Keltismus (Sprache)

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Unter Keltismus (auch: Keltizismus) versteht man sprachliche Einheiten, vor allem Wörter und Wortteile, die sich aus der Zeit und Sprache der Kelten bis in die heutigen Sprachen erhalten haben.

Fälle von Keltismen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Linguist Ulrich Magin[1] hält die Gewässernamen Mosel, Main und Rhein ebenso wie die Ortsnamen Daun, Mainz, Trier, den Vornamen Artur, aber auch Gattungsnamen wie Amt, Eisen, Lanze für letztlich keltischer Herkunft. „Ortsnamen keltischen Ursprungs sind aus der Antike vor allem in latinisierter Form auf uns gekommen.“[2] Dasselbe gilt unter anderem für Gewässernamen. Die Einschätzung der Forscher, ob ein bestimmtes Wort tatsächlich als Keltizismus anzusehen ist oder nicht, ist keineswegs in allen Fällen einheitlich.

Beispiel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Reich: Das Wort ist seit dem 8. Jahrhundert im Deutschen nachweisbar. Es stammt von indogermanisch rēģjo- ab und kommt über keltisch *rīgjo-, germanisch *rīkja-, althochdeutsch rīhhi und mittelhochdeutsch rīch(e) ins Neuhochdeutsche.[3] Es ist also ein Wort indogermanischer Herkunft, das über die Zwischenstufen des Keltischen und Germanischen bis ins Deutsche gekommen ist.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Bernhard Maier: Kleines Lexikon der Namen und Wörter keltischen Ursprungs. 2. Auflage. C. H. Beck, München 2003, ISBN 978-3-406-60179-8.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ulrich Magin: Keltische Kultplätze in Deutschland. Geschichte und Mythos einer rätselhaften Kultur. Nikol Verlag, Hamburg 2019, ISBN 978-3-86820-535-0, S. 29–30.
  2. Maier, S. 96.
  3. Artikel: Reich. In: Kluge: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, bearbeitet von Elmar Seebold, 24. , durchgesehene und erweiterte Auflage, Walter de Gruyter, Berlin/New York 2002, ISBN 3-11-017473-1, S. 753.