Schmalblättriger Klebalant

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Klebriger Alant)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Schmalblättriger Klebalant

Schmalblättriger Klebalant (Dittrichia graveolens)

Systematik
Ordnung: Asternartige (Asterales)
Familie: Korbblütler (Asteraceae)
Unterfamilie: Asteroideae
Tribus: Inuleae
Gattung: Klebalant (Dittrichia)
Art: Schmalblättriger Klebalant
Wissenschaftlicher Name
Dittrichia graveolens
(L.) Greuter

Der Schmalblättrige Klebalant (Dittrichia graveolens) genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Klebalant (Dittrichia) in der Familie der Korbblütler (Asteraceae).[1]

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Illustration
Habitus im Habitat
Der Stängel ist infolge von Drüsenhaaren klebrig.
Die Früchte sind behaart und oben, d. h. unterhalb des Pappus, drüsig.
Herbarbeleg

Vegetative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dittrichia graveolens ist eine einjährige, krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 50, selten bis 100 Zentimetern erreicht. Sie ist stark ästig und weist im Umriss einen pyramidenförmigen Aufbau auf. Die linealischen Laubblätter sind 1 bis 2 Millimeter breit und riechen nach Kampfer.[2]

Generative Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Blütenkörbe haben einen Durchmesser von bis zu 10 Millimetern. Die Zungenblüten sind mit einer Länge von 4 bis 7 Millimetern entweder nicht oder höchstens geringfügig länger als die Hüllblätter.[2]

Die Blütezeit reicht von Juli bis Dezember.[2]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 16, 18 oder 20.[3]

Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dittrichia graveolens ist ein Schaft-Therophyt.

Vorkommen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dittrichia graveolens kommt ursprünglich im Mittelmeerraum, in Marokko, Algerien, Tunesien, Libyen, in Vorderasien, Pakistan und Indien vor.[4] Dittrichia graveolens wurde außerhalb ihres natürlichen Verbreitungsgebietes verschleppt.[2] Sie ist ein Neophyt in Mitteleuropa, Großbritannien, Ägypten, Südafrika, Australien, Neuseeland und in den Vereinigten Staaten.[4] In Deutschland ist sie seit 1950 nachgewiesen und gilt als eingebürgerter Neophyt.[1][5]

Dittrichia graveolens wächst an trockenen Ruderalstellen und in Flussbetten,[2] vor allem aber entlang der Autobahnen und Eisenbahngeleise.[5] Die Standorte können von Salz beeinflusst sein.[2] Dittrichia graveolens wächst vor allem in Pflanzengesellschaften der Verbände Sisymbrion und Salsolion.[3]

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 2w (mäßig trocken aber mäßig wechselnd), Lichtzahl L = 4 (hell), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 5 (sehr warm-kollin), Nährstoffzahl N = 3 (mäßig nährstoffarm bis mäßig nährstoffreich), Kontinentalitätszahl K = 2 (subozeanisch), Salztoleranz 1 (tolerant).[6]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dittrichia graveolens eignet sich als Insektizid, z. B. als Mottenmittel.[5]

Taxonomie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Erstveröffentlichung erfolgte 1755 unter dem Namen (Basionym) Erigeron graveolens durch Carl von Linné. Das Artepitheton graveolens bedeutet stark duftend. Die Neukombination zu Dittrichia graveolens (L.) Greuter wurde 1973 durch Werner Greuter veröffentlicht. Weitere Synonyme für Dittrichia graveolens (L.) Greuter sind: Inula graveolens (L.) Desf., Jacobaea graveolens (L.) Merino, Cupularia graveolens (L.) Godr. & Gren. und Inula quadridentata Lag.[7] Die einzige Schwesterart ist Dittrichia viscosa.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Dittrichia graveolens (L.) Greuter, Klebalant. auf FloraWeb.de
  2. a b c d e f Ralf Jahn, Peter Schönfelder: Exkursionsflora für Kreta. Mit Beiträgen von Alfred Mayer und Martin Scheuerer. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 1995, ISBN 3-8001-3478-0, S. 310.
  3. a b Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 922.
  4. a b Dittrichia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 5. März 2018.
  5. a b c Ruprecht Düll, Herfried Kutzelnigg: Taschenlexikon der Pflanzen Deutschlands und angrenzender Länder. Die häufigsten mitteleuropäischen Arten im Porträt. 7., korrigierte und erweiterte Auflage. Quelle & Meyer, Wiebelsheim 2011, ISBN 978-3-494-01424-1.
  6. Dittrichia graveolens (L.) Greuter In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 18. März 2021.
  7. Werner Greuter (2006+): Compositae (pro parte majore). In: W. Greuter, E. von Raab-Straube (ed.): Compositae.: Datenblatt Dittrichia graveolens In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Schmalblättriger Klebalant (Dittrichia graveolens) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien