Marģers Skujenieks

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Marģers Skujenieks (* 10. Junijul. / 22. Juni 1886greg.[1] in Riga; † 1941 in Russland) war ein lettischer Politiker der Lettischen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (Latvijas Sociāldemokrātiskā Strādnieku Partija) und zweimaliger Ministerpräsident.

Studium und berufliche Laufbahn

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Noch als Schüler an einem Realgymnasium nahm er an der Russischen Revolution 1905 teil. Im Anschluss daran absolvierte er ein Studium der Statistik in Moskau, das er 1911 abschloss. Noch während seiner Studentenzeit setzte er sich für die Unabhängigkeit des Baltikums ein. Als Statistiker erwarb er sich weithin Beachtung, insbesondere als Direktor des Staatlichen Statistikbüros (Latvijas Statistika) am 1. September 1919 und auch noch aufgrund der Veröffentlichung des Lettischen Statistikatlas von 1938 (Latvijas statistikas atlass).[2]

Seine eigentliche politische Laufbahn begann er als Mitglied des Lettischen Volksrates (Tautas padome), der am 18. November 1918 die Unabhängigkeit Lettlands erklärte. 1919 gehörte er als Mitglied der lettischen Delegation auf der Versailler Friedenskonferenz an.

Im April 1920 wurde er zum Mitglied der Verfassungsgebenden Versammlung (Satversmes sapulce) gewählt. Im Oktober 1922 folgte seine Wahl zum Abgeordneten des Parlaments (Saeima), in dem er bis zum Mai 1934 die Interessen der Lettischen Sozialdemokratischen Arbeiterpartei (Latvijas Sociāldemokrātiskā Strādnieku Partija) vertrat.

Ministerpräsident

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Am 19. Dezember 1926 wurde er als Nachfolger von Arturs Alberings zum ersten sozialdemokratischen Ministerpräsidenten ernannt. Als solcher war er in seiner bis zum 23. Januar 1928 dauernden Amtszeit zugleich auch Innenminister. Nachfolger als Ministerpräsident wurde am darauf folgenden Tag Pēteris Juraševskis. Während seiner Amtszeit wurde 1927 ein Handelsabkommen mit der UdSSR geschlossen.[3]

Nach der Parlamentswahl vom Oktober 1931 wurde er als Nachfolger von Kārlis Ulmanis am 6. Dezember 1931 erneut Ministerpräsident. Er amtierte bis zum 23. März 1933. Vom 21. Februar 1932 bis zum Ende seiner Amtszeit war er zugleich Finanzminister sowie zeitweise amtierender Außenminister. Am 5. Februar 1932 schloss er in Riga mit der UdSSR einen Nichtangriffspakt.[4] Sein Nachfolger als Ministerpräsident wurde Ādolfs Bļodnieks.

Stellvertretender Ministerpräsident, Sportfunktionär und Tod

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In dem von Ulmanis am 17. März 1934 errichteten autoritären Regime war er bis zum 16. Juni 1938 Stellvertretender Ministerpräsident. Zugleich war er Vorsitzender des Sportverbandes[5] sowie Präsident des Nationalen Olympischen Komitees.[6] Nach der Vereinigung der Ämter des Minister- und des Staatspräsidenten in der Person von Ulmanis durch die Änderung der Verfassung Lettlands (Satversme) 1936 ging er mehr und mehr auf Distanz zu Ulmanis.

Nach der Okkupation Lettlands durch die Rote Armee 1940 wurde er verhaftet und in der Sowjetunion interniert, wo er bald darauf umkam.

  • Rihards Treijs: Prezidenti. Latvijas valsts un ministru prezidenti 1918–1940. Latvijas Vēstnesis, Riga 2004, ISBN 9984-731-47-2 (lettisch).

Einzelnachweise

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  1. Eintrag im Taufregister der St.-Johannes-Kirche zu Riga (Memento des Originals vom 29. Oktober 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lvva-raduraksti.lv (lettisch: Rīgas sv. Jāņa baznīca)
  2. "Lettischer Statistikatlas" (Memento vom 24. Juli 2012 im Internet Archive)
  3. Edgar Anderson: The USSR Trades with Latvia: The Treaty of 1927. In: Slavic Review Jg. 21 (1962), Nr. 2 (Juni), S. 296–321.
  4. Nichtangriffsvertrag mit der Sowjetunion vom 5. Februar 1932
  5. History of the Latvian Sports Administration (Memento vom 30. Mai 2003 im Internet Archive)
  6. Präsidenten des Lettischen Olympischen Komitees
VorgängerAmtNachfolger
Arturs AlberingsMinisterpräsident von Lettland
19. Dezember 1926 – 23. Januar 1928
Pēteris Juraševskis
Kārlis UlmanisMinisterpräsident von Lettland
6. Dezember 1931 – 23. März 1933
Ādolfs Bļodnieks