Martin Posselt

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Martin Posselt (* 1959 in Karlsruhe) ist ein deutscher Fernsehjournalist und Historiker. Er arbeitet als Redaktionsleiter beim Bayerischen Rundfunk in München. Seit 2000 ist er Stiftungsratsvorsitzender der Stiftung Isergebirgs-Museum Neugablonz, seit 2012 Stellvertretender Vorsitzender des Adalbert-Stifter-Vereins München.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Abitur am Otto-Hahn-Gymnasium in Karlsruhe studierte Martin Posselt Geschichte, Kunstgeschichte, Philosophie sowie Politik- und Sozialwissenschaften in Graz und Genf. 1987 promovierte er an der Universität Graz mit einer Arbeit über „Richard Coudenhove-Kalergi und die Europäische Parlamentarier-Union. Die parlamentarische Bewegung für eine ‚Europäische Konstituante‘ (1947–1952)“. 1988–1994 war er als hauptamtlicher Kulturreferent der Sudetendeutschen Landsmannschaft tätig und knüpfte nach dem Fall des Eisernen Vorhangs grenzüberschreitende Kulturkontakte nach Tschechien[1]. Seit 1995 ist er als Redakteur beim Bayerischen Rundfunk beschäftigt, zunächst in der Redaktion Kirche und Welt, dann als Wissenschaftsredakteur. Posselt begleitete und kommentierte als Papst-Experte der ARD die Pontifikate von Johannes Paul II. und Benedikt XVI. Im Auftrag des BR drehte er über 30 Dokumentationen und Reportagen zu kunst- und kulturgeschichtlichen, zeitgeschichtlichen und religiösen Themen. Seit 2018 leitet er die Programmredaktion des Bildungskanals ARD alpha.

Martin Posselt initiierte das im Jahr 2003 eröffnete Isergebirgs-Museum Neugablonz, in dem die Geschichte der Gablonzer Schmuckwarenindustrie von ihrer Entstehung im nordböhmischen Isergebirge bis zur Vertreibung der Deutschen 1945/46 und dem Neuanfang in Kaufbeuren-Neugablonz dokumentiert wird. Das Isergebirgs-Museum gilt als das größte Museum zur Integrationsgeschichte der Heimatvertriebenen nach 1945 in Deutschland[2].

Martin Posselt ist verheiratet und hat vier Kinder. Er ist ein Bruder des Politikers Bernd Posselt.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Monographien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufsätze[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Denkmalpflege als Versöhnungswerk zwischen Sudetendeutschen und Tschechen. In: Martin Posselt (Hrsg.): Denkmalpflege in den Sudetengebieten. Deutsch-Tschechischer Fachkongress der Sudetendeutschen Landsmannschaft 12. bis 14. Oktober 1990 Furth im Wald. München 1991: Sudetendeutsche Landsmannschaft, S. 8–18.
  • LʼUnione Europea dei Federalisti e il congress di Montreux del 1947. In: Sergio Pistone (Hrsg.): I movimenti per lʼUnità europea dal 1945 al 1954. Atti del Convegno internazionale, Pavia, 19–20–21 ottobre 1989. Mailand 1992: Jaca, S. 301–310.
  • The European Parliamentary Union. In: Andrea Bosco (Hrsg.): The Federal Idea. Vol. 2: The History of Federalism since 1945. London u. a. 1992: Lothian Foundation Press, S. 181–188.
  • „Ich bin seit dem Zusammenbruch meines österreichisch-ungarischen Vaterlandes ein überzeugter europäischer Patriot.“ Richard-Coudenhove-Kalergi, Paneuropa und Österreich 1940–1950. In: Michael Gehler, Rolf Steininger (Hrsg.): Österreich und die europäische Integration 1945–1993. Aspekte einer wechselvollen Entwicklung, Wien, Köln: Böhlau 1993, S. 367–404.
  • Die deutsch-französischen Beziehungen und der Briand-Plan im Spiegel der Zeitschrift Paneuropa 1927–30. In: Antoine Fleury, Lubor Jilek (Hrsg.): Le Plan Briand d’Union fédérale européenne. Perspectives nationales et transnationales, avec documents. Actes du colloque international tenu à Genève du 19 au 21 septembre 1991. Bern u. a. 1998: Lang, S. 31–51.
  • Von Churchill zu de Gaulle. Richard Coudenhove-Kalergis politische Initiativen 1938–1958. In: Richard Coudenhove-Kalergi: Leben und Wirken. Hrsg. von der Europa-Gesellschaft Coudenhove-Kalergi. Wien, Graz 2010: Neuer Wissenschaftlicher Verlag S. 309–323.
  • Petrus als Pilger. Das nachkonziliare Papsttum und seine globale Sichtbarkeit in ökumenischer Perspektive. In: Elisabeth Dieckmann, Karl Kardinal Lehmann (Hrsg.): Blick zurück nach vorn. Das Zweite Vatikanum aus der Perspektive der multilateralen Ökumene. Würzburg 2016: Echter, S. 245–258.[3]

Fernsehfilme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Der Himmel voller Bilder. Das Perikopenbuch Heinrichs II. öffnet sich. 45ʼ. BR 1995.
  • Das Wunder von Assisi. Die Bilder der Franziskuskirche – neu entdeckt. 45ʼ. BR 1997.
  • Platz und Sieg für die Madonna. Siena und das Rennen für die Himmelskönigin. 45ʼ. BR 1997.
  • Warum hast du geschwiegen, Nepomuk? Ermittlungen über einen barocken Heiligen. 45ʼ. BR 1999.
  • Der Papst, der sich nicht fürchtet. Karol Wojtyla, der Glaube und die Macht. 30ʼ. BR 2000.
  • Zwischen Finsternis und Licht. Emil Wachters Welt der Bilder. 45ʼ. BR 2001.
  • Kleines Kindlein, großer Gott. Über die Verehrung des Jesuskindes. 45ʼ. BR 2002.
  • Der Kardinal in der Falle. Mindszenty und die Mühlen der Macht. 45ʼ. BR 2003.
  • Petrus als Pilger. Die hundert Reisen des Papstes. 45ʼ. BR 2003.
  • Johannes Paul II. An der Schwelle der Hoffnung. 60ʼ. BR 2005.
  • Benedikt XVI. Ein Römer aus Bayern. 45ʼ. BR. 2005.
  • Das Jahr der drei Päpste. 45‘. BR 2008.
  • Domkapellmeister Georg Ratzinger. 45ʼ. BR 2009.
  • Schleifung der Bastionen. Das Zweite Vatikanische Konzil. 3 x 45ʼ. BR 2011.
  • Zwischen Verlust und Verantwortung. Die Vertriebenen und ihre Heimat. 45ʼ. BR 2015.
  • Der Unbequeme. Joseph Ratzinger, der Glaube und die Welt von heute. 90ʼ. BR 2016.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sudetendeutsche Zeitung, Jahrgang 62, Folge 20, 21. Mai 2010, S. 15
  2. Geschichte. Abgerufen am 12. April 2023.
  3. Adalbert Stifter Verein e.V: Publikationen von Dr. Martin Posselt – Adalbert Stifter Verein. Abgerufen am 12. April 2023.