Narisker

Verbreitung germanischer Stämme um 50 n. Chr.

Die Narisker (auch Naristen, Narister oder Varisker genannt) sind ein bei mehreren griechischen und römischen Autoren bezeugter Stamm. Tacitus bezeichnet sie in seiner Germania (c. 42) als Naristi, in der spätantiken Historia Augusta werden sie als Varistae (bzw. Varisti) bezeichnet. In der Forschung werden in der Regel beide Nennungen als authentisch angesehen und auf die Narisker bezogen, doch ist die Deutung ihres Ethnonyms umstritten; für Tacitus galten sie jedenfalls als Germanen.

Ebenso ist unsicher, wo sich ihr genaues Siedlungsgebiet befand, doch siedelten sie sehr wahrscheinlich im Umfeld der Markomannen und Quaden. Gemeinsam mit den Markomannen kämpften sie im 2. Jahrhundert gegen die Römer in den Markomannenkriegen. Cassius Dio berichtet aber auch davon, dass 3.000 Narisker zu den Römern überliefen und von diesen Land erhielten (Dio 71,21). Anschließend verschwinden die Narisker aus den Quellen. Die in der älteren Forschung aufgestellte These, ein Teil von ihnen sei nach Burgund ausgewandert, ist spekulativ und lässt sich nicht beweisen.

Literatur

• Artikel Naristen. In: Reallexikon der Germanischen Altertumskunde. Bd. 20 (2002), S. 550ff.