Johann Wilhelm Cornelius von Königslöw

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. Juni 2011 um 20:40 Uhr durch Amirobot (Diskussion | Beiträge) (r2.7.1) (Bot: Ergänze: he:יוהאן וילהלם קורנליוס פון קניגסלב). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Johann Wilhelm Cornelius von Königslöw

Johann Wilhelm Cornelius von Königslöw (* 16. März 1745 in Hamburg; † 14. Mai 1833 in Lübeck) war ein deutscher Organist und Komponist der Klassik, der über 50 Jahre lang an der Kirche St. Marien zu Lübeck tätig war.

Leben

Von seinem Vater Johann Christoph Burchard von Königslöw erhielt er bereits früh Klavier- und Gesangs-Unterricht. Im Jahr 1758 bat Adolf Karl Kunzen, der Organist der Lübecker Marienkirche, von Königslöw zu sich nach Lübeck, wo dieser als Diskantist u.a. in den Abendmusiken mitwirkte.

Bei Kunzen erhielt er Kompositions-, Orgel- und Violin-Unterricht. Nachdem Kunzen einen Schlaganfall erlitten hatte, wurde von Königslöw im Jahre 1772 zu dessen Adjunkt und Vertreter bestellt und trat nach Kunzens Tod im Jahre 1781 schließlich dessen Nachfolge im Amt des Organisten und Werkmeisters an St. Marien an. Die spätere Amtsnachfolge war von Königslöw durch den Rat der Stadt Lübeck bereits bei der Übernahme der Adjunktenstelle zugesichert worden.

Königslöw gab erstmals in Lübeck reine Orgelkonzerte, die auch als solche gekennzeichnet waren. Außerdem setzte er die Reihe der jährlich zyklisch stattfindenden Abendmusiken bis in die Franzosenzeit um 1810 fort, führte allerdings ab etwa 1793 vor allem fremde oder bereits ältere Werke auf. Mit dem Ende des Kantorats anlässlich der Zurruhesetzung des letzten Kantors Johann Hermann Schnobel 1801 wurde Königlsöw auch städtischer Musikdirektor.

Neben diesen Aufgaben betreute von Königslöw die Lübecker Liebhaber- und Winter-Konzerte, deren alleinverantwortlicher Leiter er im Jahre 1791 wurde.

Neben den Ratsmusikern, die von der Stadt Lübeck kostenlos beigestellt wurden, setzte von Königslöw in seinen Konzerten auch Laienmusiker ein und gründete zur Aufführung von Oratorien (u.a. von Händel, Haydn, Mozart und Beethoven) und weiterer Vokalwerke ein Singinstitut.

Werke

  • Joseph, Oratorium (1784), St. Petersburg
  • Der gebor'ne Weltheiland, Oratorium (1788), Bibliothek der Hansestadt Lübeck 2006
  • Davids Klage am Hermon, Oratorium (1793), Bibliothek der Hansestadt Lübeck 2003
  • Introduction und Fuge in d und Introduction und Fuge in c, in: Lübecker Orgelbuch, Veröffentlichungen der Stadtbibliothek Lübeck Reihe 3, Bd. 26, Lübeck 2003
  • Introduction und Fuge in C-Dur und Introduction und Fuge in F, in: Lübecker Orgelbuch, Veröffentlichungen der Stadtbibliothek Lübeck Reihe 3, Bd. 10, Lübeck 2000

Weblinks

VorgängerAmtNachfolger
Adolf Karl KunzenOrganist an St. Marien zu Lübeck
17811833
Gottfried Herrmann