Mouvement pour la Libération du Peuple Centrafricain

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Mouvement pour la Libération du Peuple Centrafricain (dt. Bewegung für die Befreiung des Volks von Zentralafrika; engl.: Movement for the Liberation of the Central African People, MLPC) ist eine politische Partei in der Zentralafrikanischen Republik. Sie hat Beobachterstatus bei der Sozialistischen Internationale seit 2008[1] und ist ebenfalls Mitglied der Progressiven Allianz.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Partei wurde am 28. März 1978 in Paris vom ehemaligen Premierminister Ange-Félix Patassé als Oppositionsbewegung gegründet. Sie kämpfte für die Ersetzung von Präsident David Dacko durch einen nationalen Rat, um eine „provisorische Regierung der nationalen Einheit“ (provisional government of national unity) zu bilden.

Nachdem in den frühen 1990ern das Viel-Parteien-System wieder zugelassen wurde, gewann die Partei die Wahlen 1993. Patassé wurde zum Präsidenten gewählt und ging aus der zweiten Wahlrunde gegen Abel Goumba, mit einem Stimmenanteil von 53 % zu 46 %, siegreich hervor. In den Parlamentswahlen gewann die MLPC 34 der 85 Sitze in der Assemblée Nationale de la République Centrafricaine. In den Parlamentswahlen 1998 erhielt die Partei 47 von 109 Sitzen. Die Allianz Union of Forces for Peace (UFAP), die in Opposition zu Patassé stand, erhielt eine Mehrheit mit insgesamt 55 Sitzen. Trotzdem konnte die MLPC eine Regierung bilden, nachdem ein Abgeordneter der UFAP ausschied.[3] Patassé gewann die Präsidentschaftswahlen 1999 in der ersten Runde mit 51 % der Stimmen, wurde jedoch durch einen Staatsstreich 2003 abgesetzt.

Wahlen wurden 2005 wieder abgehalten und der Anführer des Staatsstreiches, François Bozizé, siegte gegen den Kandidaten der MLPC, Martin Ziguélé, im zweiten Wahlgang bei den Präsidentschaftswahlen. Patassé, der sich zu der Zeit noch im Exil befand, war ursprünglich nominiert worden, aber aufgrund von laufenden Verfahren bezüglich seiner Amtsführung von den Wahlen ausgeschlossen worden.[4] Obwohl die MLPC als größte einzelne Partei aus den Wahlen hervorging, gewann sie nur 11 Sitze, während die pro-Bozizé eingestellte Allianz Nationale Konvergenz „Kwa Na Kwa“ insgesamt 42 Sitze errang.

Ziguélé wurde an einem außerordentlichen Parteikongress im Juni 2006 zum Präsident der MLPC gewählt, während Patassé für ein Jahr aus der Partei ausgeschlossen wurde.[5][6] Nach einem Jahr[7] wurde Ziguélé für eine dreijährige Amtszeit bestätigt (Parteikongress vom 21. bis 23. Juni 2007).[8] Bei diesem Kongress wurde Patassés Suspendierung bis zum nächsten regulären Kongress verlängert und mehrere weitere Personen aus der Partei ausgeschlossen, unter anderem der frühere Präsident der Nationalversammlung Luc Apollinaire Dondon Konamambaye.[9]

In den Wahlen 2011 wurde Ziguélé zum zweiten Mal als Präsidentschaftskandidat nominiert. Er kam in einem Feld von fünf Kandidaten jedoch mit 7 % der Stimmen nur auf den dritten Platz. In den Parlamentswahlen 2011 kam die MLPC nur noch auf einen einzigen Sitz in der Nationalversammlung, 2016 erreichte sie sieben Sitze.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. XXIII Congress of the Socialist International, Athens: Decisions of the Congress Regarding Membership Socialist International
  2. Participants (Memento des Originals vom 2. März 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/progressive-alliance.info Progressive Alliance
  3. Tom Lansford (2014) Political Handbook of the World 2014. CQ Press: 249.
  4. „Le parti de l'ex-président centrafricain Patassé soutient Martin Ziguélé“. (Memento des Originals vom 12. März 2005 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.izf.net AFP, 26. Januar 2005.
  5. Centrafrique: Martin Ziguélé, ancien premier ministre, a été élu à la tête du MLPC, parti d'opposition, après un congrès extraordinaire de trois jours qui a décidé la radiation du parti de l'ancien Président centrafricain Ange-Félix Patassé. (Memento des Originals vom 30. September 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.izf.net AFP, 25. Juni 2006.
  6. Patassé suspendu du MLPC (Memento des Originals vom 30. September 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.webzinemaker.com, Agence Centrafrique Presse, 26. Juni 2006.
  7. "RCA: l'ex-Premier ministre Ziguélé élu chef du principal parti d'opposition", AFP, 24. Juni 2007.
  8. Centrafrique/Politique: Martin Ziguélé face à la presse. (Memento des Originals vom 29. September 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.acap-cf.info Agence Centrafrique Presse, 30. Juni 2007.
  9. "Et voici les Résolutions du Congrès de juin 2007!" (Memento des Originals vom 9. Oktober 2007 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.lemlpc.org, lemlpc.org, 9. Juli 2007.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]