Lowosero-Tundra
Lowosero-Tundra | ||
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Höchster Gipfel | Angwundastschorr (1120 m) | |
Lage | Oblast Murmansk (Russland) | |
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Koordinaten | 67° 51′ N, 34° 33′ O |
Die Lowosero-Tundra (russisch Ловозерские тундры, deutsche Transkription: Lowosjorskije tundry) ist ein Gebirgsmassiv zwischen den beiden Seen Lowosero im Osten und Umbosero im Westen im Zentrum der Kola-Halbinsel gelegen in der Oblast Murmansk in Russland. Der Name stammt vom gleichnamigen See. Die Region wird auch Lowosjorskije genannt. Die Lowosero-Tundra stellt einen nach Osten geöffneten hufeisenförmigen Gebirgsgrat dar, welcher den Seidosero-See einschließt. An den Berghängen wachsen hauptsächlich Fichten und Kiefern. Das Gebirge erreicht im Berg Angwundastschorr mit 1120 m seinen höchsten Punkt[1]. Das Gebiet um den Seidosero-See wird von Samen bewohnt. Viele Ortsnamen sind nichtrussischen Ursprungs.
Inhaltsverzeichnis
Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Gebirgsmassiv befindet sich über einem Komplex aus agpaitischen und hyperagpaitischen Gesteinen. Diese enthalten Minerale wie Eudialyt, Loparit (ein Erz aus Niob und Tantal), Natrosilit (anhydrische Natriumsilicate) und weitere. Mindestens 105 Minerale wurden in dem Gebiet gefunden, 39 davon wurden zuerst hier entdeckt (Typlokalität).[2] Die wenigen anderen Regionen mit vergleichbarer Geologie und Mineralogie sind die benachbarten Chibinen (westlich des Umbosero-Sees gelegen), die Ilimaussaq-Intrusion im Südwesten von Grönland und Mont Saint-Hilaire in der ost-kanadischen Region Montérégie.
Tourismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das Gebiet ist relativ leicht von der Bahnlinie aus erreichbar. Im Winter kann die Region von den Chibinen aus über den gefrorenen Umbosero-See erreicht werden, im Sommer führen Bergstraßen und Wanderwege dorthin.
Toponyme in der Lowosero-Tundra[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Siedlungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Ilma (Ильма)
- Puntscha (Пунча)
- Motka (Мотка)
Seen und Buchten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Lowosero (Ловозеро)
- Umbosero (Умбозеро)
- Seidosero (Сейдозеро)
- Sengisjawr (Сенгисъявр)
- Rajawr (Райявр)
- Motka-Bucht (Мотка-Губа)
Flüsse und Bäche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Ilmajok (Ильмайок)
- Elmorajok (Эльморайок)
- Seidjok (Сейдйок)
- Kuftuai (Куфтуай)
- Kitkuai (Киткуай)
- Uelkuai (Уэлькуай)
- Sigsuai (Сигсуай)
- Tawajok (Тавайок)
- Muruai (Муруай)
- Tschiwruai (Чивруай)
- Kuansuai (Куансуай)
- Iiditschok (Иидичйок)
- Wawnjok (Вавнйок)
- Kokluchtiuai (Коклухтиуай)
Gebirgsmassive, Berge und Pässe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Alluaiw (Аллуайв)
- Angwundastschorr (Ангвундасчорр)
- Sengistschorr (Сенгисчорр)
- Mannepachk (Маннепахк)
- Elmorajok-Pass
- Kuftuai-Pass
- Tschiwruai-Ladw Pass (Чивруай-Ладв)
- Straschempachk (Страшемпахк)
- Engpor (Энгпор)
- Suoluaiw (Суолуайв)
- Punkaruaiw (Пункаруайв)
- Nintschurt (Нинчурт)
- Karnassurta (Карнасурта)
- Kuiwtschorr (Куйвчорр)
- Kuamdespachk (Куамдеспахк)
- Wawpbed (Вавпбед)
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ Artikel Lowosero-Tundra in der Großen Sowjetischen Enzyklopädie (BSE), 3. Auflage 1969–1978 (russisch)
- ↑ http://www.mindat.org/loc-2689.html Mindat mineral list
Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Pekov, Igor: Lovozero Massif Vneshtorgizdat Publishing Moscow 2000
- Khomyakov, A. P. : Mineralogy of Hyperagpaitic Alkaline Rocks Clarendon Press 1995
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Lovozero Tundras, (russ.)
- Geology and minerals (engl.) (Memento vom 18. Januar 2017 im Internet Archive)