Karlheinz Messelken

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Karlheinz Robert Messelken (* 4. September 1933 in Witzhelden) ist ein deutscher Soziologe.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karlheinz Messelken studierte Soziologie, Philosophie und Psychologie an der Universität Frankfurt/M. (1954 bis 1955), Universität Paris (1955 bis 1956) und der Humboldt-Universität Berlin (1956 bis 1958). Nach einer dreijährigen Zuchthausstrafe in der DDR konnte er erst von 1961 bis 1964 sein Studium an der Universität Frankfurt/M. fortsetzen (Diplomprüfung 1964). Er promovierte 1967 an der Universität Münster bei Helmut Schelsky. In den Zeit von 1964 bis 1968 war er als wissenschaftlicher Assistent an der Sozialforschungsstelle der Universität Münster in Dortmund tätig. Von 1968 bis 1973 arbeite Messelken an der Hochschule für Wirtschaft und Politik in Hamburg als Wissenschaftlicher Rat, Oberrat und Abteilungsdirektor. Im Jahre 1973 erfolgte seine Habilitation für das Fach Soziologie an der Universität Bielefeld und seit 1974 seine bis zur Emeritierung 1998 währende Professur für Soziologie an der Universität der Bundeswehr in Hamburg.

Messelken publizierte über die ganze Breite der soziologischen Theorie und beschäftigte sich außerdem mit der soziologischen Entwicklung in Ost- und Südosteuropa.

Schriften (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Zur Rolle von Semiotik und Kybernetik in der marxistischen Philosophie. Eine wissenssoziologische Fallstudie. In: Soziale Welt, Bd. 16 (1965), S. 289–308.
  • Politikbegriffe der modernen Soziologie. Eine Kritik der Systemtheorie und Konflikttheorie – begründet aus ihren Implikationen für die gesellschaftliche Praxis (= Beiträge zur soziologischen Praxis, Bd. 2). Westdeutscher Verlag, Köln/Opladen 1968 (Dissertation Universität Münster, 2. Aufl. 1970).
  • Sozialdemokratie und Gewerkschaftsbewegung. Zu ihrer Standortverkehrung im Gefolge der Volkspartei-Entwicklung der SPD. In: Hamburger Jahrbuch für Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik, Bd. 15 (1970), S. 226–252.
  • Inzesttabu und Heiratschancen. Ein Versuch über archaische Institutionenbildung (= Soziologische Gegenwartsfragen, N.F., Bd. 40). Enke, Stuttgart 1974, ISBN 3-432-02041-4.
  • Die politische Ökonomie des Parlamentarismus. In: Hamburger Jahrbuch für Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik, Bd. 19 (1974), S. 245–269.
  • Die struktural-funktionale Konzeption des politischen Systems: Talcott Parsons. In: Wilfried Röhrich u. a.: Neuere politische Theorie. Systemtheoretische Modellvorstellungen (= Erträge der Forschung, Bd. 40). Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1975, S. 26–62, ISBN 3-534-06438-0.
  • Vergemeinschaftung durchs Essen. Religionssoziologische Überlegungen zum Abendmahl. In: Manfred Josuttis/Gerhard Marcel Martin (Hrsg.): Das heilige Essen. Kulturwissenschaftliche Beiträge zum Verständnis des Abendmahls. Kreuz-Verlag, Stuttgart 1980, S. 41–57, ISBN 3-7831-0614-1.
  • Die Verhaltenstheorie. In: Günter Endruweit (Hrsg.): Moderne Theorien der Soziologie. Enke, Stuttgart 1983, S. 135–213, ISBN 3-432-25271-4.
  • Der Reiz des Schönen. Zu Gehlens ästhetischer Theorie. In: Helmut Klages (Hrsg.): Zur geisteswissenschaftlichen Bedeutung Arnold Gehlens. Duncker & Humblot, Berlin 1994, S. 639–663, ISBN 3-428-07454-8.
  • Verspätungen im Prozeß der Nationenbildung. Zur Situation in Osteuropa. In: Bálint Balla u. a. (Hrsg.): Zu einer Soziologie des Postkommunismus. Lit, Münster 1994, S. 96–111, ISBN 3-8258-2349-0.
  • Strukturähnlichkeiten zwischen Archaik und Moderne. Evolutionstheorie gegen den Strich gebürstet. In: Bálint Balla u. a. (Hrsg.): Soziologie und Geschichte, Geschichte der Soziologie. Beiträge zur Osteuropaforschung. Krämer, Hamburg 1995, S. 41–79, ISBN 3-926952-94-6.
  • Tüchtigkeit und Tugenden. In: Uwe Hartmann u. a. (Hrsg.): Der Soldat in einer Welt im Wandel. Ein Handbuch für Theorie und Praxis. Olzog, München 1995, S. 276–286, ISBN 3-7892-8250-2.
  • Archaik und Moderne im Kommunismus und im Postkommunismus. Zur Realdialektik von revolutionären Transformationen. In: Bálint Balla (Hrsg.): Zusammenbruch des Sowjetsystems. Herausforderung für die Soziologie. Krämer, Hamburg 1996, S. 19–50, ISBN 3-89622-006-3.
  • Modernisierung und Wohlfahrt. Die Perspektiven Südosteuropas. In: Anneli Ute Gabanyi (Hrsg.): Sozialstruktureller Wandel, soziale Probleme und soziale Sicherung in Südosteuropa (= Südosteuropa-Studien, Bd. 65). Südosteuropa-Gesellschaft, München 2000, S. 31–63, ISBN 3-925450-86-6.
  • Worin die UNO Utopie ist und bleiben wird. Konfliktsoziologische Überlegungen. In: Jürgen Delitz (Hrsg.): Institutionen und sozialer Wandel. Festschrift für Klaus Plake zum 60. Geburtstag. Krämer, Hamburg 2004, S. 101–132, ISBN 3-89622-069-1.
  • Vier Jahrzehnte im Streit mit dem Zeitgeist. Wissenschaftliche Aufsätze und Essays (= Buchreihe Land-Berichte, Bd. 19). Shaker, Düren 2021, ISBN 978-3-8440-8189-3.

Festschrift

  • Anton Sterbling (Hrsg.): Zeitgeist und Widerspruch. Soziologische Reflexionen über Gesinnung und Verantwortung ; Herrn Professor Karlheinz Messelken zum sechzigsten Geburtstag. Krämer, Hamburg 1993, ISBN 3-926952-80-6.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wolfgang Teckenberg u. a.: Internationales Soziologenlexikon. Bd. 2: Beiträge über lebende oder nach 1969 verstorbene Soziologen. 2. Aufl. Enke, Stuttgart 1984, S. 572f., ISBN 3-432-90702-X.
  • Karlheinz Messelken: Die Mythen des 20. Jahrhunderts. Rasse, Klasse, Umwelt. (Abschiedsvorlesung, gehalten am 22. Juni 1998). Universität der Bundeswehr, Hamburg 1998 (darin u. a. Laudatio Karlheinz Messelken von Klaus Plake, S. 14–24).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]