Johann Philipp (Sachsen-Altenburg)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Herzog Johann Philipp von Sachsen-Altenburg

Johann Philipp von Sachsen-Altenburg (* 25. Januar 1597 in Torgau; † 1. April 1639 in Altenburg), aus dem Haus der ernestinischen Wettiner war der erste selbst regierende Herzog von Sachsen-Altenburg.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Philipp war der älteste Sohn des Herzogs Friedrich Wilhelm I. von Sachsen-Weimar (1562–1602) aus dessen zweiter Ehe mit Anna Maria (1575–1643), Tochter des Herzogs Philipp Ludwig von Pfalz-Neuburg.

Nach dem Tod seines Vaters erbte Johann Philipp gemeinsam mit seinen Brüdern Friedrich, Johann Wilhelm und Friedrich Wilhelm das Herzogtum Sachsen-Altenburg. Die Landesteilung des väterlichen Herzogtums war vom Vater schon vorher in einem Vertrag mit seinem Bruder Johann festgelegt worden, an den Sachsen-Weimar fiel. Die Vormundschaft über die Prinzen führten der Kurfürst von Sachsen und deren Onkel Johann; nach dessen Tod 1605 ersterer allein. Zwischen den Linien Weimar und Altenburg entbrannte bald der so genannte „Präzedenzstreit“ um ehemaligen gemeinsamen Besitz, vor allem um den Anteil an der Grafschaft Henneberg, dem Gerichts- und Schutzgeld von Erfurt, der Universität Jena und der Münzstätte Saalfeld und dem Vorrang der Häuser im Falle des Aussterbens Albertiner, der trotz Vermittlung durch den Kaiser erst 1672 mit dem Aussterben der Linie Sachsen-Altenburg beigelegt wurde.

Nach dem Jülich-Klevischen Erbfolgestreit führten die Brüder die Titel von Herzögen von Jülich, Kleve und Berg, allerdings nur nominell. 1612 gingen die Brüder zur weiteren Ausbildung an die Universität Leipzig, wo Johann Philipp im Jahr darauf zum Rektor ernannt wurde. Im Jahr 1618 wurde Johann Philipp mündig und übernahm die Regierung. Seine Brüder fand er mit Leibgedingen ab.

Johann Philipp erwarb 1621 die Herrschaft Gräfenthal, erließ eine verbesserte Landordnung sowie eine gedruckte Taxordnung für Handwerker. Weitere territoriale Zugewinne machte Johann Philipp durch das Aussterben der Grafen von Gleichen und der älteren Linie Sachsen-Coburg. Im Dreißigjährigen Krieg hatte das Land schwer zu leiden. Die Bevölkerungszahl sank rapide und 1632 wurde die Stadt durch Wallenstein gebrandschatzt. Als Johann Philipp dagegen protestierte und sich auf ein Versprechen von dessen Feldherren Heinrich von Holk berief, erwiderte Wallenstein: „Wenn der Herr Christus selber kommt, müssen die Apostel schweigen.“

Johann Philipp war Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft mit dem Gesellschaftsnamen „der Köstlichste“. Er ist in der Brüderkirche in Altenburg bestattet.

Ehe und Nachkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johann Philipp heiratete am 25. Oktober 1618 in Altenburg Elisabeth (1593–1650), Tochter des Herzogs Heinrich Julius von Braunschweig-Wolfenbüttel. Sie war Witwe des Herzogs August von Sachsen. Aus der Ehe ging eine Tochter hervor:

⚭ 1636 Herzog Ernst I. von Sachsen-Gotha (1601–1675)

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

VorgängerAmtNachfolger
---Herzog von Sachsen-Altenburg
1603–1639
Friedrich Wilhelm II.