Mansur Dadullah

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Mansur Dadullah (gestorben im November 2015) war ein afghanischer Rebellenführer der Taliban.

Nach dem Tode seines Bruders Mullah Dadullah durch einen Militäreinsatz von US-amerikanischen Militärs 2007[1][2] wurde Mansur Dadullah Kommandeur in Südafghanistan.[3] Mansurs Bruder galt vorher als Militärchef der Taliban.[3]

Mansur Dadullah war im März 2007 im Austausch gegen den verschleppten italienischen Journalisten Daniele Mastrogiacomo aus dem Gefängnis freigekommen. In einer Videoaufzeichnung vom 9. Juni 2007, die in einem Trainingslager der Taliban entstanden ist, zeigte sich Dadullah und kündigte Selbstmordanschläge in Europa und den USA an. Ende 2007 wurde er nach Gerüchten von den Taliban verstoßen, da er Anweisungen nicht Folge geleistet und gegen Regeln der Taliban verstoßen habe. Anfang Februar 2008 wurde Dadullah in der Nähe des Dorfes Gowal Ismail[3] in der Provinz Belutschistan von pakistanischen Sicherheitskräften festgenommen. Bei der Festnahme erlitt Mansur Dadullah nach Aussage des örtlichen Polizeichefs[3] Verletzungen. Associated Press hatte anfangs fälschlich Mansur Dadullahs Tod gemeldet.[4]

Dadullah starb im November 2015 als Anführer einer Splittergruppe der Taliban, die sich dem Islamischen Staat angeschlossen hatte, in einem Feuergefecht mit den Taliban.[5] Obwohl sein Sprecher zunächst dementiert hatte, dass Dadullah getötet worden sei,[5] bestätigten Vertreter der Splittergruppe 2016 seinen Tod und ernannten seinen Neffen Emdadullah Mansur zu Dadullahs Nachfolger.[6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Deutsche Welle 13. Mai 2007, abgerufen am 7. März 2021 (Memento vom 15. Mai 2007 im Internet Archive)
  2. BBC News vom 13. Mai 2007, abgerufen am 13. Mai 2007
  3. a b c d tagesschau.de, 11. Februar 2008: Fahndungserfolg in Pakistan. Talibanführer Dadullah offenbar festgenommen; Tagesschau vom 11. Februar 2008
  4. ffr/AP/dpa: Talibanführer Dadullah gefasst. In: Der Spiegel. 11. Februar 2008, abgerufen am 7. März 2021.
  5. a b Taimoor Shah, David Jolly: Leader of Taliban Splinter Group Allied With ISIS Is Killed. In: The New York Times. 1. Dezember 2015, abgerufen am 7. März 2021 (englisch).
  6. Mirwais Khan, Rahim Faiez: Breakaway Taliban faction names new leader in Afghanistan. In: The Big Story. AP, 16. August 2016, archiviert vom Original am 13. Oktober 2016; abgerufen am 7. März 2021 (englisch).