Lehbekerau

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Lehbekerau
Lehbek-Au
Mündung der Lehbekerau in die Ostsee bei Wackerballig

Mündung der Lehbekerau in die Ostsee bei Wackerballig

Daten
Lage Deutschland, Schleswig-Holstein, Kreis Schleswig-Flensburg, Esgrus, Stangheck, Gelting
Flussgebietseinheit Schlei/Trave
Quelle Acker beim Gehöft Altona in Esgrus
54° 42′ 48″ N, 9° 50′ 10″ O
Quellhöhe 30 m ü. NHN
Mündung in die Flensburger FördeKoordinaten: 54° 45′ 8″ N, 9° 52′ 31″ O
54° 45′ 8″ N, 9° 52′ 31″ O
Mündungshöhe m ü. NHN
Höhenunterschied 30 m
Sohlgefälle 4 ‰
Länge 7,5 km
Rechte Nebenflüsse Gaarwangau

Die Lehbekerau (auch Lehbek-Au)[1] ist ein Bach im Kreis Schleswig-Flensburg in der Landschaft Angeln in Schleswig-Holstein. Sie wird im Wasser- und Bodenverband Hunnau-Lehbeker Au mit der Gewässernummer B geführt. Sie entspringt als verrohrtes Fließgewässer in einem Acker 170 Meter nördlich des Gehöftes Altona im Ortsteil Wippendorf der Gemeinde Esgrus.[2] Sie verlässt nach 226 Meter das Rohrsystem, um nach 283 Meter wiederum für 328 Meter in einem Rohr zu verschwinden. Sie fließt nach Norden zwischen den Waldgebieten Kreutz im Westen und Großkoppelholz im Osten in einem begradigten Bett durch intensiv landwirtschaftlich genutztes Gebiet. Vor dem Erreichen des Waldgebietes Großkoppelholz fließt die Lehbekerau für 220 Meter in einem Rohr mit 70 Zentimeter Durchmesser und kommt im Waldgebiet Tiergarten für 238 Meter wieder an die Oberfläche. Dann wendet sich der Bach nach Osten im weiteren Wechsel zwischen unter- und oberirdischem Verlauf und kommt nach Unterquerung der Alten Hauptstraße im Ortsteil Rundhof der Gemeinde Stangheck wieder an die Oberfläche. Die Lehbekerau unterquert im Ortsteil Magdalenenhof die Magdalenenhofer Straße (K 109), wendet sich nach Osten und bildet den nordwestlichen Rand des Waldgebietes Holmkjer im gleichnamigen Ortsteil der Gemeinde Gelting. Der Bach ändert seinen Lauf in Richtung Norden und durchquert den dem Bachlauf namengebenden Geltinger Ortsteil Lehbek und unterquert die Bundesstraße B 199. Nördlich des Geltinger Ortsteils Lehbekwiese mündet als rechter Nebenfluss die Gaarwangau in die Lehbekerau. Danach wird das gemeinsame Fließgewässer bis zur Mündung in die Ostsee in einigen Karten Gaarwangau genannt, aber im aktuellen Amtlichen Wasserwirtschaftlichen Verzeichnis des Landes Schleswig-Holstein als Lehbekerau bezeichnet[3], siehe auch Karte 1. Unmittelbar vor der Mündung durchströmt die Lehbekerau das Deichsiel des Ostseeschutzdeiches Deich Ohrfeld. Die Fließlänge der Lehbekerau beträgt 7,53 Kilometer, wovon 1,22 Kilometer verrohrt sind.

Nach der Unterquerung der B 199 liegt die Lehbekerau bis zur Mündung in dem im Jahre 1967 eingerichtetem Landschaftsschutzgebiet Flensburger Förde.[4]

Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Karte
Karte 1: Beginn (A) und Ende (B) der Lehbekerau
Karte
Karte 2: Messstellen für Chemie und Biologie an der Lehbekerau

Die Lehbekerau wird von der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) als Wasserkörper „Lehbekerau (Fließgewässer)“ mit der Kennung DERW_DESH_FF_10 geführt. Er wird vom Gewässertyp her als „Kiesgeprägte Tieflandbäche (LAWA-Typcode: 16)“ eingestuft. Er gilt nach § 28 Wasserhaushaltsgesetz (WHG) als „erheblich verändert“. Sein ökologisches Potenzial wird als „mäßig“ und sein chemischer Zustand als „nicht gut“ eingestuft. Letzterer wird damit begründet, dass die Grenzwerte der Umweltqualitätsnormen (UQN) bezüglich Nitrate, Bromierter Diphenylether (BDE), Quecksilber und Quecksilberverbindungen überschritten werden.[5]

Entlang der Lehbekerau befinden sich fünf Messstellen Chemie/Biologie des Landesamtes für Umwelt des Landes Schleswig-Holstein (LfU SH), siehe auch Karte 2.

Bis zum Jahre 2028 muss gemäß europäischer Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) für alle Gewässer in der Europäischen Union ein „guter“ ökologischer und chemischer Zustand erreicht werden.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lehbekerau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Berthold Hamer: Topographie der Landschaft Angeln. Band, II, Lexikon L–Z. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft mbH u. Co. KG, Husum 1995, ISBN 3-88042-749-6, S. 20: „Gewässername“
  2. Quelle der Lehbekerau. Amtliches Wasserwirtschaftliches Gewässerverzeichnis für Schleswig-Holstein. In: DigitalerAtlasNord. Landesamt für Vermessung und Geoinformation Schleswig-Holstein, abgerufen am 17. Mai 2023.
  3. Mündung der Lehbekerau in die Ostsee. Amtliches Wasserwirtschaftliches Gewässerverzeichnis für Schleswig-Holstein. In: DigitalerAtlasNord. Landesamt für Vermessung und Geoinformation Schleswig-Holstein, abgerufen am 18. Mai 2023.
  4. Lehbekerau im LSG Flensburger Förde. In: DigitalerAtlasNord. Landesamt für Vermessung und Geoinformation Schleswig-Holstein, abgerufen am 18. Mai 2023.
  5. Lehbekerau (Fließgewässer). Wasserkörpersteckbrief Oberflächenwasserkörper 3. Bewirtschaftungsplan. In: BfG Web Viewer. geoportal.bafg.de, abgerufen am 18. Mai 2023.