Laura Gehlhaar

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Laura Gehlhaar ist vor einer Ziegelmauer, die mit Graffiti besprüht ist abgebildet. Ihr Haar ist blond und zurückgebunden, sie trägt dunkle Kleidung und ihr Rollstuhl ist schwarz.
Laura Gehlhaar (2015)

Laura Gehlhaar (* 8. Januar 1983 in Düsseldorf[1]) ist eine deutsche Autorin, Aktivistin und Coach. Gehlhaar schreibt über ihr Leben als Mensch im Rollstuhl und setzt sich für mehr Inklusion von Menschen mit Behinderungen in der deutschen Gesellschaft ein.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit elf Jahren wurde bei Gehlhaar eine Muskelerkrankung diagnostiziert, mit 23 Jahren entschied sie sich, einen Rollstuhl zu nutzen.[2] Nach ihrem Abitur studierte Gehlhaar in den Niederlanden und in Berlin Sozialpädagogik und Psychologie.[1] Nach ihrem Studium arbeitete Gehlhaar in der Psychiatrie als Sozialpädagogin, anschließend als Werbetexterin.[3] 2008 zog Gehlhaar nach Berlin.[1] Am Europäischen Hochschulverband (EHV) der FU Berlin absolvierte sie eine Mediations- und Coachingausbildung. Seit einigen Jahren arbeitet sie als Coach, Texterin und berät Unternehmen zum Thema Inklusion.

Engagement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gehlhaar setzt sich für mehr Inklusion von Menschen mit Behinderungen in der deutschen Gesellschaft ein. Sie ist Mitglied des Berliner Vereins Sozialhelden. Dort unterstützt sie unter anderem die Onlinekarte „Wheelmap“, auf der behindertengerechte Orte eingetragen werden können. Zudem schreibt sie für das Blog „leidmedien.de“ und versucht damit unter anderem aufzuklären wie im Journalismus besser über Menschen mit Behinderungen berichtet werden kann.[4]

Ab 2014 schrieb Gehlhaar in ihrem Blog „Frau Gehlhaar“ über ihr Leben im Rollstuhl[4], der Blog wurde mittlerweile eingestellt. Im September 2016 veröffentlichte sie ihr Buch Kann man da noch was machen? Geschichten aus dem Alltag einer Rollstuhlfahrerin im Heyne Verlag. Gemeinsam mit dem Blogger Lorenz Meyer entwarf sie ein in sozialen Medien verbreitetes „Rollstuhlfahrer Bullshit Bingo“.[4] Gehlhaar wurde von zahlreichen deutschen Medien rezipiert und als eine von wenigen bekannteren Bloggerinnen und Aktivistinnen im Rollstuhl porträtiert. Sie schrieb in einem Beitrag für Edition F, dass „[...] Behinderung nie nur eine individuelle Angelegenheit, sondern ein gesellschaftliches und politisches Problem“ sei.[5]

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kann man da noch was machen?: Geschichten aus dem Alltag einer Rollstuhlfahrerin. Heyne Verlag, September 2016, ISBN 978-3-453-60367-7.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Dominik Schottner: „Nimm mich einfach“ – Laura bloggt über Sex im Rollstuhl. In: Doppelkopf. detektor.fm, 11. April 2015, abgerufen am 19. April 2017.
  2. Julia Maria Grass: „Mein Problem ist die Unsicherheit der Menschen“. In: Welt.de. 12. September 2016, abgerufen am 19. April 2017.
  3. Katharine Buess: Blog „Frau Gehlhaar“ über Liebe, Sex und blöde Sprüche: Was eine Rollstuhlfahrerin täglich in Berlin erlebt. In: Berliner Zeitung. 21. Juli 2015, abgerufen am 19. April 2017.
  4. a b c Manuela Kanies: Rollstuhlfahrerin Laura Gehlhaar bloggt gegen Vorurteile. In: Neue Osnabrücker Zeitung. 3. Mai 2014, abgerufen am 19. April 2017.
  5. Silvia Follmann: Laura Gehlhaar: „Meine Behinderung gehört auch all denen, die sie mitverursachen“. In: Edition F. 7. April 2017, abgerufen am 19. April 2017.