Münzfund von Sandur

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Der Münzfund von Sandur auf den Färöern von 1863 besteht aus 98 Silbermünzen, die wahrscheinlich zwischen 1070 und 1080 vergraben wurden. Es ist der älteste Münz-Depotfund auf dem Archipel.

Der Münzfund von Sandur ist nicht nur wegen des Alters der Münzen interessant, sondern auch wegen ihrer Herkunft, weil sich so nachweisen lässt, mit welchen Ländern die Färinger bereits im 11. Jahrhundert Handel trieben. Allgemein wird davon ausgegangen, dass die Wikingerzeit auf den Färöern 1035 zu Ende ging. Die anschließende Periode ist die Zeit, in der die Färöer zunehmend unter den Einfluss Norwegens gerieten, das dann das eigentliche Geldwesen der Färöer im Mittelalter einführte.

Die Münzen befinden sich heute im Historischen Museum der Färöer in Tórshavn und gehören dort zu den Hauptattraktionen.

Fundort und Eigentümer

Der Fund von 1863 war ein reiner Zufall. Totengräber hoben ein Grab auf dem Friedhof von Sandur aus, und da die beiden Toten an der Pest gestorben waren, sollte das Grab besonders tief werden.

Der Fundort war an einer Stelle, wo sich einst der Altar der ersten Kirche von Sandur befand. (die zweite Kirche auf den Färöern überhaupt). Historiker vermuten heute, dass diese Kirche die Privatkirche eines reichen Großbauern war, weil in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft ein Wikingerhof ausgegraben wurde. So kann es sein, dass dieser Schatz dem Großbauern (und nicht der Kirche) gehörte.

Falls es sich um einen Großbauern gehandelt hat, deutet der Fund sehr vieler Münzen aus Deutschland darauf hin, dass er die färöische Wolle bis dorthin exportierte. Oder er verkaufte sie an Zwischenhändler, die ihrerseits mit diesen Münzen bezahlten.

Verzeichnis der Münzen

Literatur

  • G.V.C. Young: From the Vikings to the Reformation. A Chronicle of the Faroe Islands up to 1538. Isle of Man: Shearwater Press, 1979
    • derselbe: Færøerne. Fra vikingetiden til reformationen. Kopenhagen: Rosenkilde og Bakker, 1982 (dänische Übersetzung, Grundlage dieses Artikels)