoll
  • Annette Stoll
  • Daniel Stoll
  • Reinhard Schoner
  • Christine Schoner
  • Christian Schoner

Jenseits von Klein Wanzleben ist ein DDR-Dokumentarfilm des Regisseurs Andreas Dresen. Seine Uraufführung hatte der von der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ zusammen mit dem Fernsehen der DDR produzierte Film bei der Internationalen Leipziger Dokumentar- und Kurzfilmwoche für Kino und Fernsehen 1989.

Inhalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Dokumentarfilm beobachtet den Alltag einer Sozialistischen Brigade aus der DDR, die südlich des Äquators Entwicklungshilfe leistet und junge Afrikaner in Handwerksberufen ausbildet.

Brigadeleiter Ronald, Bewohner des Dorfes Klein Wanzleben, wird zusammen mit fünf anderen FDJlern zu einer „Brigade der Freundschaft“ nach Mashayamombe in Simbabwe delegiert. Die drei jungen Familien begeben sich samt Wohnungseinrichtung nach Afrika. Das Aufeinandertreffen zweier Kulturen aus verschiedenen Welten und die Absurditäten des Alltags bergen eine gewisse Komik in sich.

Entstehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film ist ein Auftragswerk des Zentralrats der Freien Deutschen Jugend (FDJ). Andreas Dresen drehte ihn als Student an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ als Diplomfilm[1] im 16-mm-Format. Da der Auftraggeber jedoch mit dem ironischen Unterton des Films nicht zufrieden war, schienen die weiteren Arbeiten am Film infrage gestellt. Erst durch den Einsatz von Dresens Hochschulrektor Lothar Bisky konnte der Film fertiggestellt werden.

Kritiken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Die […] Entlarvung der Horror-Welt von gehäkelten Spitzendeckchen, ordentlichen Tischmanieren und mit Handkantenschlag disziplinierten Sofakissen macht den Film zur bitterbösen Farce und Andreas Dresen zum John Waters von Potsdam.“

Sabine Reeh: Die Presse[2]

„Wer wissen will, wie die DDR im Kleinen gewesen ist, sollte diesen Film sehen, er schließt die Republik in Bernstein ein.“

Frank Junghänel: Berliner Zeitung[3]

DVD-Veröffentlichung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Film wurde 2007 von der Filmgalerie 451 und dem Filmmagazin Schnitt in der Reihe Debütfilme auf der Doppel-DVD Stilles Land unter „Extras“ veröffentlicht.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Export der Heimat. Jenseits von Klein Wanzleben (1989). In: David Lode: Abenteuer Wirklichkeit. Die Filme von Andreas Dresen. Schüren Verlag, Marburg 2009, ISBN 978-3-89472-690-4, S. 24–27.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Der DDR-Sozialismus als Exportmodell – die Außenstellen der FDJ-Jugendhochschule
  2. Die Presse, 12./13. Mai 1990.
  3. Frank Junghänel: Dem Leben ein Stück näher. In: Berliner Zeitung, 16. Februar 2002.