„MediaMarktSaturn“ – Versionsunterschied

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{{Infobox_Unternehmen
| Name = Media-Saturn-Holding GmbH
| Logo = [[Datei:Media-saturn-logo.svg|220px|Media-Markt-Logo]]
| Unternehmensform = [[GmbH]]
| Gründungsdatum = 1979
| Sitz = [[Ingolstadt]], [[Bayern]], [[Deutschland]]
| Leitung = [[Roland Weise]] (Vorsitzender der Geschäftsführung)
| Mitarbeiterzahl = 57.158 Vollzeit-Äquivalente (2008)<ref>[http://www.metrogroup.de/servlet/PB/menu/1001975_l1/index.html Geschäftsbericht 2006 der Metro Group]</ref>
| Umsatz = 19,0 Mrd. EUR (2008)
| Branche = Elektronikeinzelhandel
}}
Die '''Media-Saturn-Holding GmbH (MSH)''' ist die größte Elektronik-Fachmarktkette Europas<ref>[http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/571/459215/text/ ''Kontrolle, Kontrolle, Kontrolle,'' Süddeutsche Zeitung, 21.Februar 2009]</ref> und fasst die zuvor eigenständigen Elektrohandelsketten '''Media Markt''' und '''Saturn''' (früher ''Saturn-Hansa'') zusammen. Das Unternehmen gehört zur [[Metro AG|Metro-Gruppe]]. Die Hauptverwaltung liegt in [[Ingolstadt]].

== Unternehmensgeschichte und Beteiligungsverhältnisse ==
Eigene Unternehmen ''Media Markt'' oder ''Saturn'' gibt es entgegen einer weit verbreiteten Annahme nicht mehr, lediglich die beiden Marken existieren unabhängig fort. Die Arbeitsteilung der Marken ist so, dass Saturn-Geschäfte häufig in der Innenstadt platziert werden, während Media-Märkte eher in außen liegenden Einkaufszentren eingerichtet werden.

Der Media-Saturn-Konzern ist gesellschaftsrechtlich dezentral organisiert. Die einzelnen Märkte werden als rechtlich selbständige Unternehmen geführt, deren Kapitalmehrheit der Media-Saturn-Holding gehört. Die Geschäftsführer der Märkte sind Minderheitsbeteiligte (i.&nbsp;d.&nbsp;R. von 10&nbsp;Prozent) und können in Grenzen über Warensortiment, Preise und Werbung mitentscheiden.

Die bekannten Werbekampagnen der Marken Media Markt und Saturn werden gemeinsam von der konzerneigenen Agentur [[redblue]] in [[München]] konzipiert. Der Name bezieht sich auf die Hausfarben der beiden Marken. Die Werbeausgaben der Media-Saturn-Gruppe beliefen sich 2007 auf rund 500&nbsp;Millionen Euro.<ref name="FAS">Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 21. Oktober 2007</ref>
1988 beteiligte sich die Kaufhof Warenhaus AG mit einer Mehrheit von 54&nbsp;Prozent an der Holding der 1979 gegründeten Media Märkte. Media Markt übernahm 1990 die konkurrierende Handelskette Saturn, an der Kaufhof bereits beteiligt war. Seit der Verschmelzung zur Media-Saturn-Holding GmbH werden Media Markt und Saturn als eigenständige Marken in einem zentral gesteuerten Konzern geführt.

Die ''Kaufhof Holding&nbsp;AG'' wurde 1996 mit der ''Metro Cash & Carry'', der ''Deutschen SB-Kauf&nbsp;AG'' und der ''Asko Deutsche Kaufhaus&nbsp;AG'' (an denen eine Metro-Beteiligungsgesellschaft zuvor jeweils Anteile gehalten hatte) zur [[Metro AG]] verschmolzen. Der Metro Konzern hält seitdem 74,41&nbsp;Prozent am Kapital der Media-Saturn-Holding.<ref>zum 31. Dezember 2006; siehe [http://www.metrogroup.de/servlet/PB/menu/1001975_l1/index.html Geschäftsbericht 2006 der Metro AG]</ref>

Bis zum 31. Dezember 2006 war Leopold Stiefel – einer der Gründer von Media-Markt – Geschäftsführer und Gesellschafter der Media-Saturn-Holding. Sein Nachfolger als Vorsitzender der Geschäftsführung wurde [[Roland Weise]].

== Marke „Media Markt“ ==
[[Datei:Mediamarkt_Logo.svg|miniatur|Media-Markt-Logo]]
[[Datei:Media Markt Weiterstadt.JPG|miniatur|Media Markt in Weiterstadt]]
[[Datei:GoslarMediamarkt.jpg|miniatur|MediaMarkt in [[Goslar]]]]
<!--
{| align="right" class="wikitable"
|-class="hintergrundfarbe6"
!Jahr || Umsatz <small>in Deutschland</small>
|- align="right"
| 1998 || 2,7 Mrd. €
|- align="right"
| 1999 || 3,0 Mrd. €
|- align="right"
| 2000 || 3,86 Mrd. €
|- align="right"
| 2001 || 3,91 Mrd. €
|- align="right"
| 2002 || 4,22 Mrd. €
|- align="right"
| 2003 || 4,31 Mrd. €
|- align="right"
| 2004 || 4,75 Mrd. €
|- align="right"
| 2005 || 4,83 Mrd. €
|- align="right"
| 2006 || 5,03 Mrd. €
|}
-->
'''Media Markt''' wurde 1979 von den vier Unternehmern [[Leopold Stiefel]], Walter Gunz, Erich Kellerhals und Helga Kellerhals in München gegründet.<ref name="MM Geschichte">[http://www.mediamarkt.de/unternehmen/geschichte.php Media Markt. Unternehmen. Geschichte.]</ref> Ihre Idee war die Einrichtung eines großflächigen Elektromarktes als Gegenstück zu Elektroeinzelhändlern und dem Versandhandel. Am 29.&nbsp;November 1979 wurde der erste Markt im [[Euro-Industriepark]] in München eröffnet. Bis 1985 entstanden neun weitere Märkte nahe München.

1989, nach der Beteiligung der Kaufhof AG, begann die Expansion zunächst ins benachbarte Ausland. Heute gibt es über 550 Media Märkte in 15 Ländern.

{| class="wikitable sortable"
! Land !! Dortiger Markenname !! Markteintritt !! Märkte
|-
| [[Deutschland]] || || 1979 || 218
|-
| [[Belgien]] || || 2002 || 12
|-
| [[Frankreich]] || Hypermédia || 1989 || 1
|-
| [[Griechenland]] || || 2005 || 7
|-
| [[Italien]] || Media World || 1991 || 62
|-
| [[Niederlande]] || || 2000 || 25
|-
| [[Österreich]] || || 1990 || 23
|-
| [[Polen]] || || 1998 || 32
|-
| [[Portugal]] || || 2004 || 7
|-
| [[Russland]] || || 2006 || 15
|-
| [[Schweden]] || || 2006 || 8
|-
| [[Schweiz]] || || 1994 || 19
|-
| [[Spanien]] || || 1999 || 40
|-
| [[Türkei]] || || 2007 || 15
|-
| [[Ungarn]] || || 1997 || 15
|-
| [[Vietnam]] || || 2007 || 1<ref>http://www.mediamart.vn/</ref><ref>http://www.das-parlament.de/2008/27/Beilage/001.html</ref>
|-
|}
Media Märkte haben ein Sortiment von durchschnittlich 45.000&nbsp;Artikeln, unter anderem aus den Bereichen [[Telekommunikation]], [[Computer]], [[Fotografie|Foto]], [[High Fidelity|HiFi]] und [[Elektrogerät]]e.

Bekannt geworden ist die Marke vor allem durch den jahrelang mit großem Werbeaufwand verbreiteten Slogan „Ich bin doch nicht blöd!“ (in anderen europäischen Ländern z.T. mit leichten Abwandlungen), der als Hauptmotto aber immer durch weitere Mottos wie „Saubillig und noch viel mehr“ begleitet wird.

== Marke „Saturn“ ==
{|align="right" width="310"
| width="50%" | [[Datei:Saturn-Logo.svg|150px|]]
| align="right" | [[Datei:Logo Saturn alt.svg|140px|]]
|-
|Aktuelles Saturn-Logo
| align="right" |Logo bis zum Jahr 2000
|}
=== Märkte ===
Der erste '''Saturn-Hansa'''-Markt wurde 1962 vom Ehepaar Waffenschmidt am [[Köln]]er [[Kölner Ringe#Hansaring|Hansaring]] eröffnet. Auf 120&nbsp;m² wurden, vorwiegend an Diplomaten aus aller Welt, unterhaltungselektronische Artikel verkauft. 1963 gründeten die beiden eine Fotogroßhandlung. Seit 1969 konnten auch Privatkunden bei ''Saturn-Hansa'' einkaufen. 1971 eröffneten die Waffenschmidts das erste technische Kaufhaus in Köln mit der nach eigenen Angaben „größten [[Schallplatte]]nschau der Welt“. Anfang der 1980er Jahre entstand eine große Filiale auf der Theresienhöhe in München, 1985 folgte eine Filiale in [[Frankfurt am Main]] unter Beteiligung der [[Kaufhof]]-Gruppe. Saturn wurde 1990 durch die Holding des Media Marktes erworben, beide gingen in der Media-Saturn-Holding GmbH auf. Die Saturn-Märkte wurden wie Media Märkte dezentralisiert.

Üblicherweise beträgt die Fläche eines Marktes zwischen 2.500&nbsp;m² und 10.000&nbsp;m². Eine Ausnahme (und gleichzeitig der größte zusammenhängende Elektronikfachmarkt der Welt) findet sich mit 18.000&nbsp;m² in Hamburg. Dessen Entstehung hängt mit der Fusion der Marken [[Horten AG|Horten]] und [[Kaufhof]] Mitte der 1990er Jahre zusammen: In Hamburg hätten damit zwei Kaufhof-Warenhäuser direkt nebeneinander in sehr guter Lage in der [[Mönckebergstraße]] direkt am [[Hamburg Hauptbahnhof|Hauptbahnhof]] gestanden. Da Saturn ebenso wie Kaufhof dem Metro-Konzern angehört, besetzte man das ehemalige Horten-Kaufhaus mit dem Elektromarkt aus eigenem Haus.

Europaweit gibt es über 237 Saturn-Märkte, davon 140 in [[Deutschland]], 29 in [[Frankreich]], 11 Märkte in [[Österreich]], 11 in [[Italien]], 12 in [[Polen]], 9 in [[Spanien]], 4 in [[Ungarn]], 4 in den [[Niederlande]]n, 2 in [[Belgien]], 1 in [[Luxemburg]] und 1 in der [[Türkei]] (Stand 09/2009 laut Media-Saturn Holding). Im Jahre 2003 lag der Umsatz der Saturn-Märkte bei 1,9 Mrd. Euro. 2009 eröffnete Saturn im [[Stücki Shopping]] in [[Basel]] die erste Schweizer Filiale und im November auch in [[Istanbul]], im Bezirk Bayrampasa, in der [[Türkei]].

<gallery>
Bild:Hansahochhaus1.jpg|[[Hansahochhaus]] in [[Köln]]
Bild:Saturn_hbf.jpg|Saturn-Markt im [[Leipzig]]er Hauptbahnhof
Bild:Hh-saturn.jpg|Saturn-Kaufhaus in der [[Hamburger]] [[Mönckebergstraße]]
Bild:Saturn Madrid.jpg|Saturn-Markt in [[Madrid]] (Spanien)
</gallery>

=== Marketing ===
Die Saturn-Märkte warben bislang mit dem Werbespruch „[[Geiz ist geil]]“ und lösten damit eine deutschlandweite Debatte über Konsumverhalten und die Situation der deutschen Wirtschaft aus. Der [[Slogan]] ging schnell in den allgemeinen Sprachgebrauch über und wurde zum [[Synonym]] für die deutsche [[Wirtschaftskrise]]. Entwickelt wurde der Slogan von Constantin Kaloff von der [[Hamburg]]er Werbeagentur [[Jung von Matt]].

Ab Ende Oktober 2007 lautet der neue Werbespruch „Wir lieben Technik. Wir hassen teuer“.<ref name="FAS" /> Ende Dezember 2007 wurde daraus nur noch „Wir hassen teuer“, in Werbespots unterlegt mit dem alten Soundlogo. In Österreich operiert Saturn jedoch weiterhin mit dem Slogan "Geiz ist geil".

Seit dem 24. Oktober 2009 wirbt [[Alice Cooper]] für Saturn. Man erfand ''Coopers Bar'', eine Weltraumbar auf dem äußersten Ring des Saturns. Hauptdarsteller sind Barkeeper Alice Cooper und die außerirdischen Wesen ''Grump'' (''Der Nörgler''), ''Zyi-Klop'' (''Der Schussel'') und ''Brutor'' (''Der Kumpel''). Meistens findet ein Dialog zwischen den Hauptdarstellern - oder aber auch zwischen Hauptdarstellern und Nebendarstellern (bisher Bekannte sind ''Der Tiefflieger'' und ''Die Erdlinge'') - statt, welchen Cooper oftmals mit den Worten ''Alles eine Frage der Technik'' abschließt.
Als Werbeslogan wurde ''Saturn - Sternhagel Günstig'' ausgewählt.

<gallery>
Bild:Saturn Logo Munich.jpg|Saturn-Logo auf einem Laden in München
Bild:Saturn-Markt Theresienhöhe München Eingang.jpg|Saturn-Markt mit charakteristischem orangen Lichttor ...
Bild:Naxos Gate.JPG|..., das dem berühmten [[Portara von Naxos|Tempeltor von Naxos]] (6. Jh. v. Chr) nachempfunden ist
</gallery>

== Kritik ==
=== Irreführende Werbemethoden ===
Media Markt steht wegen zum Teil verbotener Werbeaktionen in der Kritik. So wurde in einer Werbeaktion versprochen, Artikel "ohne Mehrwertsteuer" (genau genommen handelte es sich um einen Rabatt in Höhe des Mehrwertsteuersatzes) zu verkaufen. Stattdessen wurden die Preise für diese Artikel vorher erhöht, um de facto den Normalpreis zu erzielen. Eine Filiale in Mannheim wurde daraufhin durch einen Kunden angezeigt, und das Gericht gab ihm recht:

{{Zitat|Das Oberlandesgericht bestätigte mit seinem am Donnerstag veröffentlichten Urteil eine Entscheidung des Landgerichts Mannheim. Es sei irreführend, mit der Herabsetzung eines Preises zu werben, wenn dieser zuvor nicht verlangt worden sei.|[http://www.ftd.de/unternehmen/handel_dienstleister/129743.html Financial Times Deutschland, 8.&nbsp;November 2006]}}

Wie auch bei anderen Handelskonzernen mit aggressiven Werbestrategien wird bei der Media-Saturn-Holding die Irreführung der Kunden durch [[Lockvogelangebot]]e kritisiert. Artikel werden zu extrem günstigen Preisen großflächig beworben, sind aber nach kürzester Zeit ausverkauft, obwohl das geltende Recht dies verbietet – nach der Rechtsprechung zum [[Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb]] (UWG) müssen beworbene Sonderangebote mindestens zwei Tage erhältlich sein. Verbraucherschützer kritisieren, dass dies bei Media Markt und Saturn häufig nicht gewährleistet sei. Der Konzern bestreitet dies und spricht von vereinzelten Ausnahmen trotz großer Vorräte. Der konkrete Nachweis solcher Fälle ist generell schwierig, da Verbraucherschützer keinen Zugriff auf die Lieferdaten des Unternehmens haben und diese selbst die tatsächlichen Zahlen geheim halten.<ref>[http://www.heute.de/ZDFheute/inhalt/24/0,3672,3273464,00.html Warnung vor der „Schnäppchenlüge“] ''ZDF Heute-Journal'', 15. Januar 2006</ref> Als Durchbruch gegen diese Methoden sehen Verbraucherschützer einen Beweisbeschluss des Landgerichts Ingolstadt an, mit dem erstmals die Media-Saturn-Holding als Verantwortliche für die Werbung der vielen formal unabhängigen Filialmärkte angesehen wird.<ref>[http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,481788,00.html Gericht knöpft sich Media-Markt-Werbung vor] ''Spiegel Online'', 9. Mai 2007</ref>

Ebenfalls von Verbraucherschützern und Medien kritisch betrachtet wird die Tatsache, dass die unter Slogans wie „Wer hat die besten Preise? Wir!“ beworbenen Angebote häufig gar nicht günstiger sind als die der Wettbewerber, weder im Vergleich zu Internet-Versandhändlern noch zu anderen Ladengeschäften.<ref>[http://www.pcwelt.de/defaults/drucken/43/106637/ Aufgedeckt: Die Media-Markt-Lüge], ''PC-Welt'', 14. Januar 2005</ref> So ergaben etwa Stichproben der [[Frankfurter Allgemeine Zeitung|Frankfurter Allgemeinen Zeitung]] im Raum München, dass Media- oder Saturn-Märkte in 15 von 21 Fällen teurer waren als örtliche Konkurrenten. In Berlin war dies in mehr als der Hälfte der Fälle so.<ref>[http://www.faz.net/s/RubD16E1F55D21144C4AE3F9DDF52B6E1D9/Doc~E76B15DA50EB44A64A40B39378882B777~ATpl~Ecommon~Sdetail_image~Aimg~E2.html?back=/s/RubD16E1F55D21144C4AE3F9DDF52B6E1D9/Doc~E76B15DA50EB44A64A40B39378882B777~ATpl~Ecommon~Sprintpage§Phtml Preisvergleiche im Dezember 2005], ''FAZ-NET'', 9. Januar 2006</ref> Die Media-Saturn-Holding begegnete den Vorwürfen mit einer „Preisgarantie“, die Käufern eine Rückerstattung der Preisdifferenz verspricht, wenn sie in einem anderen Geschäft das Produkt zu einem günstigeren Preis finden. Darüber, ob und wie oft Kunden im unübersichtlichen Markt für Elektro- und Elektronikgeräte nach dem Kauf noch Preise recherchieren und diese Garantie tatsächlich in Anspruch nehmen, wurden bislang keine Zahlen veröffentlicht.<ref>[http://www.faz.net/s/RubD16E1F55D21144C4AE3F9DDF52B6E1D9/Doc~E76B15DA50EB44A64A40B39378882B777~ATpl~Ecommon~Sprintpage.html Die Trickser vom Media-Markt], ''Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung'', 8. Januar 2006</ref>

=== Systematische Abmahnungen gegen Konkurrenten ===
In die Kritik geriet Media Markt 2006 ebenfalls durch sein offensives [[Wettbewerbsrecht|wettbewerbsrechtliches]] Vorgehen gegen Konkurrenz-Unternehmen. Betroffen sind vor allem Online-Händler, deren Produktbeschreibungen oder [[Allgemeine Geschäftsbedingungen]] nicht den rechtlichen Vorgaben entsprechen.<ref>[http://www.faz.net/s/RubD16E1F55D21144C4AE3F9DDF52B6E1D9/Doc~E9700227310E74165A15735582C937E71~ATpl~Ecommon~Scontent.html Die größte Sauerei des Jahres], ''Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung'', 5. November 2006</ref> Kritiker sehen darin eine systematische Strategie des Unternehmens zur Verdrängung anderer Anbieter und zur Erhöhung des eigenen Marktanteils.<ref>[http://www.welt.de/data/2006/11/06/1101628.html Hass auf den Mann vom Media-Markt], ''Die Welt Online'', 6. November 2006</ref> Auch in der [[ZDF]]-Sendung [[WISO (Fernsehsendung)|WISO]] vom 4. Dezember 2006 wurde der Vorwurf geäußert, dass Media Markt mittels Abmahnungen gezielt versuche, kleinere Mitbewerber vom Markt zu drängen. So seien angeblich Mitarbeiter des Konzerns beauftragt worden, sich besonders im Internet auf Webseiten der Konkurrenz umzusehen und dann Abmahnungen zu verschicken. Insgesamt sollen bereits etwa 1000 Abmahnungen von Media Markt verschickt worden sein.

=== Abmahnung gegen Kritiker ===
Media Markt mahnte Ende 2006 einen [[Blog]]ger ab und bedrohte ihn mit massiven Strafzahlungen, weil er die vermeintlich aggressive Media-Markt-Werbung parodiert hatte. Der ehemalige Media-Markt-Anwalt [[Joachim Steinhöfel]] (Media-Markt trennte sich mittlerweile von ihm) setzte eine [[einstweilige Verfügung]] gegen den Internet-Publizisten durch, die ihn unter Androhung von 250.000 Euro Ordnungsgeld dazu zwang, die Werbeparodie aus dem Netz zu nehmen. Als Mittel zur Durchsetzung wählte der Konzern den juristischen Vorwurf der „[[Verunglimpfung]]“ der „Unternehmenspersönlichkeit“ Media Markt. Eine Entscheidung in der Sache selbst in einem [[Hauptsacheverfahren]] gibt es bislang nicht. Im Zuge der Recherchen fiel [[Der Spiegel|Spiegel Online]] auf, dass Anwalt Steinhöfel auf seiner Homepage Texte verschiedener Medien veröffentlicht, darunter auch aus dem Spiegel und von Spiegel Online, für deren Wiedergabe er keine Genehmigung hat.<ref>[http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,462835,00.html Media-Markt empört sich], ''Spiegel Online'', 30. Januar 2007</ref>

<!-- === Verwendung eines Lieds von Rio Reiser ===
Die seit dem Jahr 2006 ausgestrahlten Media-Markt-Werbespots enthalten ein Lied mit dem Text „Saubillig und noch viel mehr“. Das Lied ist eine Umdichtung des Titels [[König von Deutschland]] von [[Rio Reiser]]. Freunde und Anhänger Reisers haben sich über den Missbrauch des Lieds zu Werbezwecken beklagt, da Reiser bekennender [[Antikapitalismus|Anti-Kapitalist]] war und nun nach seinem Tod in eine Rolle gedrängt werden sollte, die er zu Lebzeiten ablehnte. //-->
=== Werbung mit Uwe Seeler ===
Im April 2008 startete der Konzern eine auf Hamburg und Umgebung begrenzte Werbekampagne, mit HSV-Idol [[Uwe Seeler]] als „Tiefpreis-Trainer“ für den „Hamburger Schnäppchen Verein“. Dazu verwendete der Konzern plakativ die Abkürzung HSV, die für den [[Hamburger SV|Hamburger Sport-Verein]] steht.
<!-- Der Vereinsvorstand beauftragte daraufhin Anwälte, dies zu unterbinden. Katja Kraus vom Vereinsvorstand begründete die Maßnahme: ''„Im Zusammenhang mit der Marke HSV ist Schnäppchen etwas, mit dem wir Probleme haben.“'' //-->

Das Unternehmen lenkte ein und änderte seine Kampagne. Kurz darauf fanden sich ähnliche Plakate im Stadtbild, wo der Konzern für den ''Hamburger Sensations Verein'' warb, jedoch die Abkürzung HSV nicht weiter verwendete. Bei einigen Fans des Fußball-Bundesligisten stieß auch diese Form der Werbung auf Ablehnung.<ref>[http://www.abendblatt.de/daten/2008/04/19/871058.html?s=1 HSV kein „Schnäppchen-Verein“] Hamburger Abendblatt</ref>

=== Ausschließlicher Verkauf von Intel-PCs ===
Laut Nachforschungen der [[Financial Times Deutschland]] hat sich die Media-Saturn-Holding bereits im Jahr 1999 gegenüber [[Intel#Wettbewerbsverstöße|Intel]] verpflichtet, ausschließlich PCs mit Intel-Prozessoren zu vertreiben. Dafür erhielt die Holding alleine 2007 von Intel 85 Millionen € an Einkaufsrabatten und Werbekostenzuschüssen.<ref>[http://www.ftd.de/technik/it_telekommunikation/:Agenda%20Intel%20Mediamarkt/360912.html FTD Dossier: Intel inside Mediamarkt vom 28. Mai 2008]</ref> Die europäischen Kartellbehörden ermitteln wegen Wettbewerbsverzerrung. Intel wurde wegen dieser und anderer wettbewerbsrechtlicher Verstöße von der europäischen Wettbewerbskommission im Mai 2009 zu einer Geldstrafe von 1,06 Milliarden Euro verurteilt.<ref>[http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,624575,00.html spiegel.de: Wettbewerbsverstöße: Intels Praktiken schockieren Kartellrechtler] bei [[Spiegel Online]], abgerufen am 18. Mai 2009. </ref>

== Verweise ==
=== Einzelnachweise ===
<references/>

=== Literatur ===
* Nils Klawitter: ''Kalkuliertes Chaos'', Spiegel Online, 3. Dezember 2007, online unter [http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,521405,00.html spiegel.de]

=== Weblinks ===
{{commons|Category:Media-Saturn-Holding|Media-Saturn-Holding}}
* [http://www.media-saturn.com Offizielle Media-Saturn Website]
* Offizielle Saturn-Website [http://www.saturn.de/ Deutschland], [http://www.saturn.at/ Österreich]
* Offizielle Media-Markt-Website [http://www.media-markt.de/ Deutschland], [http://www.media-markt.at/ Österreich], [http://www.mediamarkt.ch/ Schweiz]

{{Navigationsleiste Metro Group}}

[[Kategorie:Einzelhandelsunternehmen (Elektronik)]]
[[Kategorie:Unternehmen (Ingolstadt)]]

[[af:Media-Saturn]]
[[da:Media Markt]]
[[en:Media Markt]]
[[en:Saturn (store)]]
[[es:Media Markt]]
[[es:Saturn (tienda)]]
[[eu:Media Markt]]
[[fr:Media Saturn Holding]]
[[fr:Media Markt]]
[[fr:Saturn (magasin)]]
[[hu:dia Markt és Saturn]]
[[ja:メディア・マルクト]]
[[nl:Media Markt]]
[[nl:Saturn (winkel)]]
[[pl:MediaMarkt]]
[[pl:Saturn (sklep)]]
[[ru:Media Markt]]
[[sv:Media Markt]]
[[th:ซาทวน]]
[[tr:Media Markt]]

Version vom 27. März 2010, 11:27 Uhr