Julius Rhomberg (Architekt)

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Julius Rhomberg, 1894

Julius Rhomberg (* 1. Juni 1845 in Dornbirn; † 17. April 1923 ebenda[1]) war ein österreichischer Zivilingenieur, Architekt und ab 1922 Baurat.

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rhomberg wurde als Sohn des Kaufmanns und Bürgermeisters Franz Martin Rhomberg (1802–1868) und dessen Gattin Maria Ursula, geb. Rhomberg (1801–1884) geboren, wobei seine Eltern ebenfalls in Dornbirn geboren wurden und starben. Er war der jüngstgeborene von 12 Geschwistern, ein Bruder war August Rhomberg. Gemeinsam mit Friederika, geb. Rhomberg (1858–1932) hatte Julius Rhomberg vier Kinder, Theodor (1881–1885), Maria Elise (1885–1889), Siegfried (1889–1959) und Anna Margaretha (1895–1992).[1]

Gemeinsam mit dem Baumeister Josef Anton Albrich erbaute er zwischen 1870 und 1910 – inzwischen unter Denkmalschutz gestellte – das Stadtbild Dornbirns prägende Fabrikantenvillen, darunter 1885–1886 die Villa des Sohns von Alfred Rüsch und jung verheirateten Fabrikanten Ignaz Rüsch (1861–1925)[2][3] der Rüsch-Werke (heute Museum inatura), 1885–1887 die „Villa Oscar Rüf“ des Fabrikanten Rüf[4][5], 1890/92 die „Villa Guntram Hämmerle“ als schlossartiges Anwesen für den jüngsten Sohn des Firmengründers der F.M. Hämmerle-Textilwerke, Franz Martin Hämmerle[6] und 1902 die sogenannte „Rote Villa“ des Textilfabrikanten August Fussenegger. Ebenfalls war er ab 1895 an der Planung und dem Bau des zweitältesten Elektrizitätswerk in Vorarlberg, dem Kraftwerk Ebensand, beteiligt.[7]

Neben seiner Selbstständigkeit als Zivilingenieur mit Kanzlei[8] in seinem Heimatort war Rhomberg über 50 Jahre als Bausachverständiger der Stadt Dornbirn tätig. Im Alter von 77 Jahren 1922 wurde ihm von Bundespräsident Michael Hainisch taxfrei der Titel eines Baurates verliehen.[9]

Im Nachruf des Vorarlberger Tagblatts auf Julius Rhomberg heißt es würdigend: „Ein Gang durch unser engeres und weiteres Stadtgebiet stellt uns eine Unzahl sprechender Zeugen und für seine fachliche Tüchtigkeit vor Augen“[10] – womit seine Bauten gemeint waren. Auch galt Rhomberg als „musikalisch hochbegabter Mann“, der über eine „metallisch schöner Stimme“[10] verfügte und der bis in hohe Alter dem Männerchor Dornbirn treu blieb sowie dort auch zeitweise als Vorstandsvorsitzender oder als Chormeister wirkte.

Zuletzt lebte er in der Oberdorferstraße 5 von Dornbirn.[11]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Rhomberg Julius, in: Dornbirner Familienbuch (lexikon.dornbirn.at, Stadtarchiv Dornbirn), abgerufen am 28. Mai 2022.
  2. Mit „Jul. Rhomberg“ signierter und „Juni 85.“ datierter Bauplan der Villa Schulgasse 46, in: Werner Matt: Die Fabrikantenfamilie Rüsch, in: Rüsch-Werke Dornbirn. Der bedeutendste Metallbetrieb Vorarlbergs im Industriezeitalter. Hrsg. Klaus Fessler und Werner Matt, Selbstverlag Stadtarchiv Dornbirn, Dornbirn 2017, ISBN 978-3-901900-53-2, S. 1–33, hier S. 13.
  3. Werner Matt, Harald Rhomberg: Villa Rüsch. In: Lexikon Dornbirn. Stadtarchiv Dornbirn, abgerufen am 27. Mai 2022.
  4. Markus Turnher, Kurt Rau, Beatrix Turnher, Ulrike Busse: Bürgerhäuser- und Villenviertel, Quartiersentwicklungskonzept - Entwurf, 25. März 2019, (Digitalisat auf landbusunterland.at, abgerufen am 28. Mai 2022), Seite 31.
  5. Richard Eberle: Die Firma Josef Andre Winder in Dornbirn. Die Geschichte eines fast vergessenen Unternehmens und seiner Eigentümer. (= Dornbirner Schriften, Beiträge zur Stadtkunde, 39) Eigenverlag Stadtarchiv Dornbirn, Dornbirn 2011, ISBN 978-3-901900-28-0 (Digitalisat auf assets.dornbirn.at, abgerufen am 28. Mai 2022), S. 139 ff.
  6. Werner Matt, Harald Rhomberg: Villa mit Pestbild, Dr. Waibelstraße 14. In: Dornbirn Lexikon. Stadtarchiv Dornbirn, abgerufen am 27. Mai 2022.
  7. Franz J. Huber: Der Staufensee in Dornbirn-Ebensand, in: Montfort, Jg. 35, 1983 Heft 4, S. 344–353 (Digitalisat auf dornbirner-geschichtswerkstatt.at und Digitalisat auf anno.onb.ac.at, beide abgerufen am 28. Mai 2022), hier S. 344.
  8. Als Beispiel für diese Funktion vgl. Bauausschreibung, in: Dornbirner Gemeindeblatt, Jg. 22, 1891, Nr. 22 vom 24. Mai 1891, Seite 1 (Digitalisat auf texte.volare.vorarlberg.at, abgerufen am 28. Mai 2022).
  9. Vorarlberg. Titelverleihung, in: Allgemeiner Tiroler Anzeiger, 9. August 1922, S. 5 (Digitalisat auf anno.onb.ac.at, abgerufen am 28. Mai 2022).
  10. a b Baurat Julius Rhomberg (Nachruf vom 22. April 1923), in: Bregenzer/Vorarlberger Tagblatt vom 26. April 1923, Seite 3. (Digitalisat auf anno.onb.ac.at, abgerufen am 22. September 2022.)
  11. Dornbirn 17. April (Todesfall), in: Vorarlberger Tagblatt, 18. April 1923, S. 2 (Digitalisat auf anno.onb.ac.at, abgerufen am 28. Mai 2022).