Marie-Gabrielle Capet

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Marie-Gabrielle Capet: Das Selbstpörträt von 1783, Öl auf Leinwand

Marie-Gabrielle Capet (* 6. September 1761 in Lyon; † 1. November 1818 in Paris) war eine französische Malerin des Klassizismus.

Leben

Datei:Labille-Guiard 1785.jpg
Adélaïde Labille-Guiard: Das Selbstporträt mit zwei ihrer Schülerinnen, Marie Capet und Carreaux de Rosemond, im Jahr 1785
Marie-Gabrielle Capet: Im Atelier von Labille-Guiard-Vincent in der Zeit um 1800, gemalt 1808

Die aus einfachen Verhältnissen stammende Marie-Gabrielle Capet wurde 1761 als Tochter eines Bediensteten geboren. Im Jahr 1781, mit zwanzig Jahren, reiste sie nach Paris um in der späteren Frauenschule für Malerinnen bei der Malerin Adélaïde Labille-Guiard die Malerei zu studieren. Zu ihren Mitschülerinnen gehörten unter anderem auch Marie-Victoire d'Avril und Carreaux de Rosemond (†1788). Als dann in der Ausstellung de la Jeunesse erstmals einige ihrer Zeichnungen und Pastelle gezeigt wurden, war die junge Künstlerin noch völlig unbekannt. Zwei Jahre später beherrschte sie nun auch die Ölmalerei so dass sie 1783 und 1784 ihre ersten Selbstporträts in Ölfarben anfertigte. Ab 1785 wurden dann auch Capets große Werke in der Ausstellung de la Jeunesse ausgestellt. Noch im selben Jahr wurden zwei Bilder von Offizieren an den Salon de la Correspondance verschickt, so dass 1786 eines ihrer Pastelle dort ausgestellt werden durfte. Die darauffolgende gute Kritik die sie anschließend bekam und wohl auch die Tatsache das sie eine Schülerin Labille-Guiards war, sind wohl ausschlaggebend dafür gewesen, dass Marie Capet letztlich ihre ersten Aufträge erhielt.

Unter ihren Kunden zählten unter anderem Madame Longrois, die Frau des Verwalters von Fontainebleau, der Geistliche Vater Moisset, der General von Oratoire, sowie Mitglieder der königlichen Familie unter anderem 1787 die Tanten des Königs Mesdames Adélaïde und Victoire, die auch von Adélaïde Labille-Guiard portätiert wurden. Ab 1791 stellte sie auch erstmals ihre Miniaturbilder im Salon aus, für die sie bis zum Ende ihrer Karriere bekannt war. Viele ihrer Pastellporträts waren Aufträge von Privatpersonen, wie von Etienne Elias, dem Anwalt Nicolas-Pierre Berryer und Dramaturg und Mitglied des Tribunals Marie-Joseph Chénier. Capet vertrat oft andere Künstler, wie Vien, Suvée, Houdon, Pallière, Meynier sowie Vincent-und Labille-Guiard. Als ihre Lehrmeisterin und Mitbewohnerin Adélaïde Labille-Guiard erkrankte, pflegte Marie Capet diese, bis zum Tod 1803. Ab 1814 befasste sie sich dann auch mit Historienszenarien, so malte sie eine mythologische Darstellung von Hygieia, Göttin der Gesundheit, dass sie dem Doktor Moreau de la Sarthe anbot. Ihr wohl letztes Ölgemälde Porträt der Madame Demetz malte sie 1815 danach hörte sie mit der Malerei auf und verstarb 1818 in Paris.

Literatur

  • Vivian Cameron: Gabrielle Capet. In: Delia Gaze (Hrsg.): Dictionary of Women Artists. Fitzroy Dearborn Publishers, London und Chicago 1997, Band 1, S. 345–46.
  • Comte Arnauld Doria: Gabrielle Capet. Les Beaux-Arts «Editions d'études et de documents», Paris 1934.
  • Thomas W. Gaehtgens: Eine gemalte Künstlergenealogie. Zu Marie-Gabrielle Capets Atelierszene in der Münchener Neuen Pinakothek. In: Niederdeutsche Beiträge zur Kunstgeschichte. Band 38, 1999, S. 209–19.
  • Ann Sutherland Harris und Linda Nochlin: Women Artists. 1550–1950. Catalogue d'exposition. Los Angeles County Museum of Art et ailleurs. Alfred A. Knopf, New York 1976.
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