Mustervermeidung

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Die Mustervermeidung (englisch pattern avoidance) ist ein mathematischer Begriff aus der Kombinatorik. Man spricht von Mustervermeidung, wenn eine Permutation nicht dasselbe Ordnungsmuster einer zweiten Permutation besitzt, das heißt, würde man zwischen den Elementen der Permutationen ein oder schreiben, und diese Symbole als Folge interpretieren, so würde in die Folge von nicht als Teilfolge enthalten sein.

Definition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit bezeichnen wir die symmetrische Gruppe.

Betrachte die Permutationen und wobei . Man sagt vermeidet falls keine Teilfolge der Länge mit existiert, so dass wenn auch gilt. Ansonsten sagt man das Muster von ist in enthalten.[1]

Beispiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Die Permutation vermeidet , da sich das absteigende Muster nicht finden lässt.
  • Die Permutation enthält die Permutation . In gibt es die Teilfolge , welche das Muster von besitzt. Diese Teilfolge ist aber nicht die einzige Folge, die das Muster von besitzt. Hingegen vermeidet das absteigende Muster .

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit bezeichnet man die Umkehrung (englisch reverse) einer Permutation und mit das Komplement, so dass . Als Beispiel sei , dann ist und .

Muster der Länge 3[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es gibt mögliche Muster für eine Permutation der Länge

Bezeichne mit die Anzahl der -Permutationen, die das Muster von vermeiden. Wenn nun eine Permutation das Muster von vermeidet, dann vermeidet die Umkehrung und vermeidet , somit gilt

Es lässt sich auch zeigen, somit werden alle Muster der Länge von derselben Anzahl von -Permutationen vermieden, es gilt wobei die Catalan-Zahlen bezeichnen.[2]

Vermutung von Stanley-Wilf[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vermutung von Stanley-Wilf wurde 1980 aufgestellt und 2004 von Adam W. Marcus und Gábor Tardos bewiesen. Es existieren zwei gleichwertige Varianten des Satzes:

Sei eine Permutation, dann existiert eine Konstante , so dass gilt

Variante 2:

Sei eine Permutation, dann existiert der Grenzwert

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Miklós Bóna: Combinatorics of Permutations. Hrsg.: Chapman and Hall/CRC. 2004, ISBN 978-0-367-22258-1, S. 129.
  2. Miklós Bóna: Combinatorics of Permutations. Hrsg.: Chapman and Hall/CRC. 2004, ISBN 978-0-367-22258-1, S. 130–133.