„Johanna Schoenfelder“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[ungesichtete Version][ungesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Ablume (Diskussion | Beiträge)
Ablume (Diskussion | Beiträge)
Zeile 30: Zeile 30:


{{Zitat|Text=Der Weihnachtsmann im Sicherheitsrat der Welt! Der Vorstellungskraft sind keine Grenzen gesetzt: die Platzierung der ständigen und nicht (zu)ständigen Mitglieder, ihrer Ratgeber, Akten- und Wasserträger. Jedenfalls haben Bildeinfall und Ratsmöblierung eine gewisse Ähnlichkeit. Amüsant ist der Botschafter. Der Weihnachtsmann, sonst nur Sinnbild des friedlichen Festes, berichtet in dechiffrierter, ihm gemäßer Zeichensprache aus der Völkerzentrale: Da wird vergittert, gestrickt, gemustert, gezündelt, versperrt, geschnürt, vernebelt, abgebogen, ausgewichen, gebastelt, gewarnt ... Es scheint, für das Sagenhafte ist der Alte zuständig, und für die Finanzierung die Deutsche Sparkasse. Eine schöne und vernünftige Eintracht? ''Da stieg der Herr herab, um sich Stadt und Turm anzusehen, die die Menschenkinder bauten. Er sprach: Seht nur, EIN Volk sind sie, und EINE Sprache haben sie alle. Und das ist erst der Anfang ihres Tuns. Jetzt wird ihnen nichts mehr unerreichbar sein, was sie sich auch vornehmen. Auf, steigen wir herab, und verwirren wir dort die Sprache, so dass keiner mehr die Sprache des Anderen versteht...'' Die Stadt nannte man Babel, das bedeutet Wirrsal. (Genesis)|Autor=Ulrich Kavka| Quelle=Ausstellungskatalog ''Bradford Kunstpreis 1995. Weihnachten '95. Künstler-Sammelteller'' The Bradford Exchange, Ltd. in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler, Bonn.}}
{{Zitat|Text=Der Weihnachtsmann im Sicherheitsrat der Welt! Der Vorstellungskraft sind keine Grenzen gesetzt: die Platzierung der ständigen und nicht (zu)ständigen Mitglieder, ihrer Ratgeber, Akten- und Wasserträger. Jedenfalls haben Bildeinfall und Ratsmöblierung eine gewisse Ähnlichkeit. Amüsant ist der Botschafter. Der Weihnachtsmann, sonst nur Sinnbild des friedlichen Festes, berichtet in dechiffrierter, ihm gemäßer Zeichensprache aus der Völkerzentrale: Da wird vergittert, gestrickt, gemustert, gezündelt, versperrt, geschnürt, vernebelt, abgebogen, ausgewichen, gebastelt, gewarnt ... Es scheint, für das Sagenhafte ist der Alte zuständig, und für die Finanzierung die Deutsche Sparkasse. Eine schöne und vernünftige Eintracht? ''Da stieg der Herr herab, um sich Stadt und Turm anzusehen, die die Menschenkinder bauten. Er sprach: Seht nur, EIN Volk sind sie, und EINE Sprache haben sie alle. Und das ist erst der Anfang ihres Tuns. Jetzt wird ihnen nichts mehr unerreichbar sein, was sie sich auch vornehmen. Auf, steigen wir herab, und verwirren wir dort die Sprache, so dass keiner mehr die Sprache des Anderen versteht...'' Die Stadt nannte man Babel, das bedeutet Wirrsal. (Genesis)|Autor=Ulrich Kavka| Quelle=Ausstellungskatalog ''Bradford Kunstpreis 1995. Weihnachten '95. Künstler-Sammelteller'' The Bradford Exchange, Ltd. in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler, Bonn.}}

== Weblinks ==
* [http://www.galerie-gaertner.de/biographien/pdfs/Schoenfelder.pdf Lebenslauf] (PDF-Datei) bei der Galerie Gärtner

{{Normdaten|TYP=p|GND=|GNDfehlt=ja|GNDCheck=2013-12-05}}

{{SORTIERUNG:Schoenfelder, Johanna}}
[[Kategorie:Maler (Deutschland)]]
[[Kategorie:Grafiker (Deutschland)]]
[[Kategorie:Deutscher]]
[[Kategorie:Geboren 1945]]
[[Kategorie:Gestorben 2011]]
[[Kategorie:Frau]]

{{Personendaten
|NAME=Schoenfelder, Johanna
|ALTERNATIVNAMEN=
|KURZBESCHREIBUNG=deutsche Malerin und Grafikerin
|GEBURTSDATUM=3. September 1945
|GEBURTSORT=[[Coburg]]
|STERBEDATUM=2. Mai 2011
|STERBEORT=[[Berlin]]
}}

Version vom 29. März 2014, 13:41 Uhr

Johanna Schoenfelder (* 3. September 1945 in Coburg; † 2. Mai 2011 in Berlin) war eine deutsche Malerin und Grafikerin.

Johanna Schoenfelder in einem Interview anlässlich der FBK Berlin

Ausbildung

Nach dem Abitur studierte Johanna Schoenfelder von 1966 bis 1972 an der Hochschule für bildende Künste in Berlin. 1971 war sie Meisterschülerin für freie Graphik bei Prof. Bergmann. 1972–1973 erhielt sie ein Auslandsstipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes für Barcelona, wo sie unter anderem Kunstgeschichte an der Universität Barcelona studierte.

Leben und Werk

Seit 1973 arbeitete Schoenfelder freischaffend in Berlin und war dort Mitglied der Gruppe HAPP, zu der unter anderem Dora von Steiger, Oskar Gonschorr, Dieter Schäfer, André Sparkenis und Wilhelm Weiss gehörten.

Johanna Schoenfelders Werke waren in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland zu sehen. Ausführliche Berichte über die Künstlerin brachten das Fernsehen in der Sendung „Berlinische Berichte“ und die „deutsche bauzeitung“ 2/1977 und 11/1982. Johanna Schoenfelders Werke wurden in verschiedenen Zeitschriften veröffentlicht wie DAIDALOS Berlin Architectural Journal 13/1984, „Neue Berliner Musikzeitung“, 1/1992, Titelillustration „Berliner Enzyklopädie“, Dieter Hildebrandt, Hanser Verlag, München 1991. Sondereditionen erschienen u.a. für die Roth-Händle-Editionen Nr. 10, 15 und 17/1977, den Grafik Verlag Bernd Slutzky 4/1978 und 5/1978, Schöner Wohnen Edition 6/1979 und die Edition Multiple, 1981. In Zusammenarbeit mit der Galerie Gärtner in Berlin sind folgende Sondereditionen erschienen: „Kuppel“, Farbradierung mit Aquatinta von 1979 in einer Auflage von 50 Exemplaren, „Turmbau zu B....“, Farbradierung mit Aquatinta von 1994 in einer Auflage von 150 Exemplaren, „Unter den Linden 1“ Farbradierung in sepia von 1999 in einer Auflage von 175 Exemplaren + E.A.s und „Doppelpass“, Radierung, teilweise handkoloriert, von 2006 in einer Auflage von 50 Exemplaren.

Stilistisch sind die Arbeiten von Schoenfelder dem Phantastischen Realismus zuzuordnen. Als vorherrschende Motive bevorzugte Schoenfelder in ihren Radierungen und Farbstiftzeichnungen architektonische Details, Ansichten mit ornamentalem Schmuck und Bühnenräume.

Rezeption

Armand Gatti schrieb im Katalog Gruppe HAPP, Berlin Februar 1972:

„Die Sonne ergreifen, ihr den Bauch aufschlitzen und uns mit der Präzision eines Apothekers, der seine Heilmittel analysiert, von der Strafkolonie erzählen, die in der Sonne liegt – das ist zweifellos das Schauspiel (und die Vision), die uns eines Tages der Stift von Hanna Schoenfelder bieten wird. Obwohl sie „offiziell Studentin“ ist, heisst es von ihr, sie sei dem Meer entstiegen, der Welt des Mischsandes, der urschichtigen Muscheln und der vergrabenen Jahrtausende. Sie überträgt diese ihre Erfahrung auf eine ganze Liturgie weisser Blätter. Zerreisst (oder wendet) man das Blatt, dann bleibt ein menschenloses Universum, schwarzer Mauern und dem gläsernen Himmel geweiht, in dem allein die Kälte, in die sich die Dinge kleiden, vorgibt, das Leben zu definieren …“

Armand Gatti: Katalog Gruppe HAPP, Berlin Februar 1972

Daniel Geralt Miracle schrieb im April 1973 im Destiono 21 zur Grafik mit dem Titel Castillo anlässlich der Ausstellung Hanna Schoenfelder. Obra Gràfica i Dibuixos, 22. März bis 14. April 1973, Galeria AS, Barcelona:

„... Thema ist die Architektur, große leere Szenarien, wie Theaterdekorationen ohne Akteure und Schauspieler, wo nichts geschehen kann oder das Geschehen schon längst vorüber ist. - Magische Vision des Unbewohnten, der Einsamkeit und der Stille, dessen, was niemals sein wird, kurz: Des Nichts in großem Maßstab …“

Daniel Geralt Miracle: Katalog happ gruppe, Berlin 1974

Daniel Geralt Miracle in Gazeta del Arte, 30. April 1973 anlässlich der Ausstellung Hanna Schoenfelder. Obra Gràfica i Dibuixos, 22. März bis 14. April 1973, Galeria AS, Barcelona:

„Hanna Schoenfelder ... hat uns ihre Erfahrung, Beherrschung und Phantasie auf dem Felde der Zeichnung und Radierung gezeigt. Ihre wunderbare Arbeit unterwirft sich weder der Strenge der Technik noch wird sie Opfer eines kunsthandwerklichen Purismus; alles steht im Dienste einer magischen, surrealen Kreation, in der alte architektonische Räume, objets démodés, neoklassizistische Girlanden, irreale Gitter eine Welt mit phantastischer Atmosphäre schmücken, in der man nicht weiß, was Realität ist und was Fiktion…“

Daniel Geralt Miracle: Katalog happ gruppe, Berlin 1974

Anke Zeisler schrieb im Rahmen der 4. Ausstellung Miniatur in der bildenden Kunst im März 1994:

„Die Grafiken von Johanna Schoenfelder sind mit großer Sorgfalt am kleinsten Detail, fein und phantasievoll, gearbeitet. Das Heitere und Spielerische ihrer Bilder erweist sich als pointiert, ironisch und geistreich, als ernste und intelligente Auseinandersetzung mit gesellschaftlicher Realität. Ihre Radierungen haben eine große Intensität. Es wird eine Fülle an Gedanken, zum Beispiel zum Thema Deutschland, erarbeitet.“

Anke Zeisler: Ausstellungskatalog Miniatur in der bildenden Kunst, Fürstenwalde/Spree, 1994. Anlässlich dieser Ausstellung sind Johanna Schoenfelder und Günter Muth mit dem Kunstpreis der Stadt Fürstenwalde/Spree ausgezeichnet worden. Schoenfelder mit den Radierungen Brandenburger Tore, 1990, Ohne Titel (Ausschnitt), 1990, Spardose, 1990 und Turmbau zu B. 1991

Ulrich Kavka schrieb anlässlich der Verleihung des Bradford Kunstpreises 1995:

„Der Weihnachtsmann im Sicherheitsrat der Welt! Der Vorstellungskraft sind keine Grenzen gesetzt: die Platzierung der ständigen und nicht (zu)ständigen Mitglieder, ihrer Ratgeber, Akten- und Wasserträger. Jedenfalls haben Bildeinfall und Ratsmöblierung eine gewisse Ähnlichkeit. Amüsant ist der Botschafter. Der Weihnachtsmann, sonst nur Sinnbild des friedlichen Festes, berichtet in dechiffrierter, ihm gemäßer Zeichensprache aus der Völkerzentrale: Da wird vergittert, gestrickt, gemustert, gezündelt, versperrt, geschnürt, vernebelt, abgebogen, ausgewichen, gebastelt, gewarnt ... Es scheint, für das Sagenhafte ist der Alte zuständig, und für die Finanzierung die Deutsche Sparkasse. Eine schöne und vernünftige Eintracht? Da stieg der Herr herab, um sich Stadt und Turm anzusehen, die die Menschenkinder bauten. Er sprach: Seht nur, EIN Volk sind sie, und EINE Sprache haben sie alle. Und das ist erst der Anfang ihres Tuns. Jetzt wird ihnen nichts mehr unerreichbar sein, was sie sich auch vornehmen. Auf, steigen wir herab, und verwirren wir dort die Sprache, so dass keiner mehr die Sprache des Anderen versteht... Die Stadt nannte man Babel, das bedeutet Wirrsal. (Genesis)“

Ulrich Kavka: Ausstellungskatalog Bradford Kunstpreis 1995. Weihnachten '95. Künstler-Sammelteller The Bradford Exchange, Ltd. in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler, Bonn.