John Dixon Gibbs

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John Dixon Gibbs (* 1834 in England; † 1912) war Miterfinder der ersten modernen Form von Transformatoren für die Übertragung von Wechselstrom. Gibbs entwickelte mit Lucien Gaulard den ersten technisch brauchbaren Transformator, der 1883 im Londoner Royal Aquarium ausgestellt wurde und großes Interesse bei der amerikanischen Westinghouse Electric Corporation erregte.[1] Der Begriff Transformator war zur damaligen Zeit allerdings noch unbekannt, jene Geräte wurden als „Sekundär-Generator“ bezeichnet.[2]

Obwohl das auf Michael Faraday zurückgehende Induktionsgesetz bereits in den 1830er Jahren bekannt war, es beschreibt auch die physikalischen Grundlagen die einem Transformator zugrunde liegen, waren technisch brauchbare Transformatoren erst nach 1883 verfügbar. Die damals wesentlich Entwicklung von Gibbs bestand darin, den Transformatorkern in Form eines geschlossenen magnetischen Kreises aus einem Eisendraht auszuführen. Zwei Jahre später, 1885, wurde Ottó Titusz Bláthy, Miksa Déri und Károly Zipernowsky ein Patent auf auch heute noch übliche Transformatorkerne mit geschichteten Blechen zur Reduzierung von Wirbelströmen erteilt.

John Dixon Gibbs besaß auf seine Arbeiten neben dem Deutschen Reichspatent Nr. 28947 auch ein englisches Patent. Dieses wurde ihm allerdings von Sebastian Ziani de Ferranti streitig gemacht. Bei den folgenden Patentstreitigkeiten wurde das Patent nach einer Anhörung vor dem englischen House of Lords abererkannt und John Dixon Gibbs war finanziell ruiniert.[3]

Einzelnachweise

  1. Borns: Die elektrische Ausstellung im Aquarium zu London, Elektrotechnische Zeitung Nummer 4, 1883, Seiten 221 bis 225
  2. Borns: Beleuchtung mittels sekundärer Generatoren., Elektrotechnische Zeitung Nummer 5, 1884, Seiten 77 bis 78
  3. Michael Krause: Wie Nikola Tesla das 20. Jahrhundert erfand. 1. Auflage. Wiley-VCH, 2010, ISBN 978-3-527-50431-2, S. 104 bis 105.

Literaturquellen