Leonel Power

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Leonel Power, mit Vornamen auch Leonell, Lionel, Lyonell oder latinisiert einfach Leonellus, mit Nachnamen auch Powero oder Polbero genannt, (* 1370 bis 1385; † 5. Juni 1445 in Canterbury) war ein englischer Komponist und Musiktheoretiker des späten Mittelalters und der frühen Renaissance.[1] Das Leben und die Biografie von Power liegen weitgehend im Dunkeln.[2] Auf Basis von Analysen seines frühen Musikstils wird eine Geburt im Zeitraum zwischen 1370 und 1385 angenommen.[3] Power war neben John Dunstaple einer der führenden Figuren der Musik des frühen 15. Jahrhunderts in England.[1]

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Power ist 1423 und 1441 bis 1445 in Zusammenhang mit der Kathedrale von Canterbury nachgewiesen.[1] Wahrscheinlich unterrichtete er hier die Sängerknaben. Dies legt seine musiktheoretische Abhandlung Tretis ... upon the Gamme mit Anweisungen zur englischen Diskantpraxis nahe.[1]

Powers frühe Werke übernehmen die Isorhythmik der französischen Ars nova.[1] In seinem späteren Werk überwiegen Motetten ohne liturgischen Tenor.[1] Diese Motetten nähern sich dem Klangstil Dunstaples.[1] Manche Sätze sind sowohl unter dem Namen Dunstaples als auch unter dem Namen Powers überliefert.[1] Zu Powers späten Werken gehört auch die Missa Alma redemptoris.[1] Der gesicherte Werkbestand Powers umfasst nach Frank Ll. Harrison[4] eine Messe, 22 Ordinariumssätze und 14 Motetten.[1]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wilibald Gurlitt, Carl Dahlhaus (Hrsg.): Riemann Musik-Lexikon. In drei Bänden und zwei Ergänzungsbänden. Power, Lionel. 12. völlig neubearbeitete Auflage. 2. Personenteil L–Z. B. Schotts-Söhne, Mainz 1961, S. 432 (Erstausgabe: 1882). Mit Literaturangaben zu Leonel Power.
  • Wilibald Gurlitt, Carl Dahlhaus (Hrsg.): Riemann Musik-Lexikon. In drei Bänden und zwei Ergänzungsbänden. Power, Lionel. 12. völlig neubearbeitete Auflage. 5. Personenteil L–Z. B. Schotts-Söhne, Mainz 1975, S. 408 f. (Erstausgabe: 1882). Dort Weitere Literaturangaben zu Leonel Power.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e f g h i j Riemann-Musiklexikon. 1961. Leonel Power.
  2. capriccio-kulturforum.de (Forum für Kultur und Klassische Musik): Leonel Power. 25. März 2011, abgerufen am 23. Juli 2019.
  3. Aussage der englischsprachigen Wikipedia.
  4. Frank Ll. Harrison: Music in Medieval Britain, London 1958.