Josef Bühler

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Josef Bühler (* 16. Februar 1904 in Waldsee, Württemberg; † 5. Juli 1948 in Krakau) war Staatssekretär der Regierung des Generalgouvernements in Krakau während der Zeit des Nationalsozialismus. Seit Juni 1941 ständiger Stellvertreter des Generalgouverneurs Hans Frank, war er an allen Verbrechen an der polnischen Bevölkerung und am Holocaust in Polen mitverantwortlich.

Leben

Besprechung bei Josef Bühler (Mitte), Mai 1941

Bühler wuchs in Bad Waldsee (Württemberg) als Sohn eines Bäckers in einer katholischen Familie auf. Nach dem Gymnasium und Studium der Rechtswissenschaft promovierte er 1932 zum Dr. jur.

Im April 1933 trat er in die NSDAP ein. Als Oberstaatsanwalt war er Büroleiter beim Reichsminister ohne Geschäftsbereich Hans Frank. Ab Dezember 1939 war er der Chef des Büros des Generalgouverneurs Frank in Krakau, ab März 1940 dessen Staatssekretär.

Er drängte Reinhard Heydrich auf der Wannsee-Konferenz, mit der Endlösung im Generalgouvernement zu beginnen, weil er hier keine Transportprobleme sah und die Judenfrage in diesem Gebiet so schnell wie möglich zu lösen wünschte. 1942 beteiligte sich Bühler an den Vorbereitungen für deutsche Siedlungen bei Lublin und an der Verschleppung von Polen zur Zwangsarbeit nach Deutschland.

Im Januar 1945 floh Bühler aus Krakau. Im April 1946 war er Zeuge der Verteidigung von Hans Frank vor dem Internationalen Militärgerichtshof in Nürnberg, danach wurde er nach Polen ausgeliefert. In Krakau wurde Josef Bühler im Juli 1948 zum Tode verurteilt und hingerichtet.

Weblinks