Meilenstein (Dohndorf)

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Meilenstein bei Dohndorf

Der Meilenstein bei Dohndorf ist ein Kleindenkmal in der Stadt Köthen (Anhalt) im Landkreis Anhalt-Bitterfeld in Sachsen-Anhalt.

Der Ort Dohndorf befindet sich an der Verbindung von Köthen nach Könnern, der heutigen L 148. Westlich von Dohndorf, nahe der Nebensiedlung Hohendohndorf, steht der 92 Zentimeter hohe Distanzanzeiger aus grauem Sandstein an der Kreuzung der Straßenabschnitte Gerlebogk–Dohndorf und CörmigkGröbzig. Seine Inschriften weisen den anhaltischen Rundsockelstein als Markierung an einer Abzweigung der Hauptverbindung Dessau–Köthen–Bernburg–Harz aus, denn sie lauten „I Meile von Coethen“ und „IV Meilen von Dessau“.[1] Ein Teil der Inschrift ist verwittert und stellt eventuell eine später aufgebrachte Kilometerangabe dar. Steine mit dieser Inschrift finden sich auch in Kleinpaschleben, bei Gröbzig, in Görzig und bei Piethen, was verdeutlicht, dass es sich um ein Straßennetz handelt.[2] An der Kreuzung westlich des Distanzanzeigers befand sich früher ein Wegweiserstein.[3]

Der Meilenstein steht unter Denkmalschutz und trägt im Denkmalverzeichnis, wo er als Baudenkmal registriert ist, die Erfassungsnummer 094 06136.[4] Er steht an der Nordseite der Straße auf der Flurgrenze zu Cörmigk und gehört damit eigentlich zum Salzlandkreis, wird aber stets unter Dohndorf aufgeführt.[5] Das Alter der anhaltischen Meilensteine ist noch nicht endgültig geklärt. Die älteste bisher nachgewiesene Erwähnung stammt aus dem Jahr 1853. Knapp 25 Jahre später wurde das Längenmaß, eine anhaltische und eine preußische Meile entsprachen jeweils 7,532 Kilometern, auf Kilometer umgestellt.[6]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wernfried Fieber: Wegweisersteine – Denkmale der Verkehrsgeschichte. Zur Zukunft von Kleindenkmalen im ländlichen Bereich, in: Denkmalpflege in Sachsen-Anhalt 15 (2007) 1, S. 47–54.
  • Walter Gollmer: Anhaltische Meilensteine im Foto. Teil 1, in: Arbeitsmaterial 14 (1994) 27, S. 27–35.
  • Walter Gollmer: Anhaltische Meilensteine – Ein Nachtrag, in: Arbeitsmaterial 15 (1995) 30, S. 26–27.
  • Walter Gollmer: Anhaltische Meilensteine – Wegebaudenkmale des 19. Jahrhunderts, in: Archäologie in Sachsen-Anhalt 7 (1997), S. 32–35.
  • Fred Sawusch: Neuere Forschungen zu Anhaltischen Meilensteinen, in: Arbeitsmaterial 18 (1998) 36, S. 3–4.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Meilenstein Dohndorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gollmer, 1994, 35.
  2. Walter Gollmer (Gollmer, 1994, S. 30; Gollmer, 1995, S. 27) versucht dies als Skizze zu verdeutlichen.
  3. Fieber, 2007, Karteneintrag.
  4. Denkmalverzeichnis des Landes Sachsen-Anhalt (PDF; 9,9 MB) – Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage zur schriftlichen Beantwortung (der Abgeordneten Olaf Meister und Prof. Dr. Claudia Dalbert; Bündnis 90/Die Grünen) – Drucksache 6/3905 vom 19. März 2015 (KA 6/8670).
  5. Sawusch, 1998, S. 4.
  6. Gollmer, 1997, S. 32.

Koordinaten: 51° 42′ 55,6″ N, 11° 51′ 15,4″ O