Die Liste der Gewässer in Schöneiche bei Berlin umfasst alle aktuellen stehenden und fließenden Gewässer auf dem Gebiet der Gemeinde Schöneiche bei Berlin, zudem alle trocken gefallenen Gewässer, soweit diese bekannt sind.
Auch im Vergleich zu seinen direkten Nachbarorten besitzt Schöneiche eine vergleichsweise große Zahl an Gewässern auf vergleichsweise wenig Grund. Die natürlichen Gewässer verteilen sich vor allem auf den Norden und den Westen des Ortes und umfasst insbesondere Sölle. Vor allem im Westen der Gemeinde sind seit der Inbetriebnahme des Wasserwerks Friedrichshagen zwischen den 1920er Jahren und den 1970er Jahren ein gutes halbes Dutzend Sölle trocken gefallen oder wurden verfüllt. Größtes stehendes Gewässer ist heute der Weidensee, der nur noch gut zwei Drittel seiner vormaligen Größe hat. Der größte See war der Fichtenauer See, der heute nicht mehr existent ist. Das einzige natürliche Fließgewässer, das Fredersdorfer Mühlenfließ, war einer der Gründe für die Ansiedlung von Menschen auf dem Gebiet des Ortes. Von Menschenhand sind mehrere Seen und Regenwasserrückhaltebecken sowie Verbindungs-, Ent- und Bewässerungskanäle entstanden. Ein Sonderfall ist die künstliche Wasserlandschaft des Kleinen Spreewaldparkes.
Schutzgebiet im Bestand, Gebietskörperschaft Gemeinde Schöneiche; liegt in einer Senke am Rand eines Wäldchens, nur aus Wasser der umliegenden Äcker gespeist, selten ausreichend gefällt, Rückzugesgebiet für Reh- und Schwarzwild, Brutplatz für ein Bussardpärchen
Schutzgebiet im Bestand, Gebietskörperschaft Gemeinde Schöneiche, Naturdenkmal Egelpfuhle am Stier; in der Umgebung der Pfuhle wachsen mehr als 200 verschiedene Pflanzenarten, darunter etwa 50 Heilpflanzen, die Pfuhle werden von verschiedenen Froschlurchen als Laichgewässer genutzt
1938 vom Landrat des Kreises Niederbarnim zum 13. offiziellen Naturschutzgebiet Berlins ernannt, Schutz besteht nicht mehr fort; nach fast vollständiger Zerstörung in den 1980er Jahren wieder renaturiert; größtes noch erhaltenes stehendes Gewässer des Ortes; jährliche Wasserzufuhr von 13.000 m³ aus dem Fredersdorfer Mühlenfließ ist gestattet, der See selbst beinhaltet etwa 9000 m³ Wasser; entstand vor etwa 10.000 Jahren als Einbruchkessel eines Toteisblocks der letzten Eiszeit; das Wäldchen um den See besteht aus 22 verschiedene Baumarten, von überregionaler Bedeutung ist der See als Brutplatz für Amphibien und Reptilien, aber auch für verschiedene Vögel; am See fanden sich etwa 3000 Jahre alte Funde aus der Bronzezeit
heute nur noch mit vergleichsweise geringer Größe, fällt häufig lange Zeit trocken, allein bei besonders viel Niederschlag hat der Söll lange genug Wasser um Stockenten einen Brutplatz zu bieten, für Amphibien ist er zu unbeständig mit Wasser gefüllt
in landwirtschaftlichem Gebiet nahe Münchehofe gelegen, von sehr kleinem Wäldchen aus Bäumen und Gehölzen umgeben, der Westliche Giebelpfuhl liegt unmittelbar an der Straße und wird von Enten und Blessrallen als Brutgebiet genutzt, der Östliche Giebelpfuhl liegt ein wenig tiefer im Gelände und dient Amphibien als Laichplatz
zum Wassermanagement der der Senitz, 2014 angelegt
Kleiner Spreewald
Regenwasserrückhaltebecken
Kleiner Spreewaldpark
in einem kleinen Teich mündendes Kanalsystem; künstlich angelegt um Kundschaft für ein dazugehöriges Restaurant aus Berlin anzulocken, genutzt unter anderem für Fahrten mit Spreewaldkähnen; mittlerweile naturiert und zentraler Bestandteil des Kleinen Spreewaldparks
inmitten von Äckern gelegen, seit Jahrzehnten trocken gefallen, heute als Senke erhalten und mit Weiden und Holunder bewachsen, Rückzugsgebiet für Rehe
ehemals größtes stehendes Gewässer des Ortes, das auch als Badesee genutzt wurde; 1926 durch die Entnahme des Grundwassers durch das Wasserwerk Friedrichshagen trocken gefallen, heute überbaut
an der Ortsgrenze zu Schöneiche endet der Teil des Fließes (alter Name: Senitz) der Teil des Landschaftsschutzgebietes „Niederungssystem des Fredersdorfer Mühlenfließes und seiner Vorfluter“ sowie des brandenburgischen Naturschutzgebietes „Fredersdorfer Mühlenfließ, Langes Luch und Breites Luch“ ist; im Ort schon lange begradigt, seit dem Mittelalter gab es eine Verlagerung des Verlaufes
Abzweigung aus dem Jägergraben und führt in den Fredersdorfer Mühlenfließ zurück; zur Bewässerung der Grundstücke von Schöneiche und zur Straßenentwässerung.
Wolfgang Cajar: Wanderrouten in und um Schöneiche bei Berlin. Selbstverlag, Schöneiche bei Berlin 1996.
Wolfgang Cajar, Roland Müller: Schöneicher Impressionen. Geschichten aus Vergangenheit und Gegenwart. Findling, Neuenhagen 2000, ISBN 3-933603-08-0, vor allem S. 54–56, S. 75–76 und S. 96–97.
Wolfgang Cajar: Gewässer in und um Schöneiche bei Berlin. (= Schöneicher Hefte. 3). Individuell, Schöneiche bei Berlin 2006, ISBN 3-935552-16-5.