Kommersant
Kommersant
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Beschreibung | überregionale Tageszeitung |
Verlag | SAO „Kommersant. Isdatelski Dom“ |
Erstausgabe | Dezember 1989 |
Erscheinungsweise | täglich |
Verkaufte Auflage | 115.000 Exemplare |
(kommersant.ru) | |
Chefredakteur | Andrei Wassiljew |
Weblink | www.kommersant.ru |
Kommersant (russisch Коммерса́нтъ; wörtlich „Geschäftsmann“) ist eine russische Tageszeitung. Im Jahr 2007 wurde ihre Auflage mit etwa 115.000 Exemplaren angegeben.
Geschichte
Die Zeitung wurde 1909 gegründet, aber im Zuge der Machtergreifung der Bolschewiki im Jahre 1917 geschlossen.
Im Dezember 1989 wurde sie unter Leitung des Geschäftsmanns und Publizisten Wladimir Jakowlew, des Sohns von Jegor Jakowlew, wiederbelebt. Zunächst erschien die Zeitung wöchentlich und ab 1992 täglich.[1] Im postsowjetischen Russland stieg sie zu einer der gewichtigsten Tageszeitungen auf und erwarb sich den Ruf einer seriösen und kritischen Informationsquelle.
Herausgegeben wird die Zeitung vom Verlagshaus Kommersant, das auch die Wochenmagazine Kommersant-Wlast (Kommersant-Macht) mit Themenschwerpunkt Politik und Kommersant-Dengi (Kommersant-Geld) mit Themenschwerpunkt Finanzen herausgibt. 1999 wurde das Verlagshaus von dem in Großbritannien lebenden „Oligarchen“ Boris Beresowski gekauft. Anfang des Jahres 2006 verkaufte Beresowski 50 % seiner Anteile am Verlag an seinen Geschäftspartner Badri Patarkazischwili, der damit zum Miteigentümer des Verlages wurde. Es kamen jedoch schon bald darauf Gerüchte auf, dass Patarkazischwili den Verlag nicht dauerhaft behalten, sondern an staatsnahe Strukturen weiterverkaufen würde. Im September 2006 wurde schließlich bekannt, dass der Kommersant-Verlag von Alischer Usmanow erworben wurde, Unternehmer in der Metallbranche und Manager einer Tochterfirma des Konzerns Gazprom. Gerüchte, hinter dem Kauf stehe die Regierung, wies Usmanow zurück.[2]
Am 31. Januar 2005 erschien die Ausgabe der Zeitung mit nur vier Seiten und zahlreichen weißen Stellen. Sie enthielt nur einen Widerruf sowie den Text eines Urteils, mit dem sie zur Zahlung eines Schadensersatzes in Höhe von umgerechnet etwa 8,5 Millionen Euro an die Alfa Bank verurteilt worden war. Die Redaktion erklärte in einer Blattecke, die Ausgabe sei exklusiv der Alfa Bank und deren Chef Michail Fridman gewidmet, „auf dass sie ihm gefalle“.[3]
Kommersant-Journalist als Gewaltopfer
Der bekannte Kommersant-Journalist Oleg Kaschin wurde am 6. November 2010 vor seiner Wohnung in Moskau von Unbekannten zusammengeschlagen und schwer verletzt. Kaschin hatte sich immer wieder kritisch mit Demokratiemängeln in Russland auseinandergesetzt. Bürgerrechtler und der Journalistenverband sowie die Menschenrechtsorganisation Amnesty International zeigten sich entsetzt und forderten eine schnelle Aufklärung.
Trivia
Die Zeitung verwendet in Anspielung an die alte russische Rechtschreibung den Buchstaben ъ im Namen sowie in stilisierter Schreibschrift in ihrem Logo.
Weblinks
- Kommersant, Onlineausgabe
- Kommersant, Englische Version der Onlineausgabe
- Artikel in der Berliner Zeitung zum Verkauf des Kommersant an Usmanow
- Interview mit Alischer Usmanow mit der Nowaja Gaseta anlässlich des Erwerbs des Kommersant (russisch)
Einzelnachweise
- ↑ Information auf der Website des Kommersant
- ↑ Elene Perotti: Russia: Kremlin creeps closer to media domination?, The Editors Weblog, 1. September 2006
- ↑ Leere Seiten als Reaktion auf ein Urteil zu Schadenersatz - Artikel auf welt.de; abgerufen am 14. Oktober 2015