Lausa (Belgern-Schildau)

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Lausa
Koordinaten: 51° 26′ N, 13° 3′ OKoordinaten: 51° 26′ 0″ N, 13° 3′ 22″ O
Höhe: 170 m ü. NN
Einwohner: 139 (31. Dez. 2023)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1999
Eingemeindet nach: Belgern
Postleitzahl: 04874
Vorwahl: 034224
Lausa (Sachsen)
Lausa (Sachsen)

Lage von Lausa in Sachsen

Kirche Lausa
Kirche Lausa

Lausa ist ein Ortsteil der Stadt Belgern-Schildau im Landkreis Nordsachsen in Sachsen.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lausa liegt südwestlich von Belgern in der Dahlener Heide. Die Kreisstraße 8919 erschließt das Dorf verkehrsmäßig. Die Holzstraße führt durch die Dahlener Heide nach Dahlen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der einst lockere Bauernweiler mit 127 Hektar in einer Blockflur wurde 1251 als Lusene erstmals erwähnt. Die Kirche stammt aus dem 15. Jahrhundert.

Im Dreißigjährigen Krieg zerstörten die Schweden 1637 den Ort. Erst lange nach dem Krieg wurde das Dorf wieder besiedelt.

1682 baute man die Kirche wieder auf. Sie besitzt einen mit Holzschindeln gedeckten Kirchturm, der eine Wetterfahne mit türkischem Halbmond trägt. Eine Legende spricht von einem Beutestück aus dem Türkenfeldzug. Wahrscheinlicher ist die Variante, dass der Halbmond an die Teilnahme sächsischer Truppen am Entsatz des 1683 von den Türken belagerten Wien erinnern soll. Kurfürst Johann Georg III., der Vater Augusts des Starken, hatte dazu fünf Reiter- und sechs Infanterieregimenter sowie Artillerie entsandt und somit Anteil am Sieg über die Türkische Armee des Großwesirs Kara Mustapha. Das fiel zeitlich mit dem Wiederaufbau der Kirche zusammen.[2]

Behördlich gehörte das Dorf erst zum Amt Mühlberg und ab 1816 zum Landkreis Torgau und seinen Nachfolgern.

Am 20. Juli 1950 wurde Kaisa eingemeindet.[3] Die Gemeinde Lausa wurde am 1. Januar 1999 nach Belgern eingemeindet und gehört seit dem 1. Januar 2013 zu Belgern-Schildau. Das Mauerwerk und die Ausstattung der Kirche werden seit 2015 restauriert.

Entwicklung der Einwohnerzahl[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner[4]
1551 11 besessene Mann, 11 Inwohner
1747 11 besessene Mann, 4 Hufen
1818 116
1880 117
Jahr Einwohner
1895 123
1910 141
1925 147
1939 164
Jahr Einwohner
1946 229
19501 466
19641 347
19901 295
1 
mit Kaisa

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Historiker Peter Rentsch (1937–2008) wurde in Lausa geboren.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lausa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Lausa im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kleinräumiges Gemeindeblatt für Belgern-Schildau, Stadt. (PDF; 795 kB) Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, September 2014, abgerufen am 30. Mai 2015.
  2. Website des Evangelischen Kirchenkreises Torgau-Delitzsch (Memento des Originals vom 18. März 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/cms.torgau-druck-digital.de
  3. Zweite Verordnung zum Gesetz zur Änderung der Kreis- und Gemeindegrenzen zum 27. April 1950 (GuABl. S. 161). In: Landesregierung Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Gesetz- und Amtsblatt des Landes Sachsen-Anhalt. Nr. 18, 5. August 1950, ZDB-ID 511105-5, S. 279 (PDF).
  4. Lausa im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen