Konrad der Staufer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. März 2016 um 18:01 Uhr durch FordPrefect42 (Diskussion | Beiträge) (PD-fix, Kat.-fix). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Konrad der Staufer (* um 1134–1136; † 8. oder 9. November 1195) war von 1156 bis 1195 Pfalzgraf bei Rhein.

Leben

Seine Eltern waren Friedrich II., Herzog von Schwaben und Agnes von Saarbrücken. Aufgewachsen ist Konrad der Staufer in Alzey. Er war ein Halbbruder von Kaiser Barbarossa. Dieser verlieh ihm 1156 anlässlich des Reichstags in Regensburg die Pfalzgrafenwürde. Damit erhielt Konrad auch die Vogtei des Zisterzienserklosters Schönau bei Heidelberg, die Wormser Hochstiftvogtei und den Familienbesitz der Staufer im Speyergau und Wormsgau. Konrad war seit etwa 1160 in zweiter Ehe mit Irmingard von Henneberg († 1197)[1] verheiratet, der Tochter des Grafen Bertold I. von Henneberg, Burggraf von Würzburg. Deshalb kam zu seinem Besitz noch die Reichsvogtei des Klosters Lorsch hinzu. Darauf bedacht, seinen Machtbereich auszudehnen, geriet er in Streit mit den Erzbischöfen von Trier und Köln. Der bekannteste Konflikt ist die Rheinecker Fehde. 1164 versuchte Konrad, die ursprünglich pfalzgräfliche Burg Rheineck unter seine Kontrolle zu bekommen. Die Burg war zwischenzeitlich in die Hände des Kölner Erzbischofs gelangt. Beide Widersacher trafen sich bei Andernach zur Schlacht, die jedoch nie zu Stande kam, da Konrad wegen zahlenmäßiger Überlegenheit der Kölner keinen Angriff wagte.

Konrad gilt als der Gründer der Stadt Heidelberg.

Konrad und seine beiden Ehefrauen wurden im Kloster Schönau begraben. Konrads Erbe fiel an seine Tochter Agnes und ihren Mann, Heinrich den Älteren von Braunschweig.

Nachkommen

Konrad heiratete in erster Ehe eine namentlich nicht bekannte Tochter des Grafen Gottfried I. von Sponheim, die wohl 1159/60 starb und ebenfalls in Schönau begraben wurde. Mit ihr hatte er einen Sohn, Gottfried von Staufen († wohl 1187/88).

Aus seiner zweiten Ehe hatte er drei Kinder:

  • Friedrich († 3. September vor 1189),
  • Konrad († wohl 1186), begraben in Schönau,
  • Agnes († 9. Mai 1204, begraben in St. Marien in Stade), heiratete am 3. Februar 1194 auf der Burg Stahleck Heinrich den Älteren von Braunschweig, 1195–1212 Pfalzgraf bei Rhein.

Literatur

Anmerkungen

  1. Frank Theisen: Mittelalterliches Stiftungsrecht – Eine Untersuchung zur Urkundenüberlieferung des Klosters Fulda im 12. Jahrhundert. Tübingen 2002, S. 130. Theisen weist darauf hin, dass der Halbbruder des Kaisers Friedrich I. mit Irmgard von Henneberg (* 1146/47, † 1197) frühestens ab 1161 verheiratet gewesen sei. Ihre Eltern seien Berthold (I.) von Henneberg und Bertha von Putelendorf (Goseck) gewesen sei. Sein Schwiegervater sei somit der Burggraf von Würzburg gewesen.
VorgängerAmtNachfolger
Hermann von StahleckPfalzgraf bei Rhein

1156–1195
Heinrich (I.) von Braunschweig