Zum Inhalt springen

John Ruocco

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
John Ruocco
Foto Hreinn Gudlaugsson

John Ruocco (* 18. September 1952 in New Haven, Connecticut; † 21. Mai 2025 in Den Haag, Niederlande[1]) war ein US-amerikanischer Jazzmusiker (Klarinette, Tenorsaxophon, weitere Saxophone, Komposition), der sowohl in Belgien als auch in den Niederlanden als Hochschullehrer tätig war.

Leben und Wirken

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ruocco lebte und arbeitete seit den späten 1970er Jahren in Belgien.[1] 1983 unternahm er im Auftrag des Belgischen Kultusministeriums eine Tournee durch Zaire. Später lebte er in den Niederlanden, wo er u. a. mit Charles Loos, Bert Joris, Peter Hertmans, Richard Rousselet, Michel Herr und Myriam Alter arbeitete und als Gast des Frank Vaganée Trio und der Gruppe Baseline auftrat. Er war Mitglied des Philippe Aerts Trio und des Ruocco/Rassinfosse/Simtaine Trio; außerdem gehörte er lange Zeit zu Peter Herbolzheimers Rhythm Combination & Brass. Er gab Konzerte bei Festivals in Brüssel, Oostende, Gouvy, Belga, Brosella, beim Jazzfest Berlin, bei Jazz Middelheim und beim North Sea Jazz Festival. Er trat regelmäßig mit dem Belgischen Rundfunkorchester auf. Er spielte auch mit Dizzy Gillespie, Art Farmer, Slide Hampton, Ed Soph, Beaver Harris, Teddy Edwards, Toots Thielemans, Philip Catherine, Joe Lovano, Billy Hart, Kenny Werner, Peter Hertmans, Richard Rousselet, Michel Herr,[2] Sebastian Sternal und gelegentlich mit der WIM Fanfare (Free Music (1975–1988)) Er leitete das Dutch Jazz Orchestra. Im Bereich des Jazz war er laut Tom Lord zwischen 1977 und 2014 an 88 Aufnahmesessions beteiligt, zuletzt mit Dave Liebman.[3]

Ruocco lehrte von 1981 bis 1985 am Königlichen Konservatorium Lüttich; außerdem unterrichtete er von 1981 bis 1989 am Jazzstudio Antwerpen sowie 1980 bis 2003 an der Summer Jazz School in Belgien Saxophon und Ensemblespiel. Ab 1987 war er am Koninklijk Conservatorium Den Haag als Saxophonlehrer und Combo-Lehrer tätig und fungierte ab dem Anfang der 1990er Jahre als ständiger Leiter/Dirigent der Big Band des Königlichen Konservatoriums von Den Haag. Ab 1997 war er auch am Koninklijk Conservatorium Brussel als Hochschullehrer tätig.[2] Im Frühjahr 2012 arbeitete er zudem mit dem Bundesjazzorchester.[4]

Diskographie (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  • Christine Schaller: Real Love (1980)
  • Soon Spring (1983, mit Michel Herr, Jean-Louis Rassinfosse, Félix Simtaine)
  • Peter Herbolzheimer Rhythm Combination & Brass: Big Band BeBop (1984)
  • Richard Rousselet, Michel Herr, John Ruocco, Jean-Louis Rassinfosse, Félix Simtaine: No, Maybe...! (1985)
  • Act Big Band: Extremes (1987)
  • Peter Herbolzheimer Rhythm Combination & Brass: Latin Groove (1987)
  • Peter Herbolzheimer Rhythm Combination & Brass: 20 Jahre (1990)
  • Riccardo Del Fra, Eric Ineke, Serge Lazarevitch, Charles Loos, John Ruocco: Quelque Part
  • Hein van de Geyn: Baseline Returns (1996)
  • Philippe Aerts Trio: Cat Walk (1995)´
  • Frank Vaganée: Two Trios, mit (1999, mit Rosario Bonaccorso, Dré Pallemaerts)
  • John Abercrombie & John Ruocco: Topics (2007)
  • A Ghost of a Chance (2007, mit Rassinfosse und Simtaine, rec. 1999)
  • Am I Asking Too Much? (2008, mit John Taylor, Ricardo Del Fra)[5]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. a b Ronny De Schepper: John Ruocco (1952–2025). In: Ronny De Schepper. 22. Mai 2025, abgerufen am 22. Mai 2025 (niederländisch).
  2. a b John Ruocco. In: Royal Conservatoire Den Haag. Abgerufen am 4. Oktober 2025 (englisch).
  3. Tom Lord The Jazz Discography (online, abgerufen am 2. Mai 2025)
  4. Reiner Kobe: Stimmig zum klingen bringen. In: Jazzzeitung. 2012, abgerufen am 4. Oktober 2025.
  5. Thomas Fitterling: Am I Asking Too Much? John Ruocco. In: Rondo. 24. Mai 2008, abgerufen am 4. Oktober 2025.