Kashii-gū
Der Kashii-gū (jap. 香椎宮) ist ein Shintō-Schrein in Kashii, einst in einer ländlichen Umgebung gelegen, heute Teil des Ostbezirks der Stadt Fukuoka (Präfektur Fukuoka, Japan). Um ihn herum liegt ein dichter Wald von etwa 3 Hektar. Im Zentrum der Verehrung stehen der Tennō Chūai und dessen Gemahlin Jingū, deren Sohn und fünfzehnter Tennō des Reiches Ōjin sowie die ‚Drei Sumiyoshi-Gottheiten’ des Meeres. Auf dem Gelände finden sich weitere kleinere Schreine für die Gottheiten Inari, Takeuchi Sukune, usw. Der legendären Überlieferung zufolge hatte Jingū im Jahre 200 hier einen Schrein Kashii no miya (橿日宮) errichtet, als Chūai im Kampf gegen das Volk der Kumaso starb. Ein als alter Schrein bezeichneter kleiner Schrein in unmittelbarer Nähe der heutigen Haupthalle soll auf diese Gründung zurückgehen. Historisch gesicherte Erwähnungen finden sich jedoch erst ab dem Jahr 723.
Da der Tennō Chūai hier seine letzte Ruhestätte fand, verwenden ältere Texte auch die Bezeichnung Kashii-byō (香椎廟, Kashii-Hof, Kashii-Mausoleum).
Der Schrein gehört seit der Nara-Zeit zur kleinen Gruppe jener Chokusaisha genannten Schreine, die bei bestimmten Anlässen Gesandte (chokushi, 勅使)) des Tennō empfangen. In Kashii geschieht das, ebenso wie im Schrein von Usa (Nordostkyushu) alle zehn Jahre. Der 800 Meter lange Aufgang zum Schreingelände wird von Kampferbäumen gesäumt.
Die als ‚Kashii-Bauweise’ (kashii-zukuri, 香椎造) bezeichnete Struktur der Haupthalle (honden), deren jetzige Form auf den letzten Neubau im Jahre 1801 zurückgeht, ist nur hier anzutreffen. Das Gebäude ist dreigeteilt, dazu kommen mit Toren versehene Seitenflügel und ein mehrfach gegabeltes Dach.
Die Priesterschaft wurde einst über viele Generationen hinweg von vier Familien wahrgenommen, die sich alle vier Jahre in der Ausübung des Amtes abwechselten.
Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts gab es in der Umgebung des Schreins eine Reihe buddhistischer Tempel der Shingon Schule, die allerdings im Zuge der ‚Trennung von Shintō und Buddhismus’ (''shinbutsu-bunri, 神仏分離) nach 1868 zerstört wurden. Heute zeugt nur noch ein kleines Tempelchen der Gottheit Benzaiten (jap. 弁才天) in unmittelbarer Nachbarschaft von diesen Zeiten der ‚Vermischung von Shintō und Buddhismus’ (shinbutsu-shugō, 神仏習合).
Weblinks
- Weitere Fotografien vom Kashii-gū - Japanisch
- kashii-zukuri 香椎造 im Japanese Architecture and Art Net System - Englisch
Galerie
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Weg durch die Kampferbaum-Allee vom Bahnhof zum Schreinareal
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Torgebäude
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Aufgang zum Kernteil
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Haupthalle
Koordinaten: 33° 39′ 12,5″ N, 130° 27′ 9,6″ O