Moti Masjid (Bhopal)

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Moti Masjid (Bhopal)
Moti Masjid, Gebetshalle mit Minaretten
Moti Masjid, Gebetshalle mit Minaretten

Moti Masjid, Gebetshalle mit Minaretten

Baujahr: 1860
Stilelemente: Mogul-Architektur
Bauherr: Sikandar Jahan
Lage: 23° 15′ 20,4″ N, 77° 23′ 56,6″ OKoordinaten: 23° 15′ 20,4″ N, 77° 23′ 56,6″ O
Standort: Bhopal
Madhya Pradesh, Indien
Zweck: Sunnitischer Islam Moschee

Die Moti Masjid (deutsch: Perlenmoschee) wurde von Sikander Begum (1817–1868), der damaligen Herrscherin (Nawab) von Bhopal, in Auftrag gegeben und 1860 fertig gestellt.[1]

Geschichte und Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt wenige Frauen in der islamischen Welt, die eine Moschee errichten ließen. In Bhopal waren es gleich drei: Qudsia Begum erbaute die Jami Masjid (Freitagsmoschee), Sikander Begum die Moti Masjid und Shah Janan Begum die Taj-ul Masjid. Für alle ging es nicht nur darum, ein religiöses Statement abzugeben, sondern auch darum, sich in die Reihe der Mogulherrscher einzureihen und damit den eigenen Herrschaftsanspruch im komplexen kulturellen und kolonialen Indien zu behaupten.[2]

Die Moti Masjid ist zwar eine von vielen Moscheen in Bhopal, das auch als Stadt der Moscheen bezeichnet wird. Sie ist dennoch ein historisches Wahrzeichen und wird als verkleinerte Variante der Jama Masjid in Neu-Delhi beschrieben.[3] Die Moschee ist ein wichtiges religiöses Gebäude für die muslimische Gemeinde von Bhopal und wird das ganze Jahr über von Einheimischen und Touristen besucht.[1]

Lage und Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Moschee liegt zentral im Herzen von Bhopal.[4] Sie wurde am östlichen Ende eines städtischen Platzes (Maidan) gebaut. Da auf dem Platz einige Bäume (Khirni) wuchsen, erhielt er den Namen Khirniwala Maidan. Man erreicht die Moschee von Osten über einen Rasenplatz. Eine steile Treppe führt zum Haupteingang. Die Paläste der Mogulherrscherinnen – Moti Mahal, Shaukat Mahal, Zeenat Mahal, Humayun Manzil und Hamid Manzil – wurden um den Maidan herum gebaut, die Moschee bildete den Abschluss zur westlichen Seite. Später wurde der Maidan in einen öffentlichen Bereich, rund um die Moschee, und einen privaten Bereich, um die Paläste, geteilt.

Die Moschee steht auf einer hohen Plattform aus dunkelrotem Sandstein und ist von Toren, Arkaden, Treppen und Pavillons umgeben. Der Haupteingang und die den Innenhof und die Gebetshalle einfassenden Mauern wurden aus dunkelroten Sandsteinblöcken errichtet. Das Eingangstor ist mit einer Marmorfassade geschmückt.[3] Die Gebetshalle wurde aus weißem Marmor gebaut, der an ein schimmernde Perlen erinnert, woher die Moschee ihren Namen hat. Sie wird von drei Kuppeln gekrönt.[4] In der Gebetshalle wurden Baluster anstelle von Pfeilern verwendet. Zu beiden Seiten der Gebetshalle erheben sich zwei rote Minarette mit goldenen Spitzen. Die Minarette der Perlenmoschee von Bhopal gelten im Volksmund als „das Tor zwischen Himmel und Erde“.[4] In den beiden Ecken des Innenhofes, die am weitesten von der Gebetshalle entfernt sind, befinden sich zwei große Wasserbecken für die rituellen Waschungen.[5] Der Innenhof wird auf einer Seite von der Gebetshalle und auf den drei anderen Seiten von Säulengängen umkränzt.[6]

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Moscheekomplex[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Details[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Catherine B. Asher: Architecture of Mughal India. Cambridge University Press, 1992, ISBN 978-0-521-26728-1, doi:10.1017/chol9780521267281 (englisch).
  • Bianca Maria Alfieri: Islamic Architecture of the Indian Subcontinent. Lawrence King Publishing, 2000, ISBN 978-1-85669-189-5.
  • Doris Behrens-Abouseif, Stephen Vernoit (Hrsg.): Islamic Art in the 19th Century. Tradition, Innovation, and Eclecticism. Brill, 2006, ISBN 978-90-04-14442-2.
  • Noelle Watson, Paul Schellinger, Trudy Ring (Hrsg.): Asia and Oceania. International Dictionary of Historic Places. Taylor & Francis, 2012, ISBN 978-1-136-63979-1, S. 120 (google.de).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Moti Masjid, Bhopal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Moti Masjid. Incredible India, abgerufen am 17. November 2023 (englisch).
  2. Sacralizing the City: The Begums of Bhopal and their Mosques. S. 145.
  3. a b Islamic Art in the 19th Century. S. 392 (englisch).
  4. a b c Moti Masjid Bhopal. Maps of India, 23. Juli 2012, abgerufen am 20. November 2023 (englisch).
  5. Julia Hegewald: Water Architecture in South Asia. A Study of Types, Developments and Meanings. Brill, 2022, ISBN 978-90-04-50266-6, S. 80, 268 (google.de).
  6. Priyanka: Moti Masjid: A Gorgeous Shrine in Bhopal. MyIndia, 12. August 2013, abgerufen am 17. November 2023 (englisch).