Légion 88

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Légion 88
Allgemeine Informationen
Genre(s) Rechtsrock
Gründung 1984
Auflösung 1993
Letzte Besetzung
Alain Pérez
Jean
Gitarre
Dominique Laffont
Fred Wartner
Vico
Ehemalige Mitglieder
Gesang
Jean-Christophe M. (Géno)

Légion 88 war eine französische Rechtsrock-Band aus Paris, die ursprünglich aus Essonne stammte. Sie existierte von 1984 bis etwa 1993.[1] Sie zählte zu den bekanntesten rechtsextremen Skinhead-Gruppen ihrer Zeit und prägt auch noch heute die Rechtsrock-Szene Frankreichs.[2]

Bandgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Bandname Légion 88 referiert sowohl auf das bekannte Zahlenkürzel „88“ = Achter Buchstabe des Alphabets = „HH“ für „Heil Hitler“ als auch auf das Tempo, mit dem die Fremdenlegion marschiert.

Die Band wurde im August 1984 gegründet und veröffentlichte ein Album und mehrere Single auf dem Label Rebelles Européens. Jean-Christophe M. alias Géno, der erste Sänger der Gruppe wurde 1986 verhaftet, weil er an einem Überfall auf ein Parteilokal der Parti communiste français in Livry-Gargan beteiligt war. Kurze Zeit später ertrank er in der Loire.[3] Er wurde durch Alain Pérez ersetzt.

Auf dem Independent-Label Street Fighting Records erschien ein Tributealbum für die Gruppe.[4] Alain Pérez verließ Légion 88 und spielte anschließend in den Bands Short Cut und Tribal Zone.[1]

Ideologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Légion 88 waren neonazistisch ausgerichtet. So forderten sie in Liedern Freiheit für Rudolf Heß oder verwendeten deutsche Refrains wie „Ein Volk - Ein Reich – Ein Führer“.[5] Fred Wartner (Bass) und Dominique Laffont (Gitarre) gehörten einige Zeit der Parti nationaliste français et européen (PNFE) an.[3]

Diskografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Alben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Singles/EPs[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1987: Terroristes (Rebelles Européens)
  • 1991: Legion Blanche (Rebelles Européens)
  • 1999: Live (Split-7’’ mit Open Season, White League)

Kompilationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1987: Debout! Vol. 1 (Sampler mit Bunker 84 und Skin-Korps)
  • 1998: The Best of (Charlemagne Records)
  • 2000: 1984–1987 (Bootleg)
  • 2009: Legion Francaise (Septentrion)
  • 2010: Icebreaker 1985 (LP, When Typhoid Courtney Drops)

Tributalbum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2006: Tribute to Legion 88 (2CD, Street Fighting Records)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Jacques Leclercq: Dictionnaire de la mouvance droitiste et nationale, de 1945 à nos jours. L’Harmattan, 2008, ISBN 978-2-296-06476-8, S. 178.
  2. Benoît Marin-Curtoud: Planète skin: les groupuscules néo-nazis face à leurs crimes. 2001, ISBN 978-2-296-14717-1, S. 79.
  3. a b Leclercq 2008, S. 515
  4. Rock Haine Roll. Origines, histoires et acteurs du Rock Identitaire Français, une tentative de contre-culture d'extrême droite, mai 2004, Collectif, Éditions No Pasaran, p.43
  5. Rechte Bands auf dem deutschen Markt … und ihre Bewertung. In: Dieter Baacke, Michaela Thier, Christian Grüninger, Frank Lindemann (Hrsg.): Rock von Rechts. Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur, Bielefeld 1994, ISBN 3-929685-05-1, S. 107 (Medienpädagogische Handreichung 3).