Lilienpfennig
Lilienpfennig ist die Bezeichnung für die einseitig geprägten spätmittelalterlichen Pfennigtypen der deutschen Freien Reichsstadt Straßburg mit der heraldischen Lilie im Münzbild.[1][2]
Die silbernen Pfennigtypen sind die Vorläufer der Schüsselpfennige und wurden ab Anfang des 14. Jahrhunderts geschlagen. Ihr Durchmesser beträgt 14 bis 17 mm, das Gewicht ca. 0,32 bis 0,45 g. Die Lilienpfennige sind sogenannte Ewige Pfennige, da sie im Gegensatz zu den meisten Brakteaten nicht regelmäßig gebührenpflichtig umgetauscht werden mussten.[3]
Der für die Prägung verwendete Schrötling war größer als der Münzstempel, sodass ein breiter unbeprägter Rand entstand, der sich durch den Prägedruck tellerförmig aufbog. Die gewölbten kleinen Münzen ließen sich im Zahlungsverkehr besser handhaben als die ebenfächigen kleinen Plättchen. Es wird auch angegeben, dass der aufgebogene Rand in dieser Zeit einen Schutz gegen Beschneidung war.
Die kleinen Kugeln im Münzbild mit der heraldischen Lilie sind die Staubgefäße der Lilie. Teilweise sind deren Stiele erkennbar. Das Münzbild ist in einem Perlkreis eingefasst.
Literatur
- Helmut Kahnt: Das große Münzlexikon von A bis Z., Regenstauf 2005
- Heinz Fengler, Gerd Gierow, Willy Unger: transpress Lexikon Numismatik, Berlin 1976