Kópasker

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Kópasker
Kópasker (Island)
Kópasker (Island)
Koordinaten 66° 18′ N, 16° 27′ WKoordinaten: 66° 18′ N, 16° 27′ W
Basisdaten
Staat Island
Region Norðurland eystra
Gemeinde Norðurþing
Einwohner 128 (1. Januar 2023)
Hafen von Kópasker
Hafen von Kópasker
Hafen von Kópasker
Kirche von Kópasker (Snartarstaðakirkja)
Grunnskóli von Kópasker

Kópasker ([ˈkʰouːpaˌscɛˑr], dt.Schäre des Seehundjungen“) ist ein Ort in der Gemeinde Norðurþing im Nordosten Islands.

Wirtschaftlich ist Kópasker von Landwirtschaft und Fischerei geprägt. Am 1. Januar 2011 hatte der Ort 121 Einwohner[1].

Die Ortschaft wird aus dem Bohrloch Skógalón mit Thermalwasser versorgt.[2]

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kópasker liegt am Öxarfjörður im Westen der Halbinsel Melrakkaslétta und damit auf geologisch aktivem Gebiet, wo sich die nordöstliche Vulkan- und Riftzone mit einer Bruchzone kreuzt. Daher wird die Gegend manchmal – zuletzt 1976 – von heftigeren Erdbeben erschüttert.[3]

Im Ortsteil Röndin kann man Sedimentschichten mit Muscheln aus der Eiszeit finden.[4]

Etwa 20 Kilometer nördlich von Kópasker befindet sich der teilweise erodierte Vulkan Rauðinúpur (dt. „Rote Bergspitze“).

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1880 entstand hier eine internationale Handelsniederlassung. Ein Dorf bildete sich an der Stelle aber erst ab etwa 1910 mit der Errichtung von Warenhäusern der Handelsgesellschaft Kaupfélag Norður-Þingeyinga[4].

Der nördlich des Ortes gelegene Leuchtturm Kópaskersviti wurde 1945 errichtet.

Am 13. Januar 1976 richtete ein Erdbeben der Stärke 6.2 auf der Richter-Skala[3], dessen Epizentrum etwa 12 km südwestlich im Öxarfjörður lag[5], im Ort erhebliche Schäden an, etwa an der Wasserversorgung und an den Hafenbefestigungen.

Lange Zeit war der Hafen nicht besonders gut ausgebaut, dies geschah erst nach 1989. Allerdings waren die Fischerei und Fischverarbeitung in den letzten 50 Jahren Haupteinnahmequellen des Ortes.

Der Ort dient auch als Servicezentrum für die Bauern der Umgebung mit Gesundheitszentrum, Läden und diversen Schuleinrichtungen (Kindergarten und Grunnskóli). Weiterhin im Ausbau begriffen sind die Angebote für Touristen mit diversen Gästehäusern und Restaurants.

Wie in vielen Orten außerhalb des Hauptstadtgebietes spürt man auch hier die Landflucht, der Ort hatte 1988 noch 157 Einwohner[4].

Bis 2006 gehörte Kópasker als Hauptort zur Landgemeinde Öxarfjörður (Öxarfjarðarhreppur), die nach Norðurþing eingemeindet wurde.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das von Guðjón Samúelsson entworfene Heimatmuseum liegt beim Bauernhof Snartastaðir in der Nähe der Bezirksbibliothek[2] und östlich des Sees Kotatjörn. Es zeigt Werkzeuge und viele weitere alltägliche Gebrauchsgegenstände.

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kópasker liegt am Kópaskersvegur S870 der zum Sléttuvegur S870 wird. Das war der Norðausturvegur S85, der die Halbinsel an der Küste umrundet. Der Ort ist 579 Kilometer von der Hauptstadt Reykjavík sowie 99 Kilometer von Húsavík entfernt.

Der Handelshafen eignet sich für Hochseeschiffe.[2]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jens Willhardt, Christine Sadler: Island. 3. aktualisierte und überarbeitete Auflage. Michael Müller, Erlangen 2003, ISBN 3-89953-115-9, S. 436f.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Kópasker – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Statistisches Landesamt Islands Hagstofa http://hagstofa.is/?PageID=625&src=/temp/Dialog/varval.asp?ma=MAN03106%26ti=Mannfj%F6ldi+eftir+bygg%F0akj%F6rnum%2C+kyni+og+aldri+1%2E+jan%FAar+1998%2D2011+++++%26path=../Database/mannfjoldi/Byggdakjarnar/%26lang=3%26units=Fj%F6ldi Zugriff: 10. April 2011
  2. a b c Reiseführer. Der Nord-Osten. (Memento des Originals vom 6. Juli 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.geysir.com
  3. a b Ari Trausti Guðmundsson: Lebende Erde. Facetten der Geologie Islands. Reykjavík, Mál og Menning, 2007, S. 139
  4. a b c Íslandshandbókin. 1. bindi. Hg. Th. Einarsson e.a. 1989, S. 530f.
  5. Vegahandbókin. Hg Landmælingar Íslands. 2006, S. 376